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SCHWEINFURT: Selbstbestimmtes Leben für Senioren

SCHWEINFURT

Selbstbestimmtes Leben für Senioren

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    Auch nach 40 Jahren noch die Nase vorn: Direktor Marcus Reuter, Peter Vahl, Vorsitzender des Stiftungsbeirats, Bürgermeisterin Sorya Lippert, Markus Rückert, Vorsitzender der Geschäftsführung des Collegium Augustinum sowie Gastredner Peter Kuhn (von links) mit dem Wahrzeichen der Schweinfurter Seniorenresidenz.
    Auch nach 40 Jahren noch die Nase vorn: Direktor Marcus Reuter, Peter Vahl, Vorsitzender des Stiftungsbeirats, Bürgermeisterin Sorya Lippert, Markus Rückert, Vorsitzender der Geschäftsführung des Collegium Augustinum sowie Gastredner Peter Kuhn (von links) mit dem Wahrzeichen der Schweinfurter Seniorenresidenz. Foto: Foto: Uwe Eichler

    Dem Alter nach passt das geehrte Objekt gar nicht zu seinem Klientel, mit deutlich unter 60: „Das Augustinum, kann das sein, darf in sich selber gar nicht rein“, wunderte sich Peter Kuhn, bekannt als Büttenredner von Fastnacht in Franken, bei seiner launigen Laudatio „40 Jahre Augustinum Schweinfurt“.

    Nein, kein „Altenheim“, wie der Oberwerrner am Dienstag im Augustinussaal feststellte: 1975 entstand auf dem Gelände der ehemaligen Schweinfurter Gelatinefabrik, im sogenannten „Sternhaus“ ein Wohnstift. Aus der Konkursmasse eines kurzlebigen anderen Heimprojekts wuchs eine stilvolle, hotelähnliche Seniorenresidenz, mit derzeit rund 200 Bewohnern. „Es hat etwas von einem Kreuzfahrtschiff“, meinte Kuhn in Richtung „Best-Ager“: So steht vor der Haustür, wie vor allen 23 Standorten der Unternehmensgruppe „Augustinum“, ein Bronze-Nashorn. Das christliche geprägte Sozialwerk, heute eine gemeinnützige GmbH, wurde 1954 in München gegründet, durch Pfarrer Georg Rückert. Das Nashorn als Wappentier soll auf den Grafiker Walter Habdank zurückgehen, einem gebürtigen Schweinfurter, und für Stärke und Beharrlichkeit stehen, der Buchstabe „Phi“ im Logo symbolisiert die geschwisterliche Liebe, griechisch „Philadelphia“.

    Auch in der Ludwigstraße durfte eine ökumenische Kirchenandacht nicht fehlen, gestaltet durch die Dekane Oliver Bruckmann und Stefan Redelberger, musikalisch begleitet von Jutta Müller-Vornehm. Zusammen mit Violinist Florian Meierott umrahmte die Pianistin dann auch das weitere Programm, mit erstklassigen Interpretationen von Händel, Paganini, Rimsky-Korsakov, Mozart oder de Sarasate: Für das Mini-Konzert gab es berechtigten Beifall und sogar „Bravo“-Rufe. Das Augustinum ist schließlich auch kulturelle Instanz, dank Waltraud Haas als Kulturreferentin: Davon kündet das Jubiläumsprogramm, mit Lesungen, Konzerten, Fachvorträgen rund ums Thema Altern. „Das Augustinum Schweinfurt steht seit nunmehr vier Jahrzehnten für einen gehobenen Lebensstil und ein selbstbestimmtes Leben für Senioren“, sagte Direktor Marcus Reuter zur Begrüßung. Schon vor Jahrzehnten habe man alten Menschen Geborgenheit und Gemeinschaft gegeben. Aber eben auch die Möglichkeit, sich frei zu entfalten und eigenen Interessen nachzugehen, präventiv gegen Vereinsamung und Langeweile – ein Konzept, das heute weite Kreise zieht. „Die im vergangenen Jahr durchgeführten Bewohner- und Mitarbeiterbefragungen haben einhellig ergeben, dass die Menschen hier sehr gerne leben und arbeiten“, so Reuter.

    Bürgermeisterin Sorya Lippert fand persönliche Worte und würdigte den hohen Lebenskomfort für ältere Menschen.

    Peter Vahl blickte als Beiratsvorsitzender zurück auf die Anfänge. Eine andere Welt sei das gewesen: „Es gab keine Rollatoren und die Papierservietten waren im Restaurant noch stärker als heute.“ Nein: Das positive Ergebnis der Befragung sei durchaus repräsentativ. Heller, moderner großzügiger sei das Haus geworden, findet auch Hans Gundel, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung, aus der klassischen „Hausdame“ wurde die Leiterin des Betreuungsservice.

    Markus Rückert, Sohn des Unternehmensgründers und Vorsitzender der Geschäftsführung, sagte: „Es hat noch nie so viele Diskussionen um das Älterwerden gegeben wie heute.“ Das Alter ängstige, wie man an der Welt der Werbung sehen könne, die Chancen würden unterbewertet. Dann gibt es noch ein unangenehmes Thema in eigener Sache: die Korruptionsaffäre rund um mehrere Standorte, einen ehemaligen Geschäftsführer der Augustinum GmbH sowie eine norddeutsche Immobilienfirma. Das Haus in Schweinfurt ist laut Medienberichten nicht involviert. „Das betrifft den Rechtsträger, das betrifft München, das betrifft mich, aber nicht Sie“, betonte Rückert.

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