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Altenmünster: Pilgerhof: Neues Leben in alten Mauern

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    Bietet künftig gastliche Einkehr: der Pilgerhof in Altenmünster.
    Bietet künftig gastliche Einkehr: der Pilgerhof in Altenmünster. Foto: Rita Steger-Frühwacht/Joachim Schmitz

    Den Pilgerhof in Altenmünster sowohl als historisches Gebäude als auch als gastliche Einkehrmöglichkeit und Übernachtungsstätte zu erhalten, das hat sich eine Initiativgruppe von neun Personen aus der Region zum Ziel gesetzt. Zu ihnen gehören Architekt Joachim Schmitz und seine Ehefrau Traudl sowie Michael Baum. Sie gründeten – mit Unterstützung der anderen Gruppenmitglieder- die "Pilgerhof Altenmünster GmbH & Co.KG", die seit kurzem den Hof in Besitz hat.

    Ein Blick zurück: Ende der 1980er Jahre erwarb die Diözese Würzburg das stattliche Vierseitgehöft, das weitgehend in fränkischer Fachwerkbauweise errichtet ist, und sanierte dieses von Grund auf. Bis vor einem Jahr wurde das weitläufige Anwesen als diözesanes Bildungshaus und religöses Zentrum zu Ehren von Liborius Wagner genutzt. Als Tagungsort, aber auch als Übernachtungsquartier samt Bewirtung wurde es sehr gut angenommen. Im letzten Jahr stand das ehemals bäuerliche Gehöft dann zum Verkauf.

    "Mit dem Pilgerhof in Altenmünster sehen wir eine große Chance, unsere Ideen umsetzen zu können", betont Michael Baum. So soll das Anwesen für die Öffentlichkeit weiterhin ein Ort der Begegnung bleiben, vielfältige Angebote sollen hier präsentiert werden. Die Pilgerstube fasst rund 50 Sitzplätze, und es stehen zurzeit 40 Übernachtungsmöglichkeiten bereit, die sich vom Einzelzimmer mit Dusche und WC bis zum Vier-Bettzimmer mit Gemeinschaftssanitärraum spannen.

    Ökologische Themen

    Da diese Initiativgruppe für den Pilgerhof auch im Verein "Gemeinsam.Leben.Gestalten e.V." mitwirkt, können hier Seminare und Kurse zu ökologischen Themen gehalten werden. Auch ein Lern- und Erlebnisfeld zur Bewahrung alter Handwerkstechniken wie Spinnen, Weben sowie Filzen oder zu artgerechter Tierhaltung zur Landschaftspflege kann hier Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vermittelt werden.

    "Gerade die ehemalige Scheunenkirche eignet sich hervorragend für Veranstaltungen unterschiedlichster Art", berichtet Joachim Schmitz. An Ideen mangelt es der Initiativgruppe nicht. Auf der rund 1000 Quadratmeter großen Hofstelle könnten Feste und Märkte abgehalten werden. "Wir werden dieses Angebot eng mit den umliegenden Vereinen und dem Markt Stadtlauringen abstimmen. Es gilt für uns: Wir wollen anbieten und ergänzen und nicht konkurrieren", versichert Traudl Schmitz.

    Die neuen Eigentümer verstehen den Pilgerhof als einen Ort der Begegnung für Menschen, wollen ihn aber gleichzeitig als Wohnstandort nutzen. "In einer Gemeinschaft, vom Kleinkind bis zum Senior, wollen wir zusammen leben und zusammen wirken: ein echtes Mehrgenerationenprojekt", erklärt Joachim Schmitz. Nach einer Ausbauphase sollen hier Wohneinheiten mit Bad und Teeküche für maximal zwölf Erwachsene mit Kindern entstehen. Küche, Esszimmer und Wohnzimmer werden gemeinschaftlich genutzt. Und für jede Einzelperson, jedes Paar und jede Familie sind innerhalb der Gemeinschaft ein persönlicher Rückzug und Privatleben möglich.

    Als stattlicher Vierseithof präsentiert sich der Pilgerhof in Altenmünster.
    Als stattlicher Vierseithof präsentiert sich der Pilgerhof in Altenmünster. Foto: Rita Steger-Frühwacht/Joachim Schmitz

    Eigentlich sollte die Pilgerstube am ersten Mai-Wochenende als Café/Weinstube öffnen. Doch wegen der Corona-Krise können dafür notwendige Ortsbegehungen mit Behördenvertretern jetzt nicht erfolgen.

    Schönheitsreparaturen

    Da die Bausubstanz des Anwesens laut Architekt Joachim Schmitz "in einem recht guten Zustand ist", stehen derzeit nur kleinere Schönheitsreparaturen wie Fensterstreichen oder der Austausch einiger Dachziegel an.

    Der energetische Standard entspricht dem des Jahres 1990. In Zukunft ist der Austausch der Ölheizung gegen eine eventuelle Heizung mit Pellets angedacht. Eine Photovoltaikanlage auf Dachbereichen und die Dämmung unter Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen sollen die Energiebilanz des Hauses verbessern.

    Das Ehepaar Schmitz und Michael Baum hoffen, dass dieses gastronomische Projekt in Verbindung mit "Mehrgenerationenwohnen" Interesse bei älteren und jüngeren Mitbürgern weckt und sich Leute für das Wohnen in Gemeinschaft, in alten Mauern und in ruhiger Lage mit Nähe zum Ellertshäuser See begeistern.

    Infos über die Initiativgruppe im Internet unter www.gemeinsam-leben-gestalten.de

    Kontakt: E-Mail: mehr-gen-sw@gmx.de

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