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Schweinfurt: "Neustart Rückert": Wie Schweinfurt den großen Sohn der Stadt in Zukunft besser vermarkten will

Schweinfurt

"Neustart Rückert": Wie Schweinfurt den großen Sohn der Stadt in Zukunft besser vermarkten will

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    Dieses Denkmal für Friedrich Rückert kennt wohl (fast) jeder. Hoch über dem Brunnen am Marktplatz blickt der berühmte Sohn der Stadt nachdenklich in Richtung Rathaus.
    Dieses Denkmal für Friedrich Rückert kennt wohl (fast) jeder. Hoch über dem Brunnen am Marktplatz blickt der berühmte Sohn der Stadt nachdenklich in Richtung Rathaus. Foto: Katja Beringer

    Es soll ein "Neustart Rückert" werden, heißt es in der Sitzungsvorlage für den Schweinfurter Stadtrat. Einer, der nicht nur mehr Publicity für den großen Sohn der Stadt bringen, den in Schweinfurt geborenen Weltpoeten Friedrich Rückert wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken soll. Es soll  auch um Forschung gehen.

    Nachdem der Stadtrat zugestimmt hat, wird es eine neue Planstelle "wissenschaftliche Mitarbeiter/in" im Kulturamt geben. Die Aufgabe: sich dem "vielfältigen Schaffen von Friedrich Rückert zu widmen und daneben Öffentlichkeitsarbeit und übergreifende Koordinationsaufgaben im Kulturamt zu übernehmen".

    Eine Passage, mit der Ulrike Schneider (Zukunft./ödp) und Adi Schön (Freie Wähler) alles andere als glücklich sind. Schön wollte den Anteil der Arbeit, der über diese Stelle geleistet werden soll, klar aufgeteilt haben. 80 Prozent für die Rückert-Forschung, der Rest für Öffentlichkeitsarbeit.

    Den Kritikern geht es um mehr als Personal für Marketing und Forschung

    Bei drei Stimmen für den Ergänzungsantrag wurde dieser im Stadtrat abgelehnt. Oberbürgermeister Sebastian Remelé, auch Kulturreferent der Stadt, hatte vor einer solchen scharfen 'Trennung gewarnt, weil mal das eine, mal das andere arbeitsintensiver sein werde. CSU-Fraktionsvorsitzender Stefan Funk zeigt sich zufrieden, habe man doch viele Jahre gefordert, dass "der große Sohn der Stadt eine eigene Planstelle bekommt".

    Worum es Schneider und Schön aber geht, ist im Grunde mehr: die Gründung eines Rückert-Archivs. Schon im November 2022 hatten sie bei den Haushaltsberatungen einen entsprechenden Antrag gestellt. Sowohl OB Remelé als auch Kulturamtsleiterin Andrea Brandl hatten sich skeptisch geäußert.  Auch wenn das Rückert-Erbe, so Brandl damals, "ein Schatz" sei, den es zu
    "bearbeiten" gelte.

    Was hinter Rückerts Erbe steckt und warum eine Gesellschaft ohne Vorsitzenden dasteht

    Diesen Schatz hat die Stadt Schweinfurt 1957 von einem Urenkel Rückerts erworben: 120.000 Einheiten von Gedichten über Manuskripte bis hin zu Briefen. Ein Schatz, dem sich Rudolf Kreutner lange gewidmet hat, früher wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stadt Schweinfurt, profunder Rückert-Kenner und früherer Vorsitzender der Rückert-Gesellschaft. Bis er im Oktober 2022 sein Amt niederlegte.

    In einem Rundbrief hatte Kreutner seinen Rücktritt begründet. Aus seiner Sicht seien der OB sowie Kulturamtsleiterin Andrea Brandl nicht bereit, mit der Rückert-Gesellschaft eine gemeinsame Lösung für das Archiv und die Zukunft des Vereins zu finden. Seitdem habe die Rückert-Gesellschaft keinen Vorsitzenden, erinnerte Stadträtin Ulrike Schneider.

    Dabei ist die Rückert-Gesellschaft laut Stadtverwaltung eine der drei Säulen, auf die man künftig das Thema Friedrich Rückert stellen will – neben der Bearbeitung des Themas über die neue Stelle am Kulturamt und der wissenschaftlichen Bearbeitung des Werks Rückerts durch eine Doktorandin am Lehrstuhl für "Neuere deutsche Literatur und Ideengeschichte" der Uni Würzburg.

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