Man nehme einen PC, Laptop, Tablet oder Smartphone, benutze einen modernen Browser und trete der Videokonferenz mit dem von dem Vorsitzenden per E-Mail verschickten Link bei, hieß es ziemlich kurz und genauso bündig in den Tipps des Geschäftsführers Andreas Gehring an die Mitglieder des Seniorenbeirats der Stadt, die am Aschermittwoch zur Online-Sitzung eingeladen waren. Nach knapp zwei Stunden und dem Abarbeiten der zehn Punkte auf der Tagesordnung war nicht nur der Vorsitzende Norbert Holzheid "total überrascht" und begeistert, weil "alles problemlos geklappt" hatte. Aus der Runde hieß es zu dem Treffen via Zoom-Videokonferenz: "Super zufrieden", "vollkommen in Ordnung" und "ich habe mich gefreut, viele bekannte Gesichter zu sehen".
Digitale Konferenz
Für einige der 21 Beiräte wurde mit der Teilnahme erstmals die Tür zur Welt der digitalen Konferenzen aufgestoßen. Nennenswerte Probleme hatte keiner, auch wenn Holzheid sich nicht hatte vorstellen können, dass "alles einwandfrei funktioniert", was zwar nur ein Ersatz für die Präsenzveranstaltung sei, jedoch ein trefflicher.
Bei dem großen Zuspruch war die Feststellung der Beschlussfähigkeit reine Formsache. Im Rückblick auf 2020 berichtete der Vorsitzende von "sehr vielen ausgefallenen Terminen", von einem anfänglichen Verharren im Nichtstun und von einem dann stetig gewachsenen Erfindergeist. Heute seien die digitalen Angebote und Hilfen für Senioren schon ganz beachtlich, wobei Holzheid vor allem auf die Aktivitäten des Mehrgenerationenhauses am Martin-Luther-Platz verwies. Spätestens seit Herbst agiere der Vorstand des Beirats nun auch wieder im gewohnten Umfang, allerdings mit technischen Mitteln, an die sich viele Ältere noch gewöhnen müssten.
Unterwegs in den Stadtteilen
Als Delegierte für die Arbeit in der Landesseniorenvertretung hat der Vorstand aus seinen Reihen Elfriede Ment und Karlheinz Surauf berufen. Als Schwerpunkte in der Beiratsarbeit hat der Vorstand, dem neben Holzheid und den beiden Stellvertretern Ment und Surauf Schatzmeister Gerhard Treutlein angehört, die Seniorenwochen 2021, die Durchführung eines Seniorentags und den Ausbau der digitalen Angebote festgelegt. Angeschafft sind bereits 30 Klappstühle, die bei Veranstaltungen mit bis zu 50 Personen zum Einsatz kommen sollen – spätestens bei fünf Musikveranstaltungen während der Seniorenwochen (Mai) in verschiedenen Stadtteilen (jeweils am Mittwoch 15 bis 17 Uhr).
Mit dem Beirat für Menschen mit Behinderung soll das Konzept "Barrierefreies Schweinfurt 2025" umgesetzt werden. Das gleichnamige Papier sei nicht für die Schubladen der Verwaltung erarbeitet, sondern der Leitfaden für eine zügige Realisierung, so Holzheid. Wenig erfreut zeigte sich der Vorsitzende darüber, dass das Rathaus mitunter vergesse, dass Ideen wie etwa die für den Bewegungsgarten im Fichtelsgarten nicht aus den eigenen Amtsstuben, sondern vom Beirat stammen würden; erfreut ist der Vorsitzender über die Ankündigung, dass die Stadt jetzt eine mobile Behindertentoilette anschaffen werde und, dass die Gefahren für die Fußgänger bei der Überquerung der Deutschhöfer Straße in Höhe des Wildparks nach Kritik aus dem Beirat umgehend entschärft worden seien.
Seniorenwochen im Mai
Erfolgreich habe man auch bei der Impfstrategie der Stadt mitgemischt, etwa bei dem Angebot mobiler Impfteams, bei der Vereinfachung der telefonischen und auch der digitalen Registrierung und bei der Installation der Hotline für die Fragen rund um das Impfen (Diakonisches Werk, Tel: 09721 73 03 02 2).
Im Vergleich zu früheren Jahren ist ein abgespecktes Programm für die Seniorenwochen im Mai angekündigt – kleine Gruppen, viel digital, oft im Freien. "Wir fahren auf Sicht", so Geschäftsführer Gehring, der bislang 45 Programmpunkte gesammelt hat und Angebote noch bis Ende Februar annimmt. 2019 listete das Programm noch über 80 Termine auf.
Länger Parken auf dem Messeplatz
In den kommenden Wochen wird sich der Vorstand mit drei Anregungen aus der Sitzung befassen. Auszuloten ist, ob für das geschlossene Café der Lebenshilfe am Deutschhof-Marktplatz ein Ersatz zu finden ist, ob die Nahversorgung mit Lebensmitteln in Oberdorf zu verbessern ist und ob sich die Parkzeiten auf dem Messeplatz und damit in der Nähe von Arztpraxen und dem Ambulanzzentrum am Krankenhaus St. Josef von einer auf zwei Stunden verlängern lassen.