Schweinfurt (HH) Um "Edler and friends" ist Schweinfurts Kneipenlandschaft bereichert. Das Lokal in der Friedenstraße gegenüber dem Finanzamt haben der aus Klagenfurt stammende Wirt Uwe Edler und seine "friends" so gestaltet, dass vor allem auch sie selbst sich darin wohl fühlen, sagt er. Mit Thomas Städtler aus Schweinfurt, Humboldt-Gymnasiast, Diplom-Psychologe, Buchautor und Fotograf hat Edler das Konzept entworfen.
Couches und Korbsessel statt Stühlen, locker gruppiert um kleine Tische, sollen für Geborgenheit sorgen. Aus den Lautsprechern kommt Musik aller Stilrichtungen, die Edler und Co. nach Bedarf loslassen wollen: Am Montag Klassik, dienstags Jazz oder auch ganz anders, wenn der Gast einen Vorschlag hat.
Der Kultur räumen Edler und Städtler breiten Raum ein. Um den Dialog zu fördern, sind überall Bildbände berühmter Fotografen platziert: Elliott Erwitt, Jeol Meyerowitz, Fotos von William Eggleston. Demnächst sollen auch Foto-Collagen via Beamer an die Wände geworfen werden.
In einer ersten Ausstellung spielt die Fotografie eine weitere Rolle. Städtler, er fotografiert seit 18 Jahren, präsentiert erstmals seine Bilderreihen von Schaufenster-Puppen, Figuren, wie das im Fachjargon heißt, die zum großen Teil in Schweinfurter Geschäften stehen und standen. Städtler lichtete Details ab, fotografierte durch Scheiben.
Die Lichtbrechungen und Spiegelungen lassen grafische und malerische Effekte entstehen.
Man plant Lesungen, hat beispielsweise Kontakt zu Sarah Wagenknecht, die im März den Auftakt machen soll. Man hofft, ein "Zentrum kreativer Leute" zu werden und will bei regelmäßigen Ausstellungen auch anderen Künstlern aller Gattungen ein Forum bieten.
"Edler und friends" ist außer sonntags jeden Tag von 17 bis 1 Uhr offen, bietet beispielsweise bei den Flaschenbieren eine besonders breite Vielfalt und serviert für den kleinen Hunger kein Weiß-, sondern Schwarzbrot, "weil man das selbst in keiner Bauern-Gaststätte mehr bekommt", behauptet Städtler.