Zum Jahreswechsel schnellten die Preise für Treibstoff um bis zu sieben Cent nach oben. Gründe hierfür sind die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf nun 19 Prozent und die neuen Bestimmungen für die Beimischungen von Biosprit. "Bei uns war an den letzten Tagen im alten Jahr viel los", so Christa Markert von der Walther-Tankstelle in Gerolzhofen. Für sie ist das auch durchaus verständlich. "Die Kunden schimpften über die bevorstehende Preiserhöhung", so Markert gegenüber dieser Zeitung.
"Auch wenn der Tank nicht leer war, die Kunden tankten voll". Seit einiger Zeit gibt es nur noch eine Tankstelle in der ehemaligen Kreisstadt. Daher bildeten sich teilweise lange Schlangen vor den Zapfstellen und es musste auch eine gewisse Wartezeit in Kauf genommen werden.
"Ich warte aber gerne, schließlich will ich die paar Cent noch mal sparen", so der 26-jährige Lothar Perleth aus Dingolshausen. Karin Oeser (21) aus Lülsfeld konnte selbst nicht tanken, da sie in Lübeck Berufsschule hatte. "Meine Eltern haben mein Auto daher nochmal an der Raiffeisen-Tankstelle in Frankenwinheim vollgetankt".
In Michelau im Steigerwald betreiben Thomas Heilmann und seine Mutter Liesel seit vielen Jahrzehnten eine Avia-Station. Jene ist bis Untersteinbach die einzige Tank-Möglichkeit. Sie können zwar von einem ruhigeren Silvester-Tag berichten, die Tage davor "war umso mehr los", so Thomas Heilmann. "Sowohl unsere Stammkunden, aber auch viel Laufkundschaft nutzten nochmal die alten Preise", erklärt Liesel Heilmann. Und Thomas Heilmann fügt hinzu: "Auch die Reservekanister wurden oft gefüllt".
"86 Cent bei einem Liter Super nimmt der Staat ein, für mich ist das nicht nachvollziehbar", so der Kraftfahrzeugs-Meister Thomas Heilmann. Im Laufe des Jahres war der Sprit schon mal bei fast 1,36 Euro je Liter. In dieser Zeit kamen viele, um sein Service-Angebot, den Umbau auf Betrieb mit Autogas, zu nutzen. Wer nicht mit diesem Treibstoff fährt, der muss seit gestern einiges mehr an der Kasse bezahlen. Diesel kostet so in Michelau 1.11,9 je Liter, Benzin 1.22,9, Super 1.24,9, Super-Plus 1.30,9, Bio-Diesel 1.02,9. Verhältnismäßig günstig kommen da eben die Fahrer mit Autogas weg: sie zahlen pro Liter knapp 0,65 Euro.
"Der Umsatz der nächsten Tage wird recht wenig sein", ist sich Heilmann sicher. Ihre Kunden verlieren werden die Tankstellen aber trotzdem nicht.