"Warum ist der Service im Theater so schlecht?", hat eine Leserin bei der Redaktion nachgefragt – enttäuscht darüber, keine Karte mehr bekommen zu haben. Online wäre schon alles ausverkauft gewesen und per Telefon habe sie niemanden erreicht. In der Tat weist auch Theaterleiter Christian Federolf-Kreppel auf die mangelnde "Manpower" im Ticketverkauf hin. Nur wenige Personen stehen ihm für den Ticketverkauf zur Verfügung, an Vorverkaufstagen kämen diese auch schon mal an ihre Grenzen. Dennoch betont er, dass das Theater viele Möglichkeiten biete, Karten zu erwerben, sodass fast niemand leer ausgehen müsse.
Jährlich gibt es im Schweinfurter Theater etwa 100 Programmpunkte, die in rund 180 Vorstellungen aufgeführt werden. Der Theatersaal bietet Platz für 695 Zuschauer, beziehungsweise sogar 750, wenn der Orchestergraben nicht für die Vorstellung benötigt wird.
Online werden dabei immer nur gewisse Kontingente angeboten. "Von insgesamt rund 85 000 bis 90 000 verkauften Karten im Jahr werden nur circa 3500 im Internet erworben", sagt der Theaterleiter. Die Kontingente, die für die jeweiligen Vorstellungen über die Online-Ticketbörse Eventim angeboten werden, sind daher eher gering. Das bedeutet aber auch, dass die Vorstellung keineswegs ausverkauft sein muss, nur weil auf Eventim keine freien Plätze mehr zur Verfügung stehen.
Beachtlicher Abonnentenstamm
Insgesamt berichtet Theaterleiter Christian Federolf-Kreppel von einer durchschnittlichen Auslastung von 85 bis 89 Prozent. Den Großteil der Besucher machen die Abonnenten aus. Mit grob 6000 Abonnenten hat das Theater der Stadt Schweinfurt einen relativ großen Besucherstamm. Zum Vergleich: In Würzburg sind es nur rund die Hälfte. 16 verschiedene Abonnementringe werden vom Theater angeboten, die spezielle Vorstellungen – etwa für Tanztheater oder Konzerte – abdecken. Zu den einzelnen Abonnementreihen kommen noch die Weihnachts- und Wahlabos, die den Besuch von drei beziehungsweise sechs frei wählbaren Vorstellungen gestatten.
Alle Plätze einer Vorstellung, die nicht schon von Abonnenten besetzt sind, kommen in den freien Verkauf. Neben dem meist kleinen Online-Kontingent gibt es zwei Verkaufsstellen, wo der Großteil der Karten erworben werden kann: im Bürgerservice der Stadt und beim Theater selbst. Der Kartenvorverkauf beginnt hier jeweils am ersten Samstag eines Monats für den jeweiligen Folgemonat. Da die beiden Verkaufsstellen Zugriff auf das gleiche Programm haben, gibt es hier keine festgelegten Kontingente.
Doch selbst wer hier keine Karte mehr bekommen sollte, hat immer noch die Möglichkeit, sich auf die Warteliste setzen zu lassen. Hierzu reiche ein schneller Anruf, eine kurze Mail oder ein Fax. Es komme immer wieder vor, dass Besucher krank werden oder aus sonstigen Gründen Karten zurückgingen, erklärt Federolf-Kreppel. Selbst bei ausverkauften Vorstellungen sei es daher keine Seltenheit, dass einige Personen doch noch einen Platz bekämen.
Einen Überblick, ob und wo es noch Karten für die Vorstellungen gibt, findet man auf der Homepage des Theaters unter der Rubrik "Spielplan".