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Schweinfurt: Musikschule: So geht Weihnachtskonzert in Corona-Zeiten

Schweinfurt

Musikschule: So geht Weihnachtskonzert in Corona-Zeiten

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    Jede der acht Schülerinnen  der Pop-Gesangsklasse der Musikschule erschien einzeln zum Dreh und zum Einsingen ihres Beitrages für den Weihnachtssong "That's Christmas to me". Hier ist es Antonia Kohlhepp, die gemeinsam mit Gesangslehrerin Canan Semel in einem Mix aus Weihnachtskulisse und Studio-Atmosphäre, der in der Musikschule aufgebaut wurde, ihren Teil einsingt.
    Jede der acht Schülerinnen  der Pop-Gesangsklasse der Musikschule erschien einzeln zum Dreh und zum Einsingen ihres Beitrages für den Weihnachtssong "That's Christmas to me". Hier ist es Antonia Kohlhepp, die gemeinsam mit Gesangslehrerin Canan Semel in einem Mix aus Weihnachtskulisse und Studio-Atmosphäre, der in der Musikschule aufgebaut wurde, ihren Teil einsingt. Foto: Canan Semel

    Diese Pandemie stellt wirklich alles auf den Kopf. Nichts ist wie es war, aber hin und wieder werden auch interessante Experimente aus der Not geboren, die Neues entstehen lassen. So geschehen zum Beispiel an der Musikschule in der Schweinfurter Schultesstraße. Wie es sich für eine Musikschule gehört, ist das Weihnachtskonzert einer der Höhepunkte des Jahres und ganz sicher der am Jahresende. Aber – man müsste es nicht extra erwähnen – Weihnachtskonzerte, egal mit wie viel Abstand und ausgeklügeltem Hygienekonzept, sind wegen Corona gestrichen.   

    Doch so ganz ohne Weihnachtsstimmung wollte man das Coronajahr dann doch nicht ausklingen lassen bei der Musikschule – und wozu gibt es eigentlich das Internet. Seit diesem Jahr hat Gesangslehrerin Canan Semel eine Pop-Gesangsklasse. Acht junge Damen zwischen 16 und 18 Jahren widmen sich unter ihrer Anleitung dem Gesang und da vornehmlich dem modernen Liedgut. Das macht am meisten Spaß, wenn man es gemeinsam tut. Doch nicht einmal regelmäßige gemeinsame Proben waren je nach Corona-Lage immer möglich.

    Miteinander ein Lied Einsingen, ohne gemeinsam in einem Raum zu sein. Für ihren Weihnachts-Popsong mit Gänsehautgarantie haben sich Viktoria Schmück, Edda Rumpel, Antonia Kohlhepp, Jelka Rabeler (obere Reihe von links) und Michelle Haberkorn, Lena Ort, Lilith Hofmann und Gabriella Sibucao (unten von links) nacheinander in der Musikschule eingefunden.
    Miteinander ein Lied Einsingen, ohne gemeinsam in einem Raum zu sein. Für ihren Weihnachts-Popsong mit Gänsehautgarantie haben sich Viktoria Schmück, Edda Rumpel, Antonia Kohlhepp, Jelka Rabeler (obere Reihe von links) und Michelle Haberkorn, Lena Ort, Lilith Hofmann und Gabriella Sibucao (unten von links) nacheinander in der Musikschule eingefunden. Foto: Canan Semel

    Als im Zuge der heraufziehenden zweiten Corona-Welle immer klarer wurde, dass es auch kein Weihnachtskonzert in abgespeckter Form geben wird, wurde in der Gesangsklasse die Idee geboren, einen einzeln erstellten, aber dann doch irgendwie gemeinsam präsentierten Song auf die Beine zu stellen.  

