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Schweinfurt: "Schweinfurt hilft Schweinfurt" erhöht die Mittel für Menschen in Not: Mehr als doppelt so viele Fälle

Schweinfurt

"Schweinfurt hilft Schweinfurt" erhöht die Mittel für Menschen in Not: Mehr als doppelt so viele Fälle

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    Der plötzliche Tod der Partnerin war für den 64-Jährigen der nächste Tiefschlag. Schon hoch verschuldet wegen einer schiefgegangenen Selbstständigkeit hielt sich das Paar dank der Rente der Frau noch einigermaßen über Wasser. Die vom Mann beantragte Hinterbliebenenrente wird aber erstmals Ende Mai ausgezahlt. Weil der 64-Jährige zuletzt ohne jedes Einkommen war, gewährte ihm die Stiftung "Schweinfurt hilft Schweinfurt" eine Überbrückungshilfe von 500 Euro. Das berichtet die Dioakonie in einer Pressemitteilung. Dieser sind die folgenden Informationen entnommen. 

    Wohngeldantrag von 2022 noch nicht bewilligt

    Eine weitere Überbrückungshilfe, hier 400 Euro, erhielt auch eine alleinlebende 65-Jährige aus Schweinfurt. Sie ist wegen der sehr kleinen Rente aufs Wohngeld angewiesen, der Antrag von Ende 2022 ist aber immer noch nicht bewilligt.

    Nach der Trennung vom Partner stand eine Sozialhilfeempfängerin im wahrsten Wortsinn auf der Straße. Sie fand im Januar endlich wieder einen Job, auch eine Wohnung, die Ersparnisse gingen aber für die Kaution und das Nötigste drauf. Die Stiftung bezahlte der 40-Jährigen die beantragte Waschmaschine für 400 Euro.

    Den gleichen Betrag, auch für eine Waschmaschine, erhielt eine 35-jährige Frau aus Schweinfurt, die wegen einer psychischen Erkrankung derzeit nicht arbeitsfähig ist und deshalb auch unter Betreuung steht. Sie hat ihre Wäsche einige Zeit bei einem Bekannten gewaschen, der Kauf der Waschmaschine durch die Stiftung ist der Frau eine große, sie auch stabilisierende Hilfe.

    In 113 Fällen leistete "Schweinfurt hilft Schweinfurt" Unterstützung

    Geschildert in Kurzform sind vier von insgesamt 113 Fällen allein aus dem Jahr 2022, bei denen „Schweinfurt hilft Schweinfurt“ Menschen aus der Stadt und dem Landkreis in größter Notlage finanziell unter die Arme griff. In den Jahren zuvor unterstützte die gemeinsame Stiftung von Diakonie und Schweinfurter Tagblatt im Durchschnitt 40 Personen, maximal 50. Die maßgeblich durch den völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf die Ukraine ausgelöste Energiekrise ist – wie erwartet – aber für viel mehr Menschen auch in Schweinfurt und Umgebung zum großen Problem geworden.

    Die Anträge an „Schweinfurt hilft Schweinfurt“ kommen überwiegend von den Sozialdiensten der Wohlfahrtsverbände Diakonie, Caritas und Paritätischer Wohlfahrtsverband, vom Sozialdienst katholischer Frauen, von gesetzlichen Betreuern und Fachdiensten. Und dort melden sich immer mehr Familien und Einzelpersonen, weil sie einfach nicht mehr über die Runden kommen. Die gestiegenen Kosten für Gas, Öl und Strom spielen dabei eine Hauptrolle. Aber auch die Bearbeitungszeiten bei den Behörden, etwa fürs Wohngeld, sind oft der Grund für finanzielle Engpässe.

    Stiftung stellte 50.000 statt 30.000 Euro zur Verfügung

    Die Stiftung hat auf die sich verschlimmernde Situation schon bei der turnusmäßigen Herbstversammlung 2022 reagiert und für 2022 und 2023 mit einem Griff in die Rücklage jeweils rund 50.000 Euro zur Verfügung gestellt. In all den Jahren zuvor lag der durchschnittlich ausgeschüttete Jahresbetrag bei rund 30.000 Euro.  Ob der Betrag für 2023 ausreicht, ist derzeit offen. Denn: Bis Ende April gab es bereits 44 bewilligte neue Anträge.

    Ausgezahlt wurden in den ersten vier Monaten des aktuellen Jahres insgesamt 17.500 Euro. Elfmal gab's Überbrückungsgelder, fünfmal wurde ein Kinderbett finanziert, siebenmal ein neuer Herd. Geld gezahlt wurde für fünf Kühlschränke und neun Waschmaschinen, immer als Ersatz für defekte alte Geräte. Die Unterstützung ist immer eine Einmalhilfe, der Durchschnitt, das kann jeder selbst ausrechnen, liegt bei 400 Euro: 17.500 Euro geteilt durch 44 Fälle.

    Dank an die Spender und Unterstützer

    Möglich ist die Unterstützung durch die Stiftung vor allem dank Spenden erfreulich vieler Einzelpersonen, von anderen Stiftungen, Firmen und Banken sowie durch Bußgelder der Justiz. Kuratoriumsvorsitzende Christiane Michal-Zaiser und Stiftungsvorstand Karl-Heinz Körblein dankten bei der diesjährigen Frühjahrsversammlung Ende April einmal mehr ausdrücklich dafür. „Ohne die Menschen, die anlässlich ihres runden Geburtstags an die Notlage anderer denken, könnten wir als Stiftung nicht helfen“, sagte Michal-Zaiser. Körblein hob dankend die größeren Spenden hervor, nannte namentlich die Paul-und Susi-Hoffmann-Stiftung (5000 Euro), die VR Bank (4000), die Gustav-Gunsenheimer-Stiftung (3500) und die Biblische Gemeinde (3200).

    Weil Hilfe weiter in einem immer größeren Umfang nötig ist, hier die Kontonummer der Stiftung „Schweinfurt hilft Schweinfurt“ bei der Sparkasse IBAN DE15 7935 0101 0000 0323 26. Die Stiftung stellt Spendenquittungen fürs Finanzamt aus.

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