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Schweinfurt im Dornröschenschlaf

Stadt Schweinfurt

Schweinfurt im Dornröschenschlaf

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    Der Behindertenbeirat der Stadt. Im Bild von links: Vorsitzender German
Saam, Kassier Peter Haupt, stellvertretender Vorsitzender Norbert Hart,
Bernd Henrichmann und Birgit Pförtner (beide Beisitzer).
    Der Behindertenbeirat der Stadt. Im Bild von links: Vorsitzender German Saam, Kassier Peter Haupt, stellvertretender Vorsitzender Norbert Hart, Bernd Henrichmann und Birgit Pförtner (beide Beisitzer). Foto: FOTO RUPPERT

    "Wir brauchen dringend die geplante Kinder- und Jugendpsychiatrie. Es gibt insgesamt zu wenige Förderstätten", sagt Birgit Pförtner vom Arbeitskreis "Frühförderung, Schule und nachschulische Betreuung, Ausbildung, Weiterbildung und berufliche Integration". Geförderte Schwerstbehinderte sind momentan im Wohnpflegeheim am Falkenring (Eselshöhe) untergebracht. Doch das sei nur eine aus der Not geborene Übergangslösung. Der Arbeitskreis will außerdem Kontakte zwischen Ärzten, Beratungsstellen und Schulen schaffen, eine selbstbestimmte Teilnahme an Maßnahmen fördern und die Integration Behinderter allenthalben voranbringen.

    Die ausbleibenden Ansagen der Haltestellen erschweren Blinden die Benutzung des Stadtbusses. Oft sind es Kleinigkeiten - oder einfach Unachtsamkeiten, die den Behinderten das Leben erschweren. Mehr als nur drei für Behinderte geeignete Toiletten (Waldspielplatz, Roßmarkt, Rathaus) fordert der Arbeitskreis Mobilität, Verkehr/ÖPNV. Viele der vorhandenen Behindertenparkplätze seien unzweckmäßig, beispielsweise die vor der Post in der Zehntstraße, weil der Bordstein zu hoch sei, kritisiert der Leiter des Arbeitskreises Bernd Heinrichmann.

    "Betroffene finden kaum barrierefreien Wohnraum", weiß German Saam, der den Arbeitskreis "Barrierefreies Bauen und Wohnen, Freizeit, Sport und Tourismus" organisiert. Das fange beim privaten Wohnraum an, gehe über die Problematik fehlender Kurzzeitpflegeplätze und über das schlechte Angebot für Behinderte in Hotels und Gaststätten. So gibt es nur fünf barrierefreie Hotelzimmer (Mercure, Primula, Motel One). Das Kongresszentrum habe die wohl einzige wirklich behindertengerechte Gaststätte in der Stadt.

    Architekt Andreas Unser vom "Barrierefreien Wohnen" der Bayerischen Architektenkammer kooperiert im Interesse der Behinderten mit der Stadt bei Bauvorhaben. Die Information fließe zu ihm aber bislang noch "sehr sehr spärlich." Ein weiteres Ziel des Arbeitskreises ist ein aktualisierter Wegweiser für Behinderte.

    Der Arbeitskreis "Soziale und medizinische Dienstleistungen" wird von Peter Haupt geführt. "Wir bieten keine Rechtsberatung, geben den Betroffenen aber eine Hilfestellung; greifen ihre Anträge auf, geben Infos weiter", skizziert Haupt dessen Aufgabenbereich. An jedem letzten Dienstag im Monat stehen die Mitarbeiter des Arbeitskreises vormittags und nachmittags im Rathaus (Zi. 311) Betroffenen Rede und Antwort. "Wir helfen auch bei der Gesetzesanalyse, denn heutzutage ist fast jeder schon vom komplizierten Wortlaut der Unmengen an Bundesgesetzen überfordert", meint Haupt.

    Im Arbeitskreis "Kommunikation und Information" soll schließlich das Erarbeitete gebündelt und kanalisiert werden. Auch der Aufbau einer eigenen Homepage ist geplant.

    Wie viele andere Einrichtungen hat der Behindertenbeirat Geldsorgen. Für einen benötigten Laptop hofft man auf einen Sponsor, für die Fachtagung "Barrierefreies Bauen" am 26. November (Schirmherrschaft Gudrun Grieser) hofft man, einen Raum im Konferenzzentrum kostenfrei zu bekommen. Auch wird dringend ein fester Geschäftsraum für die kontinuierliche Beiratsarbeit gebraucht. Der Vorstand wird demnächst einen entsprechenden Brief an die Stadt schicken.

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