Ebrach (BG) Ein großes Ohr, um alles zu hören, eine Augenbinde, um auch einmal ein Auge zudrücken zu können, eine klare Zunge, ein großes Herz und vor allem viel Kraft wünschte Konrektor Otto Einer seinem Chef Karlheinz Weber bei dessen offizieller Amtseinführung.
Seit Beginn des Schuljahrs steht der 50-Jährige als neuer Rektor der Steigerwaldschule Ebrach vor. Karlheinz Weber ist Nachfolger von Siegfried Schäfer, der über 20 Jahre die Realschule geleitet hat.
"Eine neue Ära ist eingeläutet", konstatierte Ministerialbeauftragter Manfred Egner. Er sei überzeugt, dass die gute Arbeit, die bisher durch die ehemaligen Schulleiter Hubert Patzelt und Siegfried Schäfer sowie in der Übergangszeit durch die Konrektoren Otto Einer und Harald Pitter geleistet wurde, von Karlheinz Weber auf hohem Niveau weitergeführt werde. Er habe Vertrauen in seine Person.
Angesichts einer auch für Realschulen immer schwieriger werdenden Zeit meinte Egner, Karlheinz Weber besitze die Fähigkeiten, die notwendigen Veränderungen durchzuführen, da er über großes Organisationstalent, und Durchsetzungsfähigkeit verfüge.
"Wir brauchen Schulleiter, die keine reinen Verwalter, sondern Organisatoren und Manager sind und die einen kooperativen Stil pflegen. Die Eigenständigkeit der einzelnen Schulen muss stärker vorangetrieben werden", erläuterte Manfred Egner .
Landrat Dr. Günther Denzler (Lkrs. Bamberg) führte aus, Karlheinz Weber habe sich im wahrsten Sinn des Wortes hochgearbeitet, nämlich von Niederbayern nach Oberfranken, getreu dem Motto "Lerne Bayern kennen".
"Er ist ein Pädagoge, der sehr geschätzt wird aufgrund seiner Menschlichkeit und seines klaren Auftretens", sagte Egner über Weber, als er dessen beruflichen Werdegang (siehe nebenstehenden Bericht) schilderte. Besonderes Engagement habe er auch außerhalb des Unterrichts gezeigt.
So leitete er zum Beispiel Auslandsfahrten. In seiner Freizeit spiele er Tennis, fahre gerne Ski und sei eine richtige Leseratte. "Ich bin davon überzeugt, dass Sie die zu bewältigenden Aufgaben meistern und damit den guten Ruf der Realschule Ebrach auf Dauer halten und festigen werden", betonte Egner.
Landrat Dr. Denzler überbrachte die Glückwünsche des Landkreises, der auch Sachaufwandsträger ist. Er stellte heraus, dass die Realschule Ebrach etwas ganz besonders sei. Sie ist die kleinste Schulsitzgemeinde. Die 705 Schüler kommen aus drei Regierungsbezirken und aus fünf Landkreisen. Das Einzugsgebiet decke den gesamten Steigerwald ab. "Was die Ausstattung angeht, könnten sich die Realschulen sehen lassen", stellte er fest. Der Realschule Ebrach wünschte Dr. Denzler, Karlheinz Weber möge ebenso wie seine Vorgänger möglichst lange bleiben, da sich eine gewisse Kontinuität positiv auf die Bildungseinrichtung auswirke.
Willkommensgrüße entbot der Vorsitzende des Freundes- und Förderkreises der Steigerwaldschule Ebrach, Erwin Müller. Er stellte heraus, der Förderkreis sei ein Geberverein, der Anschaffungen und außerschulische Aktivitäten unterstützt. Rektor Weber sicherte er eine gute Zusammenarbeit zu. Gleiches galt für Elternbeiratsvorsitzenden Walter Enzbrenner und den Rektor der Volksschule Ebrach, Siegfried Jahn. Letzterer bat um gute Nachbarschaft und um die Fortführung der Tradition, dass die Volksschule weiterhin Räume der Realschule nutzen kann. Im Namen der Schüler begrüßten den neuen Rektor die Schülervertreter Meike Haas und Andrea Gareis.
Personalratsvorsitzender Lutz Saubert sprach die immer schwieriger werdende Situation der Lehrer an. Seiner Ansicht nach werde immer mehr Arbeit auf immer weniger Schultern verteilt. Ideale und Visionen verblassten schnell. Die Motivation sei schlecht. "Unsere Pflicht ist es mit unseren Mitteln das Beste für die Schüler herauszuholen" unterstrich er.
Rektor Weber versprach, sich mit seiner ganzen Kraft für die Schule einzusetzen. Um die Rektorenstelle in Ebrach habe er sich beworben, weil er etwas Neues habe beginnen wollen. "Ich möchte etwas bewegen. Hier in Ebrach bin ich an der richtigen Stelle gelandet", erläuterte er. Lobende Worte fand der Pädagoge für das bereits an der Schule relativ weit gediehene "Wir-Gefühl". Eine klare Absage erteilte er aber der Spaßschule.
Seinen Dank sprach Karlheinz Weber den Konrektoren Otto Einer und Harald Pitter für die geleistete Arbeit aus. Sie hatten während der Erkrankung von Rektor Schäfer der Schule vorgestanden. Sein Dank galt ebenso für alle, die die Feier mit gestaltet hatten sowie dem Schulaufwandsträger.

Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Lehrern und Schülern sowie von Johann Theobald Blüchel.