Zum Gedenken an die Opfer von "Euthanasie" und Zwangssterilisation der Heil- und Pflegeanstalt Werneck findet am Dienstag, 3. Oktober, um 17 Uhr am Mahnmal im Wernecker Schlosspark ein Gedenken statt. Organisiert wird die Veranstaltung von "PAX an, der Initiative für Menschenrechte Werneck".
Die Ermordung "lebensunwerten Lebens" gehörte zu den unfassbaren Verbrechen der Nazis, schreibt die Wernecker Initiative für Menschenrechte in ihrer Presseinformation. In Pflegeanstalten wurden behinderte Menschen von ihren Eltern und Angehörigen gebracht, weil sie hofften, dass ihnen dort geholfen werden würde. Was die Patienten erwartete waren Zwangssterilisation, Menschenversuche und der Tod.
So wurden vom 3. bis 6. Oktober 1940 unter dem Deckmantel der sogenannten "Aktion T 4" Patienteninnen der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Werneck mit Sammeltransporten verlegt. Teilweise über mehrere Stationen wurden die meisten schließlich in verschiedene Tötungsanstalten verbracht und dort ermordet. So sollte ihr Schicksal verschleiert und ihre Tötung vor Angehörigen und der Öffentlichkeit vertuscht werden.
PAX'an erinnert jedes Jahr mit einer Gedenkfeier an diese Opfer. Der ärztliche Direktor der psychiatrischen Klinik in Werneck, Professor Dr. Maximilian Gahr, wird die Gedenkrede halten. Musikalisch begleitet wird das Gedenken von Musiktherapeuten der Wernecker Psychiatrie.