Schweinfurt (ANN) Die SPD-Stadtratsfraktion hat sich in einer Presseerklärung besorgt über die Ankündigung der Union geäußert, nach einem Wahlsieg die Restlaufzeiten für Atomkraftwerke zu verlängern. Der von der Bundesregierung eingeleitete Atomausstieg habe für Schweinfurt und die Region die Hoffnung gebracht, dass in wenigen Jahren "die latente Bedrohung der Gesundheit der Bevölkerung durch das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld ein Ende findet", so die Mitteilung. SPD-Fraktionschef Werner Bonengel erinnert daran, dass die CSU sogar ein zweites Kernkraftwerk in Grafenrheinfeld genehmigen wollte.
Wenn das jetzt seit 25 Jahren arbeitende KKG über den vereinbarten Termin in Betrieb bleiben dürfe, dann werde "wieder einmal Profitgier über die Sicherheitsbelange der Bevölkerung gestellt", so Bonengel. Die Gefährdung der Stadt werde nicht nur verlängert, sondern verstärkt, weil wie bei jeder Technik mit dem Alterungsprozess der Atomkraftwerke auch die Schadensanfälligkeit steige. Dafür gebe es augenfällige Beispiele in Neckarwestheim und Stade.
Für Schweinfurt sei ein Abschied vom Atomausstieg aber auch in anderer Hinsicht ein Nachteil, glaubt Bonengel, und verweist auf Techniken zur alternativen Energiegewinnung, die parallel zum Atomausstieg gefördert werden. Wer von dieser Zielsetzung abrücke, der gefährde Schweinfurter Arbeitsplätze. "Sowohl die von SenerTec gebauten Blockheizkraftwerke als auch die in Windkraftanlagen eingebauten SKF-Lager und Seuterungseinheiten sind auf Unterstützung durch den Atomausstieg angewiesen", so Bonengel.