(hh) Die Tage des Parkhauses in der Hadergasse sind gezählt. Nicht anders ist ein Beitrag von Baureferent Jochen Müller vom Dienstagnachmittag im Stadtrat zu deuten. Zusammenfassend sagte er: Eine Sanierung ist denkbar, aber wenig sinnvoll. Müller bestätigte auch einen Bericht in dieser Zeitung, dass am Messeplatz eine zweigeschossige Tiefgarage geplant sei. Die könne mit rund 600 Stellplätzen mehr als das Parkhaus Hadergasse mit verfügbaren 276 Parkplätzen aufnehmen.
In Ermangelung eines Daches sind zwei Oberdecks der von der Stadt betriebenen Parkgarage so marode, dass sie gesperrt werden mussten. 60 Parkplätze fallen dadurch seit geraumer Zeit weg. Die Stadt erfuhr von einem beauftragten Gutachter, dass eine Sanierung – wie erwartet – dringend nötig sei. An Kosten ermittelte der Sachverständige allerdings die beachtliche Summe von rund sechs Millionen Euro – oder zirka 17 000 Euro pro Stellplatz.
Angesichts dieser Höhe stelle sich die Frage, ob eine Sanierung Sinn mache, zumal das Parkhaus abgeschrieben sei und sich an der Anordnung der Stellplätze (zu eng) und der schlechten Rampenlösung dadurch nichts ändere, so Müller. Außerdem sei zu fragen, ob das in die Jahre gekommene Bauwerk am Standort direkt neben der Stadtmauer aus städtebaulicher Sicht „halt- und tragbar ist“.
Mit der Messeplatz-Alternative ließe sich viel Verkehr aus der Hadergasse und dem „Zubringer“ Jägersbrunnen heraushalten, der gerade verkehrsberuhigt umgebaut wird. Wenn der Messeplatz oberirdisch Grünanlage wird, fallen die derzeit 128 Plätze dort zwar zusätzlich weg. In der Summe wäre die Bilanz bei 600 neuen Stellplätzen unter dem Messeplatz positiv, rund 100 öffentliche Plätze stünden laut Müller mehr zur Verfügung. Das neue Angebot stünde Besuchern der Kunsthalle, des Theaters, des Josef-Krankenhauses und der Innenstadt zur Verfügung.
Gesucht wird ein privater Investor als Bauherr und Betreiber. 2009 könnte es frühestens losgehen. Es ist bekannt, dass sich im Untergrund Teile der früheren Schanzenbefestigung befinden. Die Tiefgarage könne man aber entsprechend „hin und herschieben“, so Müller. Die Planungen werden zeitnah im städtischen Bauausschuss präsentiert.