Die Erkenntnisse zu bevorstehenden Transporten von radioaktiv strahlendem Material aus dem im Rückbau befindlichen nordrhein-westfälischen Atomkraftwerk Würgassen in die Bereitstellungshalle (BEHA) am stillgelegten Atomkraftwerk Grafenrheinfeld veranlasste jetzt auch die Gemeinde Waigolshausen, sich "entschieden" gegen dieses Vorhaben des Energiekonzerns "Preußen Elektra" auszusprechen.
Einstimmig schloss sich der Gemeinderat einer von der Verwaltung vorgelegten Resolution "Keine zusätzlichen radioaktiven Reststoffe für Grafenrheinfeld" mit Verweis auf "die große Nähe zu unserer Heimatgemeinde" an. Die Resolution geht an Preußen Elektra, das Bayerische Umweltministerium und das Landratsamt Schweinfurt. Aufgefordert wird das Unternehmen, unverzüglich alternative Lagermöglichkeiten für den Strahlenmüll aus Würgassen zu suchen und zu nutzen, bis der Schacht Konrad für eine Endlagerung zur Verfügung steht.
Während des 34-jährigen Betriebes des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld habe die Gemeinde Grafenrheinfeld und die gesamte Region bereits große Risiken und Lasten für die sichere Versorgung mit Strom tragen müssen, heißt es zur Begründung. Mindestens bis 2047 werde auch das Brennelementlager BELLA noch in Betrieb sein, wobei kein Endlager in Sicht sei. Die Bereitstellungshalle beim KKW Grafenrheinfeld als Lager für schwach- und bis mittelradioaktive Reststoffe dürfe genutzt werden, bis voraussichtlich ab 2027 eine Verbringung in den Schacht Konrad möglich ist.
Der Transport weiterer radioaktiver Reststoffe und deren Lagerung in Grafenrheinfeld seien unverantwortlich und werden von Waigolshausen entschieden abgelehnt, heißt es in der Resolution. Die Sicherheit und Gesundheit der Bevölkerung habe absoluten Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen. Auch dürfe das Vertrauen der Bevölkerung in einen sicheren und überschaubaren Rückbau des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld nicht gefährdet werden.
Ertüchtigung der Kläranlage Hergolshausen
Bekannt gab Bürgermeister Zeißner in nichtöffentlicher Sitzung gefasste Beschlüsse. Den Auftrag für die MSR-Technik zur Ertüchtigung der Kläranlage Hergolshausen bekam demnach die Rünagel MSR-Technik GmbH aus Viereth-Trunstadt. Die Firma Fabion GbR aus Würzburg wurde mit der Untersuchung der naturschutzfachlichen Belange beim Regenrückhaltebecken in Waigolshausen beauftragt. Außerdem habe der Gemeinderat die 29 Bauplätze im Neubaugebiet Obere Honigleite in Waigolshausen anhand festgelegter Kriterien an die Bewerber vergeben, sagte Zeißner.
Im Rahmen einer Bauvoranfrage beschäftigte den Rat der geplante Bau eines Einfamilienhauses mit Einliegerwohnung bei einem Gehöft im Außenbereich von Theilheim. Unter der Voraussetzung, dass von den Baugenehmigungsbehörden eine Privilegierung aufgrund einer landwirtschaftlichen Nutzung festgestellt wird, erteilte der Gemeinderat dem Vorhaben einstimmig das gemeindliche Einvernehmen.