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GRAFENRHEINFELD: Reitverein steht unter Aufsicht

GRAFENRHEINFELD

Reitverein steht unter Aufsicht

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    Reitverein steht unter Aufsicht
    Reitverein steht unter Aufsicht

    Von Konsens und einem „tragfähigen Zukunftskonzept“ ist mehrfach die Rede in dem Bericht des Reit- und Fahrvereins Grafenrheinfeld (RFV) über seine Generalversammlung jüngst in der Reiterklause. Der Konsens zwischen Gemeinde und RFV besteht allerdings darin, dass letzterer allen Bedingungen des Rathauses für seine Rettung aus größter finanzieller Not zugestimmt hat. Die lauteten: Neubeginn mit neuer Führung – und die Gemeinde hat das alleinige Sagen über Finanzen, Baufortschritt und künftige Investitionsvorhaben.

    Weitere Dreiviertelmillion

    Wie bereits berichtet, ist das Gesamtvorhaben Reithalle wesentlich teurer geworden als der Verein bei seinen Zuschussanträgen angegeben hatte. Neben einer 939 000-Euro-Bürgschaft braucht der RFV, wie sich herausgestellt hat, eine weitere Dreiviertelmillion, die er nicht hat, um seine Investitionspläne durchzuziehen. Die hat ihm der Gemeinderat mit Beschluss Ende August bewilligt, zusätzlich alle RFV-Verbindlichkeiten abgelöst und dafür die Fotovoltaik-Anlage sicherungsübereignet bekommen.

    Alle weiteren Baumaßnahmen werden fortan unter Aufsicht der Gemeinde stehen, die nun Gläubiger des Reitvereins ist. An diese muss der RFV den Kredit zurückzahlen. Sollte dies nicht gelingen, wird die Gemeinde alleiniger Eigentümer der Gesamtanlagen, kann über Grundstücke und Immobilien verfügen und liefe nicht Gefahr, ohnmächtig zusehen zu müssen, wie all dies in einem etwaigen Insolvenzverfahren am Ende unter Wert verramscht würde und die Gemeinde viel Geld verlöre. Die Anlage gehört ihr praktisch und sie ist zahlungsfähig. Dem neuen Konzept stimmte die Versammlung bei einer Gegenstimme zu, die nötigen Satzungsänderungen wurden einstimmig verabschiedet und der Vorstand entlastet.

    Gemeinde als Gläubiger

    Die neue Finanzierung mit der Gemeinde als einzigem Gläubiger des RFV hat Kämmerer Hubert Schröder auf Anfrage dieser Zeitung bestätigt. „Vom Grundsatz her sehen wir die Zukunft jetzt positiv“, so Schröder. Er meint, dass jetzt auch eine wesentlich kompetentere Mannschaft gewählt worden sei. Im Amt bestätigt wurde bei der Neuwahl des Vorstands der zweite Vorsitzende Herbert Schug, der als Vorsitzender des Bauausschusses mit den Investitionsvorhaben und Problemen bestens vertraut ist. Den Vorsitz aufgegeben hat aber Alexandra Harloff, laut RFV-Bericht offiziell aus gesundheitlichen Gründen. Ein „emotionaler Abschied“ sei ihr bereitet worden.

    Kachelmann neuer Vorsitzender

    Für Alexandra Harloff wurde Armin Kachelmann an die Spitze des Reitvereins gewählt. Neuer dritter Vorsitzender ist Bernd Ludwar und neuer Organisationsleiter Uwe Türpe, der sich mit der Ausrichtung der beiden letzten Turniere profiliert habe. Das Amt des Schriftführers übernimmt Eva Eichelbrönner, Bettina Ende vertritt die Belange der Aktiven. Walter Räth ist Kassenwart und vierter Vorsitzender, Christian Räth Technischer Leiter.

    Als positiv hatte Schug in seinem Bericht die Fertigstellung der Doppelreithalle in der Rekordzeit von einem halben Jahr hervorgehoben, mehrere hochklassige, publikumswirksame Reitsportevents, die gemeinsame Landtagsfahrt sowie die aktive Teilnahme am Gemeindeleben. Innenstaatssekretär Gerhard Eck hatte der Gemeinde Grafenrheinfeld seinen Dank für die großzügige Förderung der Reitanlage ausgesprochen, die mit ihren hochwertigen Außenplätzen und den beiden neuen Hallen in ganz Bayern ihresgleichen suche und über die Grenzen der Region hinausstrahle.

    Lutz: Auf gute Zusammenarbeit

    Der neue Vorsitzende Kachelmann freute sich auf die neue Aufgabe. Susanne Rimbey ist zweite Kassenwartin, Elmar Eichelbrönner und Christian Wehr komplettieren die technische Leitung. Beisitzer sind Klaus Harloff, Hugo Popp und Tanja Wehr; dem Kontrollausschusses gehören Jürgen Neumann, Dieter Roede und Klaus Weingart an.

    Neben Eck verfolgten Bürgermeisterin Sabine Lutz, Kämmerer Hubert Schröder und zehn Gemeinderäte aus allen Fraktionen die vierstündige Generalversammlung. Sabine Lutz würdigte die gefundene Lösung als guten Weg zu weiterer konstruktiver Zusammenarbeit. Foto: D. Schneider

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