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Schweinfurt: Ordnung macht glücklich: Wie die Schweinfurterin Gabriele Caffery als Frau Ella anderen beim Aufräumen hilft

Schweinfurt

Ordnung macht glücklich: Wie die Schweinfurterin Gabriele Caffery als Frau Ella anderen beim Aufräumen hilft

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    Frau Ella: Unter diesem  Namen ist  Gabriele Caffery aus Schweinfurt als Aufräumcoachin aktiv.  Ihre zweite Leidenschaft: Malen. Im Hintergrund ein Bild von ihr, angeregt durch Jackson Pollock
    Frau Ella: Unter diesem  Namen ist  Gabriele Caffery aus Schweinfurt als Aufräumcoachin aktiv.  Ihre zweite Leidenschaft: Malen. Im Hintergrund ein Bild von ihr, angeregt durch Jackson Pollock Foto:  Martina Müller

    Ordnung macht glücklich. Davon ist Gabriele Caffery überzeugt. So sehr, dass sie das beruflich macht. Die Schweinfurterin arbeitet unter anderem als Aufräumcoach Frau Ella. Mission: mit Ordnung Platz für Dinge schaffen, die das Leben tatsächlich bereichern. Sich mit Ordnung frei machen für neue Pläne und Ideen. Und mit Ordnung Ruhe und Gelassenheit ins Zuhause bringen. 

    "Ich hab schon als Kind wahnsinnig gern aufgeräumt. Ich bin sogar nachts aufgestanden, um aufzuräumen", sagt die 59-Jährige. Aufräumen, Organisieren - das ist eine große Leidenschaft von Gabriele Caffery. Und wohl kein schlechtes Fundament für Arbeit in der Pflege. Caffery hat lange im Leopldina-Krankenhaus der Stadt Schweinfurt gearbeitet, bevor sie in die USA gezogen ist. 25 Jahre lang lebte die Schweinfurterin in New York, Massachusetts und Florida. Unter anderem managte sie in Key West das Restaurant "Ricky’s Blue Heaven" und leitete das Fitness-Studio "Key West Island Gym".

    25 Jahre in den USA gelebt

    Seit 2015 lebt Caffery wieder hier, in ihrer Heimatstadt Schweinfurt. In Amerika hatte sie Leuten beim Aufräumen, Organisieren und Gestalten geholfen und war als Aufräumcoachin gefragt. Vor vier Jahren fing sie damit auch in Deutschland an. Sie habe ihr Angebot Stück für Stück ausbauen wollen, sagt die 59-Jährige. Doch dann kam Corona - und damit der Stillstand. 

    Gabriele Caffery kann mit Hingabe über das Aufräumen reden. Regelrecht inspirierend. Fast schon auffordernd. Aber nicht zu sehr: "Ich würde nie jemanden dazu zwingen, etwas wegzugeben", ist ihr Standpunkt. 

    Warum zum Aufräumen auch Psychologie gehört

    "Man braucht auch Psychologie", sagt sie über ihren Job als Ordnunghelferin. Beispiel: Jemand hat viele Dinge in seinem Schrank, die er noch nie angezogen hat, von denen er vielleicht nicht mal weiß, warum er sie gekauft hat. Steckt da Frust dahinter? Ist jemand unglücklich und wollte sich belohnen? "Ein kurzer Kick, dann wird der Einkauf vergessen." Sie stelle Fragen, die helfen könnten, sagt die Schweinfurterin: "Warum haben Sie das gekauft? Macht Sie das glücklich? Brauchen Sie das wirklich?"

    Sich von Dingen trennen, die mit negativen Erinnerungen verbunden sind 

    Motivieren - das sieht Gabriele Caffery als ihre Hauptaufgabe an. Sozusagen den Anstoß in die richtige Richtung zu geben. Denn wer zu ihr komme, habe ja schon mal Interesse an Veränderung. Und offensichtlich auch an Ordnung. Ihre Meinung wolle sie dabei niemandem aufzwingen, sagt Caffery: "Aufräumen ist ein individueller Prozess." Es geht auch nicht darum, alles neu zu machen: "Ich versuche mit den Sachen zu arbeiten, die da sind." 

    "Ich hab schon als Kind wahnsinnig gern aufgeräumt."

    Gabriele Caffery, Expertin für Ordnung

    Auch um zu wissen, was die Leute wollen oder brauchen, stelle sie Fragen: "Was erwarten Sie von Ihrem Zuhause?  Was erwarten Sie von meinem Service? Können Sie sich leicht von Dingen trennen?" Die häufigsten Antworten, die sie bekommt: Gemütlichkeit, und es soll schön aussehen und praktisch sein. Sich von Dingen zu trennen, falle vielen schwer, sagt Caffery. Da könne es helfen sich klarzumachen, dass Weggeben nicht gleich Wegschmeißen heißt. Die Helferin bringt ausrangierte Sachen im Kundenauftrag zum Beispiel zu den Rotkreuzläden in Schweinfurt. "Da kennen die mich schon."  Man könnte auch Sachen online verkaufen oder sie verschenken. Ihre eiserne Regel: "Weggeworfen werden Sachen nur, wenn sie niemand mehr brauchen kann." 

    Was hat sie selbst gelernt aus ihrer Arbeit? Besitz kann Ballast sein, zum Beispiel. Oder dass es Menschen helfen kann, sich besser zu fühlen, wenn sie sich von Dingen trennen, die mit negativen Erinnerungen oder Erlebnissen verbunden sind. Lieblingsstücke und Dinge, die mit schönen Erinnerungen verbunden sind, solle man dafür in den Fokus rücken und ihnen einen Ehrenplatz  geben.  

    Was macht sie bei ihrer Tätigkeit am liebsten? Da braucht sie nicht lange zu überlegen: Kleiderschränke und Küchen. Da sieht man eben am schnellsten Resultate. Ordnung, sagt Gabriele Caffery, macht eben glücklich. 

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