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GEROLZHOFEN: Nur der Start war verheißungsvoll

GEROLZHOFEN

Nur der Start war verheißungsvoll

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    Damit spricht Balke einen Punkt an, der auch Stephan Bajohr, Leiter der Niederlassung von Reifen Wagner in Gerolzhofen, auffällt. Mehr Autofahrer als in den Vorjahren fahren im Winter mit Reifen, die zwar noch die vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter haben, nicht jedoch die von den Fachleuten und auch den Herstellern empfohlene Profiltiefe von vier Millimetern. Letztere wird als ausreichend erachtet, dass Winterreifen auch ihrer Bezeichnung M+S (Matsch und Schnee) gerecht werden. „Die Leute nutzen ihre Reifen aus Kostengründen immer mehr aus. Das beobachten wir verstärkt“, sagt Bajohr.

    Umsatzeinbußen

    In diesem Jahr wurden etwa 15 bis 20 Prozent weniger Winterreifen als in den beiden Wintern zuvor gekauft, schätzt Klaus-Dieter Balke. „Umsatzeinbußen sind da“, bestätigt auch Stephan Bajohr. Er schätzt, in Höhe von etwa 15 Prozent.

    Hauptgrund dafür ist der relativ milde Winter. „Wenn es anfangs des Winters im November und Dezember nicht schneit, ist das schlecht für uns Reifenhändler“, sagt Bajohr, denn im Januar und Februar sei es dann ohnehin meist sehr ruhig. Die Reifen sind dann bereits aufgezogen. Es kaufen höchstens noch Autofahrer neue, die im Laufe eines strengen Winters feststellen, dass ihre Reifen doch zu schlecht sind, um den Anforderungen gewachsen zu sein. Dazu kommen noch einzelne Autofahrer, die zum Skifahren wollen und merken, dass die Ausrüstung ihrer Fahrzeuge in den Bergen dazu wohl nicht mehr taugt.

    Nur ein heftiger Wintereinbruch jetzt im Februar oder auch im März könnte den Umsatz in diesem Jahr noch ankurbeln, sagen die Balke und Bajohr. Aber die Matsch- und Schneeperiode müsste sich länger hinziehen, damit sie sich auf das Reifengeschäft auswirkt. Ein Tag hilft da nicht viel.

    Sonderfaktor Mehrwertsteuer

    Ein wichtiger Punkt, der im vergangenen Winter eine recht große Rolle spielte, fällt heuer weg: Die Mehrwertsteuer-Erhöhung zum 1. Januar 2007 trug dazu bei, dass im November und Dezember wesentlich mehr Autofahrer als sonst neue Winterreifen kauften.

    Und als sehr Absatz fördern erwiesen sich im letzten Winter auch die vielen Pressemeldungen über die „Winterreifen-Pflicht“. Diese gibt es nicht ausdrücklich, sondern nur die gesetzliche Verpflichtung, bei Kraftfahrzeugen die Ausrüstung an die Wetterverhältnisse anzupassen.

    Hierzu gehören nach einer ab 1. Mai 2006 geltenden Novelle der Straßenverkehrsordnung insbesondere eine geeignete Bereifung und Frostschutzmittel in der Scheibenwaschanlage. Und außerdem heißt es noch: „Wer ein kennnzeichnungspflichtiges Fahrzeug mit gefährlichen Gütern fährt, muss bei einer Sichtweite unter 50 Meter, bei Schneeglätte oder Glatteis jede Gefährdung anderer ausschließen...“.

    Auch eine Änderung im Bußgeldkatalog betrifft die Anpassung der Autos an winterliche Straßenverhältnisse. Wer sein Fahrzeug nicht mit den den Witterungsverhältnissen entsprechenden Reifen und ausreichend Frostschutz ausrüstet, wird mit 20 Euro zu Kasse gebeten. Kommt es durch die Mängel auch zu einer Verkehrsbehinderung, verdoppelt sich die Strafe auf 40 Euro und der Fahrer bekommt einen Punkt in Flensburg.

    Was genau „geeignete Reifen für die kalte Jahreszeit“ sind - ob nur Winterreifen oder auch Ganzjahresreifen oder Sommerreifen mit tieferem Profil, darüber ließ sich der Gesetzgeber nicht näher aus.

    Zweifaches Risiko

    Fakt ist aber, dass Autofahrer, die bei vereister oder verschneiter Fahrbahn einen Unfall verursachen, gleich zweimal belangt werden können: wegen nicht den Witterungsverhältnissen entsprechenden Reifen und wegen nicht den Witterungsverhältnissen angepasster Fahrweise. Die Polizei empfiehlt, in den Wintermonaten mit Winterreifen zu fahren.

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