Man darf nicht alles glauben, was man liest. Was in der Zeitung steht, natürlich schon. Aber bei allem anderen ist erst mal Vorsicht geboten, besonders in der närrischen Zeit. Da wird ja gerne mal ein Witz gemacht. Ob eine Meldung, die die Redaktion am Faschingssonntag erreichte, allerdings wirklich als Witz gemeint war, oder doch einfach nur erkennen ließ, dass deren Verfasser durch und durch Franke ist, darüber lässt sich streiten.
Jedenfalls behauptete eben jener Schreiber, dass bei einer Faschingsveranstaltung tatsächlich ausgelassen eine Bolognese getanzt wurde. Dabei weiß doch jeder, dass man zur Faschingszeit höchstens Carbonara tanzt.
Aber Spaß beiseite. Wie investigative Recherchen der Redaktion ergaben, tanzten die Narren bei erwähnter Faschingsfete natürlich eine Polonaise und keine Nudelsoße.
Das wird wohl auch dem Verfasser des Berichts klar gewesen sein. Schließlich tanzt niemand Spaghettisoßen, nicht mal Italiener beim Karneval in Venedig. Die Sauerei will sich ja auch niemand vorstellen. Außer Waldorfschüler vielleicht. Die tanzen ja alles, sogar ihren Namen. Sollte jemand davon Wind bekommen, dass demnächst eine Waldorfschule in der Region Nudelsoßen tanzt: bitte in der Redaktion Bescheid geben. Wir schicken einen Fotografen.
Und für den Fall, dass der närrische Verfasser des eingangs erwähnten Faschingsberichts diese Zeilen lesen sollte und sich jetzt schon denkt „Bolognese, Polonaise – den Unterschied kann ich mir nie merken!“, hier eine Eselsbrücke:
Stellen Sie sich doch einfach mal vor, Sie sitzen bei Ihrem Lieblingsitaliener und über Ihren Teller mit Nudeln trampelt eine Horde kostümierter Narren. Buon appetito! Euer Gerolzhöfer Moisle