    Die Lösung ist ein sogenanntes Splitscreen- oder auf gut Deutsch Kachelvideo. Und das geht so. Jede der acht jungen Frauen kam einzeln und unter strenger Einhaltung der Coronaregeln in die Musikschule. Dort wurde dann die Darbietung jeder Sängerin gefilmt und aufgenommen. Am Ende und unter Einsatz von ganz viel Technik, werden die Einzelteile wie ein Puzzle zusammengefügt. Das ganze sieht dann in etwa aus wie eine Postkarte, auf der allerdings acht höchst lebendige junge Frauen ihr Lied genau aufeinander abgestimmt und synchronisiert, gemeinsam singen.

    Hörbar bleiben in schwieriger Zeit

    Die Vorlage dafür war der Weihnachtssong "That's Christmas to me" von Pentatonix. Doch bevor die einzelnen Sängerinnen reif für ihren Studioauftritt waren, musste so manche E-Mail auf den Weg gebracht werden. Gesangslehrerin Canan Semel schickte jeder jungen Dame eine von ihr eingesungene Vorlage für ihre jeweilige Stimmlage. So gingen zum Beispiel Alt 1 oder Sopran auf die virtuelle Reise, wurden zuhause fleißig eingeübt und dann in der Musikschule einzeln feingeschliffen und mitgeschnitten. Deshalb ist das Video nicht nur ein harmonisches Fest für die Ohren in verschiedenen Stimmlagen, sondern es wurden auch kleine Soli für die einzelnen Sängerinnen mit eingebaut.       

    Besondere Zeiten machen den Einsatz besonderer Technik notwendig. Wie in einem Tonstudio wurden die Beiträge gleich auf Festplatte festgehalten.
    Besondere Zeiten machen den Einsatz besonderer Technik notwendig. Wie in einem Tonstudio wurden die Beiträge gleich auf Festplatte festgehalten. Foto: Canan Semel

    "Es hat allen viel Spaß gemacht in ansonsten eher unlustiger Zeit", fasst Canan Semel die doch intensive Arbeit für dieses Video während der vergangenen Wochen zusammen. Außerdem hätten alle, vor und hinter der Kamera, jede Menge dazugelernt, was den Einsatz von Studiotechnik betrifft. "Wir wollten zeigen, dass junge Menschen, die sich mit Musik und Kunst beschäftigen, trotz aller damit verbundenen Schwierigkeiten – wer hätte gedacht, dass Singen jemals gefährlich werden würde – Wege finden, ihre Stimme hörbar zu machen". 

    Neue Wege, die naturgemäß auch hin und wieder mit Schwierigkeiten gepflastert waren. Raumhall, Kulissen, Licht, wie sperrt man den Außenlärm aus, wenn doch "dank Corona" die Fenster geöffnet sein sollen? Doch am Ende muss das Werk den Meister loben. Das Ergebnis wurde auf You-Tube hochgeladen und in kürzester Zeit schon viele hundert Mal angeschaut.

     Zu sehen gibt es übrigens noch viel mehr. Zwar nicht auf You-Tube, aber am Donnerstagabend bei einem virtuellen Weihnachtskonzert in Form eines "Zoom Meetings". Canan Semel hat dazu alle ihre rund 30 Schülerinnen und Schüler einzeln oder als Duo gefilmt und aufgenommen und Beiträge für das virtuelle Weihnachtskonzert zusammengeschnitten. Alle SchülerInnen und Eltern erhalten einen Link mit dem sie dabei sein können, beim Weihnachtskonzert im Internet, und es heißt "Vorhang frei für die virtuelle Weihnachtsshow mit Moderation". Ein Zusammenschnitt des Konzerts wird voraussichtlich nach dem Konzert auf der Homepage der Musikschule hochgeladen. 

    Das alles wäre nicht möglich gewesen ohne Hannes Wagner (Technik), Olaf und Marco Patzwald (Licht), oder Martin Dinkel (Playback), Michael Schönmeier (Mix) und Jonathan Mummert (Kachel-Video), freut sich Canan Semel, die neben der Gesangsausbildung Leitung, Recording und Videodreh übernommen hatte.   

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