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SCHWEINFURT: Pflegekongress: Altenpfleger brauchen mehr Wertschätzung

SCHWEINFURT

Pflegekongress: Altenpfleger brauchen mehr Wertschätzung

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    Pflegekongress: Barbara Mayerhofer (links) informiert Landtagspräsidentin Barbara Stamm über die Angebote der Diakonie im Raum Main-Rhön.
    Pflegekongress: Barbara Mayerhofer (links) informiert Landtagspräsidentin Barbara Stamm über die Angebote der Diakonie im Raum Main-Rhön. Foto: Foto: Ursula Lux

    „Wir sind auf ihrer Seite“, ruft Landtagspräsidentin Barbara Stamm. Mit „wir“ meint sie die Politik, und ihr Zuruf gilt den weit über 200 Pflegekräften, die sich zum zweiten „Schweinfurter Diakonie-Pflegekongress“ auf der Maininsel eingefunden haben. Durch ihre Anwesenheit und ihre Worte gibt Stamm den Anwesenden das, was sie im Alltag oft missen: Wertschätzung.

    „Pflege ist es wert“, so der Slogan zum Tag, es soll ein Tag werden „für mehr Wertschätzung gegenüber der Alten- und Krankenpflege in Deutschland“, so Jochen Keßler-Rosa, der Vorsitzende der Diakonie Schweinfurt.

    Angemessene Bezahlung

    Endlich habe man es in Bayern geschafft, die Ausbildung von Pflegekräften nicht nur mit Geld zu unterstützen, sondern auch die Inhalte der Ausbildung an die gesteigerten Anforderungen anzupassen, so Stamm.

    Jetzt gehe es darum, genügend Pflegekräfte auszubilden und diese dann auch im Beruf zu halten. Die Fluktuation sei hoch, Wertschätzung deshalb, auch über eine angemessene Bezahlung, unabdingbar.

    Im Bereich der Schweinfurter Diakonie sei die Fluktuation nicht so groß, betonte Barbara Mayerhofer, Geschäftsleiterin Altenhilfe in der Diakonie und Hauptorganisatorin des Tages. Man versuche, diese Wertschätzung bereits zu leben, indem man individuelle Arbeitszeitmodelle anbiete und sich auch auf die Probleme der Mitarbeiter einlasse.

    Das Bildungsinstitut der Diakonie tue ein Weiteres, so dessen Leiter Matthias Matlachowski. Das Institut konzipiert, organisiert und realisiert übergeordnete und übergreifende Schulungen, dabei lege man besonderen Wert auf die Entwicklung von Führungskompetenzen und wertschätzendem Verhalten.

    Um die Beiträge zur Pflege- und Krankenversicherung werde in der Politik zurzeit gerungen, erklärt Stamm. Sie kann sich vorstellen, in Zeiten geringer Arbeitslosigkeit umzuverteilen, die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung eventuell zugunsten derer für die Pflegeversicherung zu kürzen. Vor allem aber müsse man es gerade den jungen Leuten nahebringen, dass sie selbst für Alter und Pflegefall vorsorgen. „Wenn man rechtzeitig mit der Vorsorge anfängt, dann ist sie auch bezahlbar“, so Stamm.

    Neben der Kontaktpflege untereinander – die Teilnehmer der Tagung kamen nicht nur aus dem Bereich Main-Rhön, auch aus Bamberg, Coburg und Bad Windsheim waren Pflegekräfte angemeldet – galt der Pflegekongress auch der Fortbildung für den Berufsalltag. So referierte Professor. Dr. Gerhard Igl über die Reformen der Pflegeausbildung. Das Konzept der „Quartierhäuser“ stellte Professor Dr. Peter Michell-Auli vor. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Hausgemeinschaften, die sich besonders gut auch für Menschen mit Demenz eignen. Sie ermöglichen ein Leben in Privatheit – eigenes Zimmer – und verbinden dies mit einem Leben in Gemeinschaft und Öffentlichkeit, indem sie diese Häuser zu einer Institution des Gemeinwesens machen.

    Arbeit mit Angehörigen

    Professor Dr. Hans Förstl beschäftigte sich mit neuen Methoden zur Diagnose und Therapie von Demenz. Am Nachmittag trafen sich die Teilnehmer dann zu Workshops, die sich mit Teambildung, Personalentwicklung und akademischen Entwicklungsmöglichkeiten beschäftigten. Ein Arbeitskreis widmete sich dem Miteinander mit den Angehörigen dementer Patienten. „Unterstützung oder Herausforderung“, fragte Matlachowski und zeigte Wege für ein gutes Miteinander auf.

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