Beim Namen Robert Warmuth fallen einem Großveranstaltungen wie die Unterfrankenschau, die Röthleiner Bierwoche, Weinfeste, jede Menge Jubiläen und natürlich sein erfolgreiches Engagement im Ratskeller Schweinfurt ein. Nach mehr als drei Jahrzehnten verabschieden sich Robert und seine Frau Doris jetzt aus gesundheitlichen Gründen aus dem operativen Geschäft. Das Warmuth'sche Unternehmen Feinkost-Partyservice hat Uwe Schimitschek in Pacht übernommen.
Der 43-jährige Schimitschek ist langjähriger Mitarbeiter im Hause Warmuth. Mit einer Ausbildung zum Restaurantfachmann im Allgäu begann der aus Zeil in den Haßbergen stammende Schimitschek seinen beruflichen Werdegang. Nach Stationen in mehreren namhaften Häusern in Balingen, Frankfurt, Lindau, Berlin, Rüth und der M/S Vistafjord landete der 43-Jährige in Regensburg, wo er sich zum Meister und Betriebswirt für das Hotel- und Gaststättenwesen weiterbildete. Danach trat er 1994 in Warmuths Unternehmen ein.
Zur Seite steht Schimitschek seine Lebenspartnerin Anja Dietrich. Die 39-Jährige absolvierte ihre Lehre als Metzgereifachverkäuferin bei Warmuths Feinkost-Partyservice, war zuletzt in verantwortlicher Position im Ladenverkauf und Festservice tätig. Tatkräftig unterstützt werden die neuen Chefs von allen Mitarbeitern. Sie wurden komplett übernommen.
Schimitschek will sich verstärkt auf den Partyservice und das Catering konzentrieren. Im Gespräch mit dieser Zeitung kündigte er dazu größere Investitionen am Betriebsort in Röthlein in Küche, Outfit und Inventar an. Zum Portfolio zählten wie gehabt die Belieferung und Organisation von Wein-, Jubiläumsfesten, Messen und Großveranstaltungen aller Art.
Schimitschek denkt darüber hinaus nach, die Traditionsgaststätte „Warmuths Röthleiner Stuben“, den früheren Goldenen Löwen, wieder öffentlich zu betreiben. Derzeit gibt es dort wie einst im Ratskeller in Schweinfurt lediglich „Bedarfsgastronomie“. Der neue Chef will auch die Röthleiner Bierwoche nach zehnjähriger Pause wieder „zu ihrem Ursprung zurückführen“. Schimitschek will allerdings klein anfangen und die Veranstaltung im „Innenhof des Betriebsgeländes neu beleben“.
Warmuth erinnerte gegenüber dieser Zeitung vor allem an die 1976 zum ersten Mal veranstaltete Bierwoche, die seinen Namen und den der Gemeinde Röthlein „weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt gemacht“ habe. Er nannte die zurückliegenden Jahre eine Erfolgsgeschichte, die allerdings auch ihren Tribut verlangte. Sowohl er wie seine Frau sähen sich aus gesundheitlichen Gründen zum Rückzug veranlasst.
Warmuth hat auch sein Vorstandsamt bei den Attraktiven Schweinfurtern niedergelegt. Die Firmenübergabe nutzte der 52-Jährige schließlich noch dazu, das Kriegsbeil mit der Stadt zu begraben. Man habe sich zwar „öfter mal gekeilt“, das sei aber vergessen. Die Stadt habe sich bestens entwickelt, „was da in Schweinfurt geschieht ist Großes“, so Warmuth.
Sein Sohn Steffen (25), der die Firma ursprünglich übernehmen sollte, arbeitet noch einige Zeit im Betrieb mit. Der Koch und Betriebswirt plant aber eine „berufliche Veränderung“. Warmuths zweiter Sohn Tobias (20) ist Student der Betriebswirtschaft in Bayreuth.