Zwei Fachleute brachten dem Schwebheimer Gemeinderat das Thema Flächen-Photovoltaik näher. Mathias Mönkeberg konzipiert und plant mit seiner Schweinfurter Firma 1A Solar die Anlagen in Feld und Flur, Benjamin Geßlein von der Überlandzentrale zeigte die generellen Vor- und Nachteile dieser Energiegewinnung auf.
Geßlein hatte zahlreiche Beispiele aus dem Landkreis parat, präsentierte Bilder, Zeichnungen und Messwerte bestehender Anlagen. Für Anlagen in der Nähe von Auto- und Eisenbahnen können die Betreiber mit EEG Förderungen in ganz Deutschland rechnen, meinte er, auch bereits versiegelte Bereiche und Konversionsflächen fallen unter diese Förderkulisse. In Bayern und Baden-Württemberg gebe es auch Zuschüsse für Anlagen auf Ackerland, meinte er. Natürlich bestehen zahlreiche Vorteile der Anlagen, führte Geßlein an, der aber auch berichtete, dass das Landschaftsbild unter den Flächen-PV-Anlagen leiden könnte, dass es zu Problemen mit Anwohnern kommen kann und dass natürlich die Folgen für die Ökologie geprüft werden müssten. Benjamin Geßlein sprach sich zudem für den verstärkten Ausbau von Dach-PV-Anlagen auf öffentlichen und privaten Häusern aus.
Matthias Mönkeberg, der das Projekt in Grettstadt plant, zeigt die Möglichkeit des Solarparks Schwebheim auf und skizzierte die Planungen. Für die große Anlage hatte er mit den heimischen Landwirten Flächen ausgewählt, die schwer zu bewässern sind und deren Bodenqualität als eher gering eingeschätzt werden kann. Mit einer Flächen-PV-Anlage, das unterstrich Mönkeberg, zeige die Gemeinde ihr Bekenntnis zum Energiewechsel, erziele zusätzliche Gewerbesteuer und erhöhe die Pachteinnahmen der Grundbesitzer. Die Flächenversiegelung nannte er gering.
Bürgermeister Volker Karb bestätigte, dass seitens des Betreibers (1A Solar) bereits Anfragen an die Grundstückseigner erfolgt sind und dass – wie das auch Mathias Mönkeberg berichtete – rund 60 Prozent positive Rückmeldungen vorliegen. Das von 1A Solar aufgezeigte Gebiet liegt an der Grenze zu Unterspießheim, umfasst rund 28 Hektar; Störungen für die Flora und Fauna befürchten die Jäger, die sich im Falle einer Umsetzung für ausreichende Schutzzäune aussprachen. Die Planungshoheit, das betonte Karb, liege bei der Gemeinde und dem Gemeinderat. Schwebheim müsse vor der Umsetzung einen neuen Flächennutzungsplan und einen Bebauungsplan für die Region erlassen.
Das ist im nahen Grettstadt bereits geschehen. Schwebheim – im Zuge der Vorplanung angefragt – wird keine Einwände gegen die Flächen PV-Anlage in Grettstadt einreichen. Grettstadt und Schwebheim sollen, so das gemeinsame Planungsbüro 1A Solar, verknüpft werden.
Mit einem "Nein, aber" machten die Ratsmitglieder allen drei Bauherrn Hoffnungen, ihre Ideen doch noch umsetzen können. Mit einem modifizierten Bauantrag sollen am Schloßweg sechs altengerechte Wohnungen entstehen. Bisher war dort ein Lager untergebracht. Die Ratsmitglieder begrüßten den Lückenschluss, wünschen sich aber eine andere Gestaltung. Ein drittes Vollgeschoss soll in der Mittleren Heide nicht auf einem bestehenden Wohngebäude angebracht werden. Um den Ausbau des Hauses doch noch zu ermöglichen, regte der Gemeinderat an, dies über eine andere Dachform zu realisieren. Zwei neue Wohnhäuser sollen am Grettstadter Weg entstehen, wenn es nach dem Willen des Bauherrn geht. Im vorderen Bereich ist dies problemlos möglich, meinten die Ratsmitglieder. Aber gegen das Gebäude im hinteren Teil gab es einige Einwände. Die Fläche zählt zum Außenbereich und es liegen nicht alle Nachbarunterschriften vor. Allerdings sehen die Ratsmitglieder auch für das zweite Haus Chancen, falls Änderungen am Entwurf vorgenommen werden.