Die Senioren schunkeln zu "Ein Prosit der Gemütlichkeit" und heben die Krüge. Es duftet nach Zwiebelgebäck und Federweißer. Eine Wiesn-Szene, die nicht in München, sondern im Seniorenwohnen St.Elisabeth stattgefunden hat.
Kürzlich versammelten sich rund 85 Gäste, darunter die Hausbewohner sowie Mitarbeiter und Angehörige, im Speisesaal des Hauses, um gemeinsam den Oktober zu feiern. "Wir feiern das Fest jedes Jahr, um alte Traditionen unserer Bewohner beizubehalten. Nach der Hochphase der Pandemie können wir das Fest nun erstmals wieder feiern", so Silvia Sommer, Pflegedienstleisterin im Seniorenwohnen St. Elisabeth. Denn vergangenes Jahr musste das Fest spontan aufgrund eines Corona-Ausbruchs im Haus abgesagt werden. "Da waren unsere Bewohner traurig. Aber umso mehr war die Vorfreude auf das diesjährige Oktoberfest."
Das Fest beginnt mit einem gemeinsamen Kaffee und Kuchen. Während die Senioren den duftenden Käsekuchen schlemmen, sorgt Willi Gräf, der schon seit 15 Jahren die Feste musikalisch begleitet, auf dem Kokiriko und Wolfgang Müller auf dem Akkordeon mit altbekannten Volksliedern für eine zünftige Stimmung. Dabei spielen sie sehr zur Freude der Bewohner Wiesn-Hits, wie "Ein Prosit der Gemütlichkeit". Die Stimmung ist bestens, Senioren klatschen zur Musi´, stoßen mit Federweißer an, manche tanzen sogar mit den Mitarbeitern. "Ein tolles Bild, die Bewohner und Mitbewohner in ihren Trachten tanzen zu sehen", erinnert sich Sommer zurück. Auch die Witze und Sketches, über den Herbst und das Oktoberfest, die die beiden Musiker und Mitarbeiter der sozialen Betreuung einbauen, kommen bei den Zuschauenden gut an. Es wird viel gelacht.
Gegen Abend stärken sich die Feiernden mit einem Zwiebelkuchen vom Tanzen und Schunkeln. "Es war ein sehr gelungenes Fest", reflektiert die Pflegedienstleiterin. Noch Tage danach reden die Bewohner von dem Nachmittag. "Alle freuen sich jetzt schon auf das Oktoberfest im nächsten Jahr", schließt Sommer ab.
Von: Nele Ruppmann (Freie Journalistin, SeniorenWohnen St.Elisabeth)