Fresenius beschäftigt mittlerweile 1100 Mitarbeiter im Schweinfurter Standort im Zwei-Schicht-Betrieb; 15 bis 20 Stellen sind offen, weshalb händeringend Spezialisten gesucht werden. „Der Markt für Ingenieurstellen ist hart umkämpft“, sagte Entwicklungsleiter Dietmar Köhler. Fresenius brauche dringend gute neue Leute, denn Dialysetechnik sei ein wachsender Markt (5 bis 7 Prozent jährlich). Dabei setzt Fresenius Schweinfurt auch auf Eigengewächse: zehn bis zwölf Auszubildende werden in Schweinfurt pro Jahr im gewerblichen Bereich, zwei bis drei im kaufmännischen Bereich eingestellt. Bis 2015 werden die Ausbildungszahlen kontinuierlich gesteigert. „Wir haben die innere Verpflichtung alle zu übernehmen“, machte Köhler Interessierten Mut. Fünf Berufe können bei Fresenius erlernt werden: Industriekaufmann, Verfahrens-, Werkzeug- und Industriemechaniker sowie Elektroniker.
Ehemalige und aktive Auszubildende demonstrierten den Besuchern am Samstag, wie man Platinen mit Bauteilen bestückt, wie ein Spritzgussteil entsteht oder man Fräs- und Drehmaschinen bedient. Teilweise konnte selbst Hand angelegt werden und zum Beispiel das eigene Geburtsdatum in ein Stück Metall gehämmert werden. Bei den Kaufleuten wurde den Teens vermittelt, wie man eine Bewerbung erstellt. Präsentiert wurden zudem neben Dialysegeräten mehrere Mess- und Prüfsysteme und verschiedene Werkzeugmaterialien.
„Wir sieben aus und nehmen nur die Besten“, betonte Alfred Laus, der Leiter für Betriebsmittelbau. Allein für die zwölf gewerblichen Stellen gab es letztes Jahr an die 800 Bewerber. Wichtigstes Auswahlkriterium ist das Abschlusszeugnis. Hoher Wert werde auch auf Teamfähigkeit und soziale Kompetenz gelegt, wobei ein Ehrenamt oder soziales Engagement nicht in die Bewertung einflössen. Technische Vorbildung müsse bei den Bewerbern nicht vorhanden sein, weil in einer zweimonatigen Grundausbildung alle Grundfertigkeiten von Bohren über Feilen bis hin zum Hämmern vermittelt würden. „Eine gewisse praktische Veranlagung müssen Interessierte aber mitbringen“, meint Laus.
Froh und dankbar sind Laus und Köhler, dass Schweinfurt in den letzten Jahren rundherum attraktiver geworden ist, was wichtig sei, im Konkurrenzkampf um die besten Ingenieure. „Die bundesweite Imagekampagne für Schweinfurt war jeden Cent wert“, betonten beide unisono im Pressegespräch. Ein aufmunterndes Signal schicken beide auch an die Fachhochschule, zu der eine enge Verbindung bestehe. Ausgesprochen positiv für den Standort sei deren geplante Erweiterung.
Infos zur Ausbildung unter www.azubi-bei-fmc.de oder Tel. (0 97 21) 67 83 11.