schweinfurt (jogi) Zwei junge Männer haben am Sonntag in der Innenstadt die Sau raus gelassen: Sie warfen zwischen Roßmarkt und Luitpoldstraße fünf Kunststoff-Schweine um und beschädigten diese stark. Der Schaden liegt nach Angaben der Polizei bei fast 10 000 Euro. Die tierischen Skulpturen waren erst am Samstag bei der "Schweine-Parade" aufgestellt worden.
Peter Galm, Initiator der Aktion "Schweinfurt hat Schwein", will sich von den Randalierern nicht unterkriegen lassen. Er hofft sogar, dass die Beliebtheit der 30-Kilogramm-Figuren nach der "Sauerei" vom Sonntagmorgen weiter steigt: "Ich werde nicht kuschen. Vielleicht entsteht ja jetzt unter den Schweinfurtern eine Art Korpsgeist."
Den ganzen Sonntag war Galm "zusammen mit einigen treuen Weggesellen" unterwegs und hat Schrauben in den Granit-Sockeln fest gezogen. "Etwa zwölf" Skulpturen seien in Mitleidenschaft gezogen worden, sagt Galm. Die fünf kaputten Figuren habe er in das ehemalige Schweine-Lager in der Innenstadt gebracht. Zwei Wochen wird es nach seiner Einschätzung dauern, bis die bunten Tierchen wieder ihre Plätze einnehmen können. Ob alle Schweine an ihre ursprünglichen Plätze zurückkehren, ist noch offen. Herbert Korn, Geschäftsführer des "Kopier Shop", lehnt es ab, den Schaden zu bezahlen, wenn "sein" Schwein wieder an der gleichen Stelle aufgestellt wird. Wahrscheinlicher ist, dass er die Figur vor seinem Laden in der Sattlerstraße aufstellt, sagt er. "Da haben wir sie immer im Auge." Und über Nacht draußen lassen würde er sie dann auch nicht mehr.
Ob es nun abends reingeholt wird oder nicht: Alexander Ziegler, der das Schwein "getuned" hat, ist bereit, sich noch ein weiteres Mal an die Arbeit zu machen. Sechs Wochen hatte der freischaffende Künstler gebraucht, um aus dem Schweine-Prototypen eine "eierlegende Wollmilchsau" zu machen. Er geht davon aus, dass es "auf jeden Fall 14 Tage" dauern würde, bis das Tier restauriert ist. Zu tun gäbe es eine Menge: Die vier Zitzen des Euters sind eingedrückt, am Federpuschel fehlen einige Ecken, von der Schnauze fehlt ein Stück, die Pfoten sind verletzt.
Die Polizei hat die mutmaßlichen Übeltäter noch am Sonntagmorgen dingfest gemacht. Ein Zeuge hatte die 19 und 24 Jahre alten Männer beobachtet und war ihnen bis in die Luitpoldstraße gefolgt. Bei der Tat war vermutlich auch Alkohol im Spiel. Ein Strafverfahren folgt.