Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Stadt Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

SCHWEINFURT: Polizei? Längst ein Wunschberuf

SCHWEINFURT

Polizei? Längst ein Wunschberuf

    • |
    • |
    Paula Stapper und Daniel Stegner haben beide Abitur. Ihre Berufsentscheidung bereuen sie nicht.
    Paula Stapper und Daniel Stegner haben beide Abitur. Ihre Berufsentscheidung bereuen sie nicht. Foto: Foto: Anand anders

    Paula Stapper wusste nach dem Abitur nicht so recht, wohin die berufliche Reise geht. „Ich war relativ planlos“, sagt die 21-Jährige. Nach dem Gespräch mit ihrem Onkel, einem Polizeibeamten, entschied sie sich für den Polizeidienst. Auch ihr Schichtkollege Daniel Stegner (23) aus Schweinfurt fragte sich nach dem Abitur, „was mich interessieren könnte“. Er ging zur Polizei und weiß heute, dass „das definitiv die richtige Berufswahl war“.

    In der Serie zum Polizeialltag in Schweinfurt geht es heute also um den Nachwuchs. Wie ist die Nachfrage? Trotz Terror und der immer wieder zu hörenden Respektlosigkeit gegenüber Polizeibeamten groß, berichtet Detlev Tolle. „Wir können gar nicht alle aufnehmen, die zu uns kommen wollen“, bedauert der Leitende Polizeidirektor und Chef der Schweinfurter Polizei sogar.

    Auf einen Ausbildungsplatz gibt es etwa sechs Bewerber

    Sein Stellvertreter, Polizeioberrat Michael Libionka ergänzt im Gespräch mit der Redaktion, dass auf eine Ausbildungsstelle bei der Polizei in Unterfranken aktuell etwa sechs Bewerber kommen. Hauptgründe für das große Interesse seien das Ausbildungsangebot, die „Jobgarantie“, die Aufstiegsmöglichkeit „bis zum Polizeipräsidenten“ und die Vielseitigkeit. „Bei uns gibt es viel zu erleben und täglich spannende Einsätze“, sagt Libionka.

    Die jungen Kollegen Paula Stapper und Daniel Stegner bestätigen das. Die junge Frau aus dem Hammelburger Raum ist in ihrem zweiten Jahr und derzeit bei der Inspektion Schweinfurt eingesetzt. Bereut sie die Entscheidung? „Passt alles perfekt“, sagt die Abiturientin. Ähnlich formuliert es ihr Kollege, Polizeimeister Stegner, der seine „Lehrzeit“ schon hinter sich hat. Er sagt auch warum: Die Nähe zu Menschen liege ihm, dann die anspruchsvolle, vielseitige und fordernde Tätigkeit.

    Unsichere Kandidaten sollten zum Reinschnuppern ein Praktikum absolvieren

    Die Attraktivität des Berufs, der für viele eine tatsächliche Berufung darstellt, leidet also definitiv nicht an den veränderten Zeiten mit Terror, dem Flüchtlingszustrom oder gewalttätigen Übergriffen gegen Einsatzkräfte. Vermutlich sei es sogar für viele reizvoll zu sehen, wie die „Organisation Polizei“ diese Herausforderungen meistert, meint Tolle und weiter: „Gleichzeitig genießen wir auch weiterhin sehr hohes Vertrauen in der Bevölkerung“.

    Wer sich noch nicht sicher ist, dem bietet die Polizei einen Praktikumsplatz an. Dass der Beruf wenig mit Krimis und Actionserien zu tun hat, erfährt der Bewerber bei diesen mehrwöchigen Praktika in der Regel schnell. Schweinfurter Polizeidienstanfänger sind befragt worden und geben als Grund für ihre Berufswahl an erster Stelle diese Antwort: „Ich will anderen Menschen helfen“. Dann erst kommen Argumente wie der spannende Einsatz, das Geld, die Aufstiegsmöglichkeiten oder der Beamtenstatus.

    Viele der jungen Menschen bei der Polizei haben zuvor einen anderen Beruf erlernt oder schon studiert. Wenn sie dabei sind, ist ein Wechsel eher die Ausnahme, schildert Libionka. Für die Schweinfurter Polizeispitze sei das eine „große Bestätigung“ und ein „Alleinstellungsmerkmal“ gegenüber anderen Berufen. Gleichwohl hilft ein Praktikum jedem Interessenten, seine Entscheidung zu überdenken.

    Für Rambos und Einzelgänger ist kein Platz bei der Polizei

    Nicht für jeden sei die Polizei der richtige Arbeitgeber, sagt Libionka. Rambos oder Einzelgänger lehnt die Polizei kategorisch ab. Die Teamplayer sind gefragt, die sich mit Engagement für die Sicherheit der Bürger einbringen. Neben dem Streifendienst gibt es die Kriminalpolizei, Hubschrauberstaffeln, Spezialeinheiten, Hundeführer und die Wasserschutzpolizei. „Mit einem Einstieg bei uns steht einem die Polizeiwelt in ihrer Gesamtheit offen“, sagt Libionka.

    Die Chancen auf einen Platz nach bestandener Aufnahmeprüfung sind aktuell so gut wie nie. Vor einigen Jahren hat man die Einstellungszahlen bei der Polizei stark reduziert. Die Politik steuert seit einiger Zeit auch wegen der vielen anstehenden Pensionierungen aber wieder dagegen. Bayernweit werden jährlich rund 1700 Polizeibeamte neu eingestellt. Dies wird auch die nächsten Jahre in ähnlichem Umfang so bleiben. Aber: Ihre Ausbildung dauert mindestens drei Jahre, soll heißen: Es dauert, bis alle Planstellen in den Dienststellen wieder besetzt sind.

    Auf der Webseite www.mit-sicherheit-anders.bayern.de/ stehen alle Infos zum Berufseinstieg bei der Polizei.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden