(hei) Der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie (t+m) verlieh zum vierten Mal den „textil+mode“-Innovationspreis an herausragende Nachwuchskräfte. Der Preis wurde in drei Kategorien für innovative Arbeiten vergeben.
Die 24-jährige Stefanie Wider aus Röthlein erhielt den ersten Preis für ihre Bachelorarbeit „Strukturkultur“ in der Kategorie Textildesign und damit auch ein Preisgeld von 10 000 Euro sowie Sachleistungen. Sie absolvierte den Studiengang Textildesign an der Hochschule Hof, Abteilung Münchberg, mit großem Erfolg.
Das Zeichnen und das kreative Basteln mit den verschiedensten Materialien, sagt Stefanie Wider, habe sie schon seit ihrer Kindheit fasziniert. Der Studiengang Textildesign sei für sie dann auch der richtige Weg gewesen, um ihre Begabungen und Interessen zu vereinen. In gut drei Monaten stellte sie die textilen Flächen für ihre Bachelorarbeit her. Das Trägermaterial aus Leder und Filz verlangte ihr genaueste Arbeit ab. Doch auch wegen der Firma Maximator JET GmbH, einem führenden Systemlieferanten für Wasserstrahlschneidetechnik mit Sitz in Schweinfurt, konnte sie ihr Werk umsetzen.
Die Werkstücke wurden per Wasserstrahl auf die vorgegebenen Maße von 30 mal 30 Zentimeter verarbeitet und anschließend durch den Einsatz textiler Bänder veredelt.
Verlockendes Angebot
Mit dem Preisgeld wollte sie eigentlich gleich ihren Masterstudiengang beginnen. Aber das Angebot einer führenden Firma für Wohn- und Tischtextilien bei Düsseldorf habe sie nach eigenem Bekunden nicht ausschlagen können. So wird sie zunächst einmal dort zwei Jahre lang Erfahrungen in der Praxis sammeln. Der Masterabschluss könne ja dann immer noch folgen, so Wider.
Des Weiteren heißt es in der Pressemitteilung der Hochschule Hof: Der Innovationspreis „textil + mode“ werde jedes Jahr in den drei Kategorien Modedesign, Textildesign und innovative technische Textilien vergeben und biete Hochschulabsolventen, selbstständigen Designern, Gestaltern, Technikern und Wissenschaftlern eine Plattform, um ihre Ideen unter Beweis zu stellen.
Die Bachelorarbeit „Strukturkultur“ erzeuge neue Oberflächen durch den Einsatz textiler Bänder, die ohne feste Bindung auf einem Trägermaterial angebracht seien, das mit der Technik des Wasserstrahlschneidens perforiert werde. Dazu werde Wasser mit sehr hohem Druck komprimiert und zu einem dünnen Strahl gebündelt.
Als Trägermaterial verwende die Textildesignerin meist Leder oder Filz. Stefanie Wider erzeuge so vielfältige Oberflächen mit einzigartigen, auf Vorder- und Rückseite unterschiedlichen Mustern. Die Materialien ließen sich in der Mode oder im Interieurbereich einsetzen.