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Oberwerrn: Neue Töne in der Oberwerrner Ortsmitte

Oberwerrn

Neue Töne in der Oberwerrner Ortsmitte

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    Die Gemeinde will sich um das Oberwerrner Kimmel-Anwesen kümmern: In einem ersten Bürger-Workshop wurden Gestaltungsvorschläge für das Areal gesammelt.
    Die Gemeinde will sich um das Oberwerrner Kimmel-Anwesen kümmern: In einem ersten Bürger-Workshop wurden Gestaltungsvorschläge für das Areal gesammelt. Foto: Uwe Eichler

    Das Kimmel-Anwesen in der Oberwerrner Mitte hatte schon immer eine ganz besondere Note – im eigentlichen Wortsinn. Am historische Gebäude in der Raiffeisenstraße, neben Kirche, Backhaus und Festscheune, waren früher an der Wand die Anfangsnoten eines Kirchenlieds zu sehen: "Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre". Das Haus wurde lange vom bekannten Musiker Bruno Kimmel bewohnt. Nun will die Gemeinde die Zukunft des baufälligen Areals klären. Bei einem Workshop im Oktober wurden bereits Ideen von 60 Besucherinnen und Besucher gesammelt. Vorgeschlagen wurden ein Festplatz mit barrierefreiem WC, die Schaffung von Parkmöglichkeiten, Ladesäulen für E-Autos, ein Dorfladen, ein Café, Wohnräume oder moderne Konzepte wie ein "Shared Office", sprich gemeinsame Büroflächen für Vereine oder Gewerbetreibende gleichermaßen.

    Silja Wiener und Ines Wolff vom Karlstädter Architekturbüro Wiener haben den "Hirnsturm" im letzten Herbst gelenkt und die Ergebnisse gesammelt. In der aktuellen Gemeinderatssitzung ging es um drei mögliche Varianten. Denkbar ist die Weiternutzung des markanten Gebäudes mit hohem Dachgeschoss und zwei alten Kellergewölben. Ein Keller ist durch den abrutschenden Hang eingedrückt worden. Prinzipiell wäre das Haus sanierungsfähig, stellte Wiener fest, allerdings seien statische Maßnahmen nötig. Vorgeschlagen wurde eine Pergola, eine Dachöffnung sowie die gestalterische Miteinbeziehung des Backhauses für die Nutzung bei Dorffesten. Anstelle der jetzigen Garage ist ein kleines Parkgebäude vorgesehen.

    Für Sanierung gibt es Fördergelder

    Eine weitere Variante wäre der Totalabriss und die Schaffung eines Festgeländes, wobei in jedem Fall der instabile Hang abgefangen und befestigt werden müsste. Denkbar sind außerdem zwei kleinere, "scheunenähnliche" Gebäude, als Ersatzbebauung. Die Fachfrauen warnten allerdings davor, dass die hohe Kirche St. Bartholomäus dann gestalterisch alles andere "erschlagen" würde .

    Für eine Sanierung des Bestandbaus gebe es zudem Fördergelder. Es geht um Kosten von rund 612.000 Euro für die Sanierung, 535.000 Euro bei einem einfacheren Neubau und 297.000 Euro bei Komplett-Abriss. Die Gesamtsummen, mit Außenanlagen, Parkgebäude und Nebenkosten, belaufen sich auf 1,4 Millionen Euro, 1,2 Millionen Euro oder 896.000 Euro.

    Gemeinderat Florian Negwer hält das Kimmelhaus, das womöglich schon aus dem 18. Jahrhundert stammt, in jedem Fall für erhaltenswert. Anwohnerin Gabriele Reuß würde Möglichkeiten begrüßen, Vereinsutensilien und Vorräte in den Kellern zu deponieren. Ralf Weißenberger sah überdachte Parkplätze eher kritisch, hier ließen sich Kosten von knapp 200.000 Euro sparen. Hier verweisen die Planerinnen auf die optische Abrundung der Fläche. Das zweite Gebäude könne auch als Unterstand dienen.

    Thomas Pfister schlug einen Anbau direkt am Hauptgebäude vor. Hier gibt es allerdings Probleme mit der Topographie. Ein Auffüllen des Geländes dazwischen wäre sehr aufwendig, meinte Architektin Wiener, die Freifläche würde die Straße dann weit überragen. Kathrin Tröster schlug vor, dass das behindertengerechte WC auch unter dem Jahr zur Verfügung stehen sollte, etwa für Friedhofsbesuche. Bis Ende März wird es nun einen weiteren Workshop zum Thema Kimmel-Anwesen geben.

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