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SCHONUNGEN: Naturarznei in ihrer ganzen Vielfalt

SCHONUNGEN

Naturarznei in ihrer ganzen Vielfalt

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    Eröffnung des Schonunger Apothekergartens.
    Eröffnung des Schonunger Apothekergartens.

    „Ein guter Tag für Schonungen“, befand Altbürgermeister Kilian Hartmann bei der Feier zur Übergabe des Apothekergartens an die Gemeinde. Hartmann bezeichnete den Garten als ein „Kleinod“, erinnerte aber an die mehrere Jahrzehnte dauernden Grundstücksverhandlungen für dieses Stück Land, die er als Bürgermeister geführt habe.

    Er dankte der „Bürgerstimme Dorfgestaltung Schonungen“, die seit 22 Jahren gute Arbeit für den Ort leiste. Mit etwas Wehmut in der Stimme war von ihm zu hören, dass mit der Fertigstellung dieses Gartens „mein Wirken als Bürgermeister seinen Abschluss findet“. Pfarrer Thomas Amrehn stellte bei der Segnung einen Garten als Sinnbild für das ideale Miteinander von Mensch und Schöpfung vor.

    Seit einigen Jahren haben Mitglieder der „Bürgerstimme Dorfgestaltung“ auf einer gemeindlichen Fläche in den Bachgärten an der Steinach auf rund 130 Quadratmetern rund 140 Arzneipflanzen ausgebracht. Durch Wege wird das Areal gut erschlossen, und Schautafeln geben dem Besucher wichtige Informationen über die hier vorhandenen Gewächse.

    Ein Apothekergarten in dieser Art ist in Deutschland nicht noch mal anzutreffen. Die Konzeption der Anlage wurde eigens von Gregor Schumm für Schonungen entworfen. In Schwebheim werden einige der in Schonungen vertretenen Pflanzen erwerbsmäßig für die pharmazeutische Industrie angebaut.

    Jürgen Fliehr stellte den zahlreichen Besuchern die vier Bereiche des Gartens vor. Die Anlage gliedert sich in Themenbeete, auf denen jährlich wechselnde Pflanzen wachsen, einen Duftgarten und den Gehölzsaum am Rande des Gartens. Der Hauptteil ist den Arzneipflanzen vorbehalten, die nach ihren Indikationen angeordnet sind. Fliehr riet den Gästen, den Garten mehrmals im Jahr aufzusuchen, da Blütenpflanzen während der gesamten Vegetationsperiode von März bis Oktober zu bewundern sind.

    Die Entstehungsgeschichte des Gartens ließ Artur Metz Revue passieren. Der Sprecher der „Bürgerstimme Dorfgestaltung“ nannte Jürgen Fliehr den „Ideengeber“ für diesen Garten. Von vielen Helfern, dem gemeindlichen Bauhof und der Gemeinde unterstützt, begannen die Arbeiten im Jahre 2007. Hinzu kamen jährliche Geldspenden der Apotheke Schumm, Schonungen. Auch der jetzige Inhaber dieser Apotheke, Wolfgang Hubauer, hat sich bereit erklärt, weiterhin einen finanziellen Beitrag zum Unterhalt des Gartens zu leisten.

    Metz betonte, dass eine automatische Bewässerungsanlage für diesen Garten verlegt werden konnte, die bei Trockenheit ein optimales Wachstum der Pflanzen gewährleistet.

    „Betreten Sie den Garten und lassen Sie ihn auf sich wirken“, dazu lud Friedrich Karl Schumm die Gäste ein. Er sieht den Garten als einen Ort zum Schauen, Staunen und Rasten, aber auch zum Lernen und zum Lehren. Gerade Kinder könnten hier vielfältige Kenntnisse über die Natur gewinnen. Angedacht ist, später praktische Tätigkeiten anzubieten, wie die Verarbeitung von Pflanzenteilen zu Tee. Als weitere Ideen für die Zukunft nannte Schumm eine Kooperation mit der Arzneiteepflanzen anbauenden Gemeinde Schwebheim, das Aufstellen von Bienenhäusern oder Nistmöglichkeiten für Wildbienen. Eine Einbeziehung der Bachflora an der Steinach ist vorgesehen.

    Eine Pflanzenbörse könnte in einigen Jahren der Bevölkerung Gelegenheit bieten, die hier gezeigten Pflanzen auch im eigenen Garten anzubauen. „Ideen gibt es genug“, schloss Schumm seine Ansprache.

    Ein „Paradebeispiel für bürgerschaftliches Engagement“ sei dieser Apothekengarten, betonte Bürgermeister Stefan Rottmann. Es komme ihm eine Vorbildfunktion für die Gemeinde zu. Zudem verbinde das Projekt Jung und Alt.

    Gerade rechtzeitig zur Übergabefeier riss die Wolkendecke am Himmel auf, und die Sonne strahlte hernieder. Für Fritz Schumm senior, einem der Initiatoren dieses Projekts, Grund genug, um darauf hinzuweisen, dass die Sonne als ein wesentliches Element für das Wachstum der Pflanzen gesehen werden muss: „Aber der viele Regen in den letzten Monaten ist für uns bei der Neuanpflanzung des Apothekergartens ein Segen gewesen“, erklärte er schmunzelnd.

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