„A Fraa, a Mo, wie war des noch - en klenne Unterschied, den gibt's halt doch!“, lautete der Leitsatz des Kabarettabends mit Auguste. Nach jeder kurzen Sequenz, in der sie Ehepaare und Singles gleichermaßen aufs Korn nahm, mussten alle Zuschauer diesen Satz im Chor sprechen.
Zum wiederholten Male durfte Gastgeber Georg Wagner die ehemalige Spitzensportlerin bei sich in der „Alten Scheune“ begrüßen. Zuvor, noch im Duett mit ihrer Partnerin Babet, ist nun Andrea Wehner, alias Auguste, solo unterwegs. Sie ist längst überregional bekannt. Mit dem abendfüllenden Programm „Auguste. solo? der kleine Unterschied“ tourt sie zur Zeit durch die Lande. Am vergangenen Sonntag machte sie Station in Oberschwarzach und begeisterte Jung und Alt mit ihrem abwechslungsreichen Programm.
Sie stellte sich dem Publikum als die „alde Auguste“ vor, dementsprechend war sie auch gekleidet: Eine einfache Kleiderschürze und dazu Gummistiefel.
Kurz nach Beginn fragte sie, ob auch „Neigschmeckte“ oder auf hochdeutsch: Leute, die nicht aus Franken kommen und auch so manche Schwierigkeiten mit dem Dialekt haben, unter den Zuschauern sind. Daraufhin meldeten sich ein Düsseldorfer und ein Hamburger. Extra für diese beiden übersetzte Andrea Wehner ab und zu, was bei den Franken im Publikum durchaus für Heiterkeit sorgte.
Männergeschichten
„Ich bin solo, ledig, frei, ungebunden“, bezeichnete sich Auguste, worauf ein Mann im Publikum sagte: „Wohl eher übrig geblieben.“ „Na dich hätt' ich schon mal nicht genommen“, konterte die eingefleischte Fränkin flugs. Weiterhin erinnerte sie sich, während ihrer Reise in die Vergangenheit, an die ein oder andere Männergeschichte und behielt immer die Worte ihrer Großmutter im Gedächtnis: „Liebe vergeht – Hektar besteht“.
Vor ihrer Kabarett-Karriere war die Maßbacherin Andrea Wehner eine sehr erfolgreiche Sportlerin: 1985 erreichte sie beispielsweise als Mitglied der Sportkeglerinnen-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft den vierten Rang und parallel dazu verlief ihre Karriere als Schwimmerin der Spitzenklasse.
Hier glückte ihr über 200 Meter in der Disziplin „Delfin“ mit dem zehnten Platz bei den Europameisterschaften 1995 ihre beste internationale Platzierung. Einige Jahre später stand die gelernte Bürokauffrau dann auf der Bühne und zeigte ihr vielseitiges Unterhaltungstalent.
Die unverfälscht in fränkisch-derbem Dialekt vorgetragenen Sketche und Geschichten von Auguste sind dem „normalen Volk