Das Jubiläumsjahr "70 Jahre Pfarrei Unter-Oberspiesheim" neigt sich dem Ende zu. Der Rückblick auf die Jubiläumsfeierlichkeiten war der rote Faden des Abends. Pfarrer Thomas Amrehn dankte allen, die mitgeholfen hatten, das Jubiläumsjahr gebührend zu feiern.
1953 waren die beiden Orte, bis dahin Filialen von Herlheim, zur Pfarrei erhoben worden. Wolfgang Münzer hatte einen Bildbericht über die Feiern des Jubiläums und das Leben in der Pfarreiengemeinschaft zusammengestellt: Als pastorales Projekt gestalteten die Kinder der beiden Kindertagesstätten St. Sebastian (Unterspiesheim) und An den Linden (Oberspiesheim) zusammen mit den Kindern der Grundschule Kolitzheim den "Spiesheimer Osterkrippenweg". Leiden, Sterben, die Grablegung und die Auferstehung Jesu wurden anschaulich gestaltet und waren an vier Stellen im Ort zu sehen.
Am 22. und 23. April stand der in Unterspiesheim geborene Abt Heinrich Pförtner im Mittelpunkt. Er war in der Zeit von 1641 bis 1646 Abt des Klosters Ebrach. Viele weitere Ereignisse rief Wolfgang Münzer mit den Bildern in Erinnerung. Mit anhaltendem Beifall belohnten die Besucher seine Präsentation.
Die Kommödiantinnen Inge und Rita, schon mehrfach zu Gast in der Pfarrei, wussten mehr als alle: Entgegen anderslautenden Gerüchten habe der Pfarrer in seiner Garage keine Brauerei eröffnet: Die dort abgestellten leeren Bierflaschen seien die "Überreste" des Ehrenamtsabends. Der berühmteste Unterspiesheimer, Abt Heinrich, habe ein erstes Wunder gewirkt: Unter fadenscheinigen Gründen hätten Bischof, Weihbischof und andere Hochwürden es abgelehnt, den Festgottesdienst zum Jubiläum zu feiern. Kaum habe Domkapitular Clemens Bieber zugesagt, war er schon zum Monsignore ernannt. "Dieses Wunder ist klar auf die Fürsprache von Abt Heinrich zurückzuführen" waren sich die beiden sicher. "Daher muss er heiliggesprochen werden" so ihre Forderung an Rom. Ergebnisse ihrer Umfrage, wie wieder mehr Leute in die Kirche gelockt werden können: "Weniger Knien-Müssen und Massageliegen in der Kirche". Weitere "Umfrageergebnisse" sorgten für Lachtränen im Publikum. Mit der Übergabe der streng limitierten "Abt-Heinrich-Kräuterlimonade" endete der tolle Abend.
Von: Erhard Scholl (Beauftragter f. Öffentlichkeitsarbeit, Pfarrgemeinderat PG St. Raphael Unterspiesheim)
