Es hat sich zu einem guten Brauch entwickelt, dass Bürgermeister Friedel Heckenlauer zur Jahresabschlusssitzung die Gemeinderäte mit Partnern in eine wechselnde Lokalität in einem der Ortsteile einlädt. In diesem Jahr traf man sich im neuen Dorfgemeinschaftshaus in Altenmünster, das landläufig immer noch den Namen des Vorgängerhauses "Alte Schule" trägt.
Der Bürgermeister blickte dabei auf das abgelaufene Jahr zurück und erinnerte zunächst an die in diesem Jahr verstorbenen ehemaligen Gemeinderäte Ernst Berwind und Georg Günther. Im Jahr 2019 fanden 23 Sitzungen statt, in denen insgesamt 348 Tagesordnungspunkte behandelt wurden. 199 Tagesordnungspunkte waren öffentlich und 149 Tagesordnungspunkte wurden nichtöffentlich behandelt.
In der Verwaltung gab es Veränderungen durch das Ausscheiden von Edith Öhler und Heike Sittig. Neu hinzu gekommen sind Susanne Keller und Franziska Toleikis-Busching sowie für den Bauhof Christian Laesch und Christian Düring. Elena Gräf und Juliane Seufert sind im Kindergarten ausgeschieden beziehungsweise werden dies zum 31. Dezember tun. Johannes Braun begann nach erfolgreicher Ausbildung seinen Dienst im Kindergarten. Eine weitere Erzieherin wird folgen.
Weiterhin positiv entwickeln sich die Einwohnerzahlen im Markt. Aktuell (30. November 2019) sind 4095 Bewohner mit dem ersten Wohnsitz in der Marktgemeinde gemeldet. Mit 44 Geburten gab es 20 Prozent mehr Babys als im Vorjahr und die höchste Geburtenrate der letzten 15 Jahre zu vermelden. Die Nachfrage nach Kindergartenplätzen ist weiterhin ungebrochen, sodass die Erweiterung um zwei weitere Gruppen unumgänglich war. Rund eine Million Euro wurde dafür investiert, etwa die Hälfte gab es als Zuschuss. Inzwischen liegt auch die landratsamtliche Anerkennung für 128 Kindergartenplätze vor. Daneben unterhält der Markt in Ballingshausen und in Oberlauringen weitere Kindergärten. Die Zusammenarbeit mit diesen beiden Einrichtungen bezeichnete Heckenlauer als sehr gut.
Im schulischen Bereich werde schon seit 2007 die offene Ganztagesschule angeboten. Neben der Mittagsbetreuung unmittelbar nach dem Unterricht werden die Schülerinnen und Schüler auch bei ihren Hausaufgaben begleitet und es wird ihnen zusätzlich im Anschluss daran Freizeitbetreuung geboten. In diesem Schuljahr wurde mit 90 Schülern die höchste Teilnahme überhaupt verzeichnet. Das warme Mittagessen wird derzeit von 53 Schülern genutzt. Den finanziellen Aufwand für die Verlegung eines Glasfaseranschlusses für die Mittel- und Grundschule bezifferte der Bürgermeister auf 100 000 Euro.
Hervorragend aufgestellt sei der Markt im Feuerschutzwesen, wo etwa 320 Personen einen freiwilligen Dienst versehen. 65 000 Euro waren allein für den laufenden Betrieb notwendig. Rund 2,3 Millionen Euro werden derzeit in den Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses in Stadtlauringen investiert.
Im Mai 2019 konnte das Dorfgemeinschaftshaus in Altenmünster mitsamt Feuerwehrhaus und Tragkraftspritzenfahrzeug eingeweiht werden. Nach Abzug von Zuschüssen hatte der Markt einen Eigenanteil von etwa 600 000 Euro zu leisten.
Immer beachtet werde der Grundsatz "Innenentwicklung vor Außenentwicklung". Attraktive Ortsmitten würden auch nach außen strahlen und die einzelnen Ortsteile aufwerten und in der Folge auch Neuansiedlungen nach sich ziehen, so die Philosophie des Bürgermeisters.
