Der Winter naht still und leise, auch wenn es sich im hochsommerlich temperierten Ratssaal nicht so anfühlte. Der Gemeinderat machte sich dort Gedanken über die Brennholzsaison 2022/23.
Beraten wurde ein Antrag aus dem Gremium, die Anmeldefrist für private Holzwerber früher als gewohnt, bereits am 15. Oktober, enden zu lassen. Bislang lief die Frist im Dezember aus. 50 Prozent des Gesamteinschlags werde für Brennholz genutzt, hieß es im schriftlichen Antrag.
Bereits in der vergangenen Sitzung hatte es einen entsprechenden Vorschlag von Günter Birkner gegeben, der selbst nicht anwesend war. Auch in Grettstadt steigt die Nachfrage rapide an.
Gleichzeitig möchte die Gemeinde ihre natürlichen Ressourcen schonen, angesichts des Klimawandels. Gerade in den letzten Wochen hat es enorme Hitzeschäden an den Neupflanzungen gegeben.
Bei Einschlagmengen gegensteuern
Die Idee hinter dem Antrag: Je früher die gewünschten Mengen bekannt sind, desto eher kann die Gemeinde reagieren und bei den Einschlagmengen womöglich gegensteuern. Ein Termin Mitte Oktober sei aber zu früh, fand Bürgermeister Ewald Vögler. Manche Bürger hätten sich da noch keine Gedanken über den Einschlag gemacht.
Auch Vögler ist überzeugt, dass es einen "Run" auf den nachwachsenden Rohstoff geben wird, angesichts der aktuellen Stimmung bei der Energieversorgung. Auf den freien Markt seien die Holzpreise um 30 bis 40 Prozent gestiegen.
Der Gemeinderat werde die Preise erst gegen Ende September festlegen. Drei Wochen zum Bekanntmachen und Bestellen wären dann sehr sportlich. Für Christian Störcher ist die Verwaltung dazu in der Lage: "Ich trau es euch zu."
Vorschlag: Warteliste
Helmut Hartmann hielt den 15. Oktober ebenfalls für machbar, dann kenne man die Höchstmenge beim Bedarf. Alternativ könnte der Stichtag auch der 31. Oktober sein. Wer sich um seine Heizung kümmere, könne sich auch ums Holz kümmern, meinte Josef Pfister. Am Termin des Einschlags ändere sich nichts, sagte Andreas Schech.
Artur Kloß verwies auf die Gewohnheit der Bürger, bis Dezember zu bestellen. Birgit Reinhart schlug eine Warteliste vor.
Nicht zu kompliziert
Falls jemand die Frist versäume, ließen sich noch Restposten verteilen. Manche Werber würden auch selbst Brennholz verkaufen, daran erinnerte Martin Saalmüller. Man solle das Verfahren nicht zu kompliziert werden lassen, lautete das Resümee vom Bürgermeister.
Der Termin wurde nun auf den 31. Oktober festgelegt, Anmeldungen werden ab dem 1. Oktober entgegen genommen.