Die Pfarrei Sankt Andreas hat ihre Hausaufgaben für das große Dorfjubiläum im nächsten Jahr schon gemacht. Nachdem die Innenrenovierung der vom Rokoko geprägten Pfarrkirche schon 1999 abgeschlossen wurde, konnte man sich nun über den Abschluss der Außenrenovierung der von Gaden umsäumten Pfarrkirche freuen. Was lag da näher, als am Erntedank-Sonntag mit einem festlichen Gottesdienst Dank zu sagen.
In seiner Festpredigt betonte Pfarrer Pater Vincent, dass jede Neuerung am Bau ohne den lebendigen Christ nur eine Kirche sei, die ins Land schaut. Doch sei er zuversichtlich, dass in Schnackenwerth christliches Leben auch weiter Bestand haben werde. Diese Vision hätten schon die Erbauer der Kirche vor nahezu 265 Jahren getragen und präge auch die heute Verantwortlichen.
Nach dem Gottesdienst stellten Kirchenpfleger Konrad Bonengel und Pfarrgemeinderatsvorsitzende Barbara Förster den Verlauf der Maßnahme dar. Die Planungen wurden auf Beschluss von Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat schon 2010 eingeleitet. Denn der Sanierungsbedarf war aufgrund von Schäden an Giebel, Turmspitzeindeckung sowie Turmfenster, Portaltüren und Sandsteinsockel gegeben. Die allgemeine Fassadenauffrischung sei nur der Schlusspunkt.
Gleichwohl der barrierefreie Zugang Ausgangspunkt aller Überlegungen war, steht diese Teilmaßnahme noch an. Sie wurde im Zuge der Dorf- und Kirchplatzerneuerung seitens des Marktes Werneck ineinandergreifend geplant und beginnt noch in dieser Woche.
Auf 478 000 Euro bezifferte Bonengel die Kosten. Die Bischöfliche Finanzkammer trug den Löwenanteil von 304 000 Euro. Das bischöfliche Bauamt war maßgeblich in die Planungen involviert. Der Markt Werneck hat einen Zuschuss von 67 000 zugesagt, der zum Großteil schon in Anspruch genommen wurde. Aus der Sparkassenstiftung flossen 1500 Euro, vom Landesamt für Denkmalpflege kamen 2500 Euro. Den Förderbetrag von 30 700 Euro seitens der Bayerischen Landesstiftung Kultur verdankt man wohl dem Bauwerk selbst, das in der Region als Perle des Rokoko gilt.
Besonderer Dank galt den Schnackenwerthern selbst. Neben erbrachter Eigenleistungen in Höhe von 12 000 Euro flossen 38 500 Euro als Eigenmittel in die Maßnahme ein. Der bei Bauplanung eingeführte monatliche „Schein-Werfer-Sonntag“ erbrachte zusammen mit großzügigen privaten Spenden diese Summe. Bonengel als Hauptmotor dankte allen Unterstützern, den 14 am Bau beteiligten Firmen und Architekt Harald Scheckenbach aus Hambach, der dafür sorgte, dass Termin- und Finanzierungsplan voll aufgingen, ja sogar zeitlich und finanziell noch etwas Luft verbleibt. In den Grußworten des Architekten spürte man denn auch dessen persönliche Verbundenheit mit dieser Kirche. Als gebürtiger Ettlebener sei er als Kind oft hierher gewallt, und da habe ihn schon immer diese Kirche begeistert.
Die Kirchengemeinde Sankt Andreas ist also gerüstet für das 1000-jährige Dorfjubiläum im nächsten Jahr. Die schmucke Kirche kann die Rolle spielen, welche ihr seit Generationen in Schnackenwerth zugemessen wird. Nach dem Gottesdienst feierten die Schnackenwerther mit Musik auf dem Kirchplatz. Auch das können sie trefflich.