Die Gemeinde Schonungen möchte am Schulzentrum eine Nahwärmezentrale für die Schulen, Kindergarten und das Naturfreundehaus errichten. 1,1 Millionen Euro soll das Projekt kosten, wobei auf die Gemeinde Schonungen ein Eigenanteil von rund 300 000 Euro fällt. In einer früheren Sitzung wurde die Befeuerung der Anlage mittels Hackschnitzel schon beschlossen.
Das Architekturbüro Orf + Vizl stellte zusammen mit Revierförster Reiner Seufert die praktische Seite vor.
Zwei Möglichkeiten gäbe es, sagte Thomas Vizl. Entweder die Gemeinde kümmere sich selbst um das Füllen der Hackschnitzelcontainer oder übergebe die Arbeiten an einen externen Dienstleister. Für beide Varianten stelle der Forstbetrieb das Holz.
Mengenmäßig sei das kein Problem führte Reiner Seufert aus. 1200 Hektar Gemeindewald könnten die wohl benötigten 560 Festmeter Holz leicht bereitstellen. Diese Menge entspreche etwa 42 Container voll mit Hackschnitzel. Die Nachfrage sei derzeit ohnehin verhalten, die Holzlager allerorten voll.
37 Euro kostet derzeit „krummes Holz für Spanplatten“, gab Seufert mal als Hausnummer mit auf den Weg. Beschaffung und Kosten seien aber das geringere Problem. Schwerer wiege, dass die Gemeinde immer noch nicht wisse, wo das Holz beziehungsweise die Hackschnitzel gelagert werden sollen. Dazu sei eine betonierte Fläche von zehn auf 50 Meter erforderlich. Thomas Vizl hielt zehn auf 20 Meter für ausreichend. Da Erdeintrag oder Fremdstoffe den Hackschnitzeln schaden könnten, sollte das Gelände eingezäunt sein. Eine Überdachung sei aber nicht unbedingt notwendig.
Bürgermeister Stefan Rottmann räumte ein, dass das Problem zeitnah gelöst werden müsse. Denn zumindest der Kindergarten soll ab Oktober nächsten Jahres mit Nahwärme versorgt werden.
Bei der Frage nach Hackschnitzelverarbeitung in Eigenregie oder Dienstleister wurden Vor- und Nachteile diskutiert. Eine Kostenberechnung in Eigenregie sei schwierig, führte Vizl an. Sicher könnte vorhandene Gerätschaft genutzt werden, doch ob sich das in der Praxis bewähre oder zusätzliche Maschinen notwendig sind, müsste getestet werden. Die Einsatzzeiten werden in jedem Fall ungleichmäßig auftreten, also verstärkt im Herbst und Winter.
Ein externer Dienstleister wiederum würde das Holz erst durch Schonungen hindurch abfahren und das gehäckselte Holz auf dem Rückweg wieder durch den Ort zur Nahwärmezentrale bringen. Ob ein vor Ort einsetzbarer Leihäcksler schnell genug zur Verfügung stehe, um eine zuverlässige Wärmeversorgung zu gewährleisten, wurde angezweifelt. Zudem müsse das Häckselgut auf 25 Prozent Feuchte herunter getrocknet werden. Bei entsprechend langer Lagerung über mehrere Monate hinweg geschieht dies auf natürliche Weise, dies gelte auch für gelagertes Stammholz. Spezielle Trockenmethoden benötigen etwa drei Tage.
Am Ende kam der Gemeinderat überein, zunächst einmal eine Ausschreibung für eine externe Dienstleistung zu Belieferung mit Hackschnitzel zu starten.