Länger als beabsichtigt zog sich die Sanierung des Rathauses in Stadtlauringen hin. Allerdings lagen die Kosten rund zehn Prozent unter den Erwartungen. Rund eine Million Euro war zu investieren, die Förderung von 740 000 Euro bezeichnete Heckenlauer als "sehr zufriedenstellend".
Schon früh im kommenden Jahr erwartet das Ortsoberhaupt die Fertigstellung des Dorfgemeinschaftshauses in Sulzdorf. Die über 600 000 Euro teure Maßnahme wird mit knapp 400 000 Euro bezuschusst. Hinzu kommen allerdings noch die Kosten für die Neugestaltung des Umfeldes mitsamt Kirche und Spielplatz, für die nochmals rund 350 000 Euro veranschlagt sind.
Sehr gut entwickelt sich der Verkauf von Bauplätzen im neuen Baugebiet Eichelberg, das sich dem nahezu voll belegten Baugebiet Nonnensee nahtlos anschließt. 22 Bauplätze wurden dort neu erschlossen und die Nachfrage ist weiter groß. Im gesamten Gemeindegebiet wurden 2019 insgesamt 26 Bauplätze veräußert.
Gut voran gehe auch die Dorferneuerung in Fuchsstadt, wo derzeit Wasserschieber ausgetauscht werden. Hier werden insgesamt rund 1,8 Millionen Euro für die Dorfverschönerung ausgegeben. Die wesentlichen Maßnahmen in Fuchsstadt dürften etwa im September 2020 abgeschlossen sein.
Für private Fördermaßnahmen wurden 50 000 Euro an Zuschüssen ausgereicht. Insgesamt konnten Privatleute schon über 1,3 Millionen Euro an Fördermitteln entgegennehmen, um ihre Anwesen zu verschönern oder instand zu setzen. Wichtig sei dabei immer die Beantragung vor Beginn der Baumaßnahmen.
In Wettringen ist die Dorferneuerungsmaßnahme im Wesentlichen abgeschlossen. Mit der Sanierung des Hürbelwegs und einer Veränderung im Bereich des Löschweihers wird dann das Ende der Maßnahme zu erwarten sein.
Für Altenmünster liegt die Genehmigung vom Amt für Ländliche Entwicklung vor, um den Löschweiher mit dem Umgriff sowie den Bolzplatz neu zu gestalten. Letztgenannter soll weitgehend in Eigenleistung saniert werden.
Im Haßbergtrauf und damit in den Gemeindeteilen Oberlauringen, Birnfeld, Mailes und Wetzhausen sind ebenfalls zahlreiche Maßnahmen geplant beziehungsweise werden 2020 oder im Folgejahr umgesetzt. Dazu gehören in Oberlauringen der Dorfplatz "Am Plan" und die Erneuerung der Dr.-Burghard-Straße, in Birnfeld die Fertigstellungen der Bildstöcke und die Umgestaltung der Außenanlagen am Brauhaus sowie die Neugestaltung der Brauhausstraße, in Mailes die Umgestaltung des Kirchplatzes und in Wetzhausen werden Gespräche mit der Bürgerschaft im Zusammenhang mit der Theaterscheune angestrebt.
Finanziell steht der Markt so gut da wie nie. Die Gemeinde ist aktuell schuldenfrei, verkündete der Bürgermeister und sie kann auf der Habenseite einen Rücklagenstand von rund fünf Millionen Euro verbuchen.
Im kulturellen Bereich blickte Heckenlauer voller Stolz auf die Unterfränkischen Kulturtage zurück, bei denen in 17 Tagen 72 unterschiedlichste kulturelle Veranstaltungen angeboten wurden. Fast alle Veranstaltungen waren ausgebucht. Mit Blick auf die Zukunft sah der Bürgermeister die Folgen der demografischen Entwicklung als herausragende Aufgabe. Deswegen gelte es, den eingeschlagenen Weg konsequent beizubehalten. Darüber hinaus schreite die Digitalisierung dynamisch voran und im Wettbewerb mit anderen Gemeinden im ländlichen Raum dürfe Stadtlauringen nicht ins Hintertreffen geraten.
