Schon bald soll ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gehen: Die Umgestaltung des Bachbettes der Steinach im Zentrum Schonungens und damit die Entnahme der markanten künstlichen Landzunge ab der alten Steinbrücke bis zur Unterführung am Bachgartenspielplatz ist beschlossene Sache.
Immer wieder hat sich die Bürgerstimme in Person von Architekt und Ortsplaner Artur Metz gemeinsam mit Fritz Schumm, Jürgen Flier und vielen weiteren Mitstreitern für eine naturnahe Umgestaltung des Bachs in diesem Bereich eingesetzt, heißt es in einer Pressemitteilung. Flach abfallende Uferzonen und ein natürlicher Gewässerlauf sollen den Ortskern deutlich aufwerten und das kleine Flüsschen Steinach erlebbarer machen.
Entwicklung eines natürlichen Lebensraums
Bürgermeister Stefan Rottmann verweist dabei auf die Bachneugestaltung in "Schonungens neuer Mitte" mit breiten Uferzonen, an denen sich die Natur in kurzer Zeit schon prächtig entfalten konnte und immer wieder Zugänge zum Wasser vom Geh- und Radweg aus geschaffen wurden. Das Gestaltungskonzept wurde von den Bürgern bisher gelobt und als gelungen gewertet.

So ist der Wunsch, dass sich auch im Bereich der Bachgärten mit der Neugestaltung ein natürlicher Lebensraum für viele Insekten und Lebewesen im und am Gewässer entwickelt. Und auch die für Flachwasserzonen typische Vegetation soll sich entfalten können.
Die Initiatoren erhoffen sich auch, dass die historische Nepomuk-Brücke mit ihren beiden Rundbogen noch besser zur Geltung kommen werden. Die Renaturierung sei ein kleiner aber machbarer Beitrag zur Entspannung der optisch und hydraulisch wenig ansprechenden Situation, in diesem Abschnitt der Steinach, wie Artur Metz erklärt. Und auch Bürgermeister Stefan Rottmann pflichtete ihm bei: "Mit überschaubarem Aufwand können wir das Ortsbild enorm verbessern. Gerade im Bereich von Schonungens neuer Mitte konnte das mit der Bachneugestaltung bereits unter Beweis gestellt werden."
Baumaßnahmen sollen bald umgesetzt werden
Mit dem Wasserwirtschaftsamt sowie der Unteren Naturschutzbehörde habe man erste Vorgespräche geführt und hier ein positives Echo vernommen, wie Planer Artur Metz mitteilt. Sogar der Hochwasserschutz könnte weiter verbessert werden, weil das dann neu geschaffene Bachbett deutlicher mehr Platz für den Durchfluss bietet.
Es sollen künftig für die Wasserführung nicht mehr zwei Gerinne erhalten werden, sondern die beiden Wasserläufe zu einem einzigen Bachbett vereint werden. Historischen Kartenmaterials konnte entnommen werden, dass die Landzunge erst im Zuge des Betriebs der Grobesmühle künstlich aufgeschüttet wurde.
Die Baumaßnahme soll schon bald umgesetzt werden, weil die Steinach gerade in Sommerzeiten weniger Wasser führt, wie Bauhofleiter Philipp Nees erklärt. Weil der Bauhof die Maßnahme mit eigenem Personal umsetzen wird, rechnen die Verantwortlichen für Maschinenleihgebühr und Material wie spezielle Wasserbausteine mit überschaubaren Investitionen von 15 000 Euro. Allerdings müsste im Rahmen der Bauausführung auch mit schwerem Gerät durch das Bachgärtenareal gefahren werden: Deswegen macht eine Neugestaltung und Aufwertung der Spielflächen dort erst mit Abschluss der Maßnahme Sinn.
Für die Bauzeit werden vier Wochen veranschlagt. Die Arbeiten sollen von Anfang Juli bis Ende September ausgeführt werden, um die Vegetation weitestgehend zu schonen. Die Fisch- und Amphibienlaichzeiten werden damit angemessen berücksichtigt.