Mit der Nachricht, dass ein Alten- und Pflegeheim mit 77 Betten auf dem Platz des ehemaligen Nettomarktes in Poppenhausen in Planung sei, überraschte Bürgermeister Ludwig Nätscher bei der Auftaktveranstaltung der diesjährigen Bürgerversammlungen der Großgemeinde die Einwohner von Pfersdorf. Es seien schon Gespräche geführt worden. Die Änderung des Bebauungsplanes werde in der nächsten Gemeinderatssitzung bearbeitet.
Rund 60 Interessierte waren gekommen. Nätscher gab einen Sachstandsbericht. Die 4395 Einwohner starke Gemeinde habe mit der Eröffnung des neuen Nettomarktes in Poppenhausen nun hervorragende Einkaufsmöglichkeiten, auch die Versorgung mit Ärzten und Apotheke sei gesichert.
Im Rückblick auf das vergangene Jahr erinnerte Nätscher an die Diskussionen um die SuedLink-Stromtrasse, die mitten durch die Großgemeinde laufen soll und bei der sich die Allianz oberes Werntal mit einschalten musste, um die Trassenführung abzuschmettern. Vorwärts geht's beim schnellen Internet. Hier wurde der Vertrag für den Breitbandausbau unterzeichnet.
In Pfersdorf sei die Dorferneuerung so gut wie abgeschlossen, nur die Bepflanzung an den Ortseingängen, am Kindergarten und am Pumpenhäuschen müsse noch fertig gestellt werden, sagte Nätscher. Dazu bat Gemeinderat Hugo Zitzmann um Mithilfe der Einwohner, da die Pflanzen in Eigenregie gepflanzt werden müssen. Zitzmann sprach auch eine Pflanzterrasse an, auf der zu besonderen Ereignissen Jubiläumsbäume gepflanzt werden können.
Einige kleinere Arbeiten gibt es noch zu erledigen: An der Wernquelle ist laut Nätscher die Abnahme noch nicht ganz erfolgt, Geländer und Wasser fehlen noch, und die Sitzbankgruppe steht zu eng. An der Raiffeisenhalle werden Fenster und Türen erneuert, am neuen Spielplatz fehlt noch die TÜV-Abnahme.
Auch Kritik gab es vom Bürgermeister. Er monierte das wilde Entsorgen von Heckenschnitten und Gartenabfällen sowie das Entfernen von Grenzsteinen durch Landwirte. Die großen Steine fänden sich oft in Gräben wieder und behinderten dort die Mäharbeiten des gemeindlichen Bauhofs.
In diesem Zusammenhang fragte Walter Neeb, ob es nicht möglich sei, die ausgewiesenen drei Entsorgungstermine für Gartenabfälle zu erhöhen. Nätscher verneinte dies, erklärte aber, dass es für die Gartenmülldeponie einen Schlüssel im Rathaus gibt, den Einwohner der Gemeinde jederzeit, gegen Unterschrift, auch zwei oder drei Tage ausleihen können. Hermann Zitzmann hinterfragte die Kindergartenausgaben, über die zuvor ein Handzettel verteilt worden war. Mitglieder der Feuerwehr baten, einen Nebenraum in der Raiffeisenhalle für Feuerwehrzwecke nutzen zu dürfen.
Franz Kimmel wollte wissen, wie und wann es mit dem Rannunger Weg weitergehe. Um den Weg für landwirtschaftliche Traktoren mit 11,5 Tonnen Gewicht befahrbar zu machen, müssen laut Nätscher Randstreifen aufgekauft werden. Erst dann könne mit dem Ausbau begonnen werden.
Für den verschlammten Feuerwehrweiher, in dem im Sommer mehrere Fische verendeten, läuft die Pacht in zwei Jahren aus, informierte der Bürgermeister.
Eine Beschwerde gab es über den Fußweg zwischen Kindergarten und dem Anwesen Kleinhenz, der neu geschottert wurde und seitdem staubt. Bei Regen würde er sich in eine „Dreckwüste“ verwandeln. Der Bürgermeister will sich kümmern.