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Werneck: Schottischer Krimi und Whisky-Verkostung

Werneck

Schottischer Krimi und Whisky-Verkostung

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    Auch am Kildalton Cross, dem Keltenkreuz auf der schottischen Hebrideninsel Islay, finden die beiden Wernecker Uwe Schmitt (links) und Marco Schmidt Inspirationen für ihre Whisky-Tastings und ihre Bücher.
    Auch am Kildalton Cross, dem Keltenkreuz auf der schottischen Hebrideninsel Islay, finden die beiden Wernecker Uwe Schmitt (links) und Marco Schmidt Inspirationen für ihre Whisky-Tastings und ihre Bücher. Foto: Schmidt/Schmitt

    Schottland und Schmi(d)tteinander, Whisky und Werneck: Diese Kombination verkörpern Marco Schmidt und sein Schwager Uwe Schmitt voller Leidenschaft. Das Land, das derzeit wegen einer eventuellen Abspaltung von Großbritannien Aufmerksamkeit erhält, fasziniert sie seit langem. Normalerweise veranstalten sie nebenberuflich professionelle Whisky-Tastings. In Corona-Lockdown-Zeiten haben beide Bücher geschrieben: Einen Schottland-Roman und einen Schottland-Krimi.

    Als einen "kleinen Männertraum" bezeichnet Marco James Schmidt seine vielen Besuche im Norden des Vereinigten Königreichs. Die gefühlte Einsamkeit in den Highlands, die Landschaft mit Wolken- und Sonnenspiel, mit den Hügeln und Weiden, den Bächen und Schafen, der lebenden Küste, mit der Musik und den Geschichten, den Fairy Tales. "Das berührt das Herz", bekennt der 60-Jährige, der hauptberuflich als Personalrat bei der Agentur für Arbeit in Würzburg tätig ist.

    Ehrung einer Destillerie erhalten

    Und natürlich sind es auch die 120 Whisky-Destillerien, die ihn und seinen Schwager seit Jahren immer wieder anziehen. "Wir planen unsere Besuche dort vor, das muss sein", erklärt Uwe Schmitt. Schließlich wollen sie möglichst viele Informationen und Begegnungen mit Kennern erleben und  ihren Whisky auch einkaufen. Ihm wurde von der Isle of Jura Destillery als eine Art Ehrung der schottische Name "Dughall" verliehen. Denn der 57-jährige Wernecker, von Beruf Bezirksdirektor bei einer Versicherung, ist ein ausgesprochener Kenner der Materie. Er ist der "Whisky-Papst" des Duos, das als "Single Malt Spirit" seit 2012 Verkostungen anbietet. "Weil es so viel Spaß macht und ich ein direktes Feedback bekomme", sagt Schmitt.

    220 solche Tastings haben die beiden Männer schon angeboten, wobei Marco Schmidt dabei den Part des Erzählers von Geschichte und Geschichten Schottlands übernimmt. Im handgeschneiderten Kilt, dem Schottenrock, vermittelt er aus seinem reichen Erzählungsschatz Historisches und Aktuelles, Besonderes und Kurioses.

    Gefangen genommen von der Geschichte

    "Wenn man auf dem ehemaligen Schlachtfeld im Moor gestanden hat, wird man auch von der Geschichte, die sich damals ereignet hat, gefangen genommen", sagt er. Im Kopf hat er dabei die Geschichte von der blutigen Schlacht bei Culloden 1746 und von Charles Edward Stuart, genannt "Bonnie Prince Charlie". Der Enkel des früheren englischen und schottischen Königs James II, der vom englischen Parlament gestürzt worden war, hatte die schottischen Clanführer zum letzten bewaffneten Aufstand gegen die englische Zentralmacht geführt – ohne Erfolg.

    Gibt es Parallelen zur heutigen Situation, wenn die schottische Regierungspartei nach der gewonnenen Parlamentswahl ein zweites Referendum nach 2014 über die Abspaltung von Großbritannien durchsetzen will? "Ich habe das Gefühl, das würde wieder scheitern", meint Uwe Schmitt. Zwar würden viele Schotten ein Verlassen der Union und einen (Wieder-)Eintritt in die EU wünschen. Aber wenn man nachfrage, merke man doch die Angst, die Sicherheit des Verbunds mit dem Vereinigten Königreich zu verlieren.

    Weil in Lockdown-Zeiten keine Whisky-Tastings stattfinden können, weil beide Männer "immer etwas tun müssen" und kreativ sind – Marco Schmidt malt seit 1984, Uwe Schmitt hat zwei Gedichtbände veröffentlicht – schrieben beide kurzerhand zwei Bücher und verlegten sie über Amazon.

    Marco Schmidt verarbeitet in "1745" die Geschichte von Bonnie Prince Charly, Uwe Schmitts Schottland-Krimi "Silent Stills" führt in die Whisky-Welt. "Einen Pulitzer-Preis will ich damit nicht gewinnen", lacht der 57-Jährige. Es solle vielmehr kurzweilige Unterhaltung sein. Das Zielpublikum: natürlich Schottland- und Whisky-Fans.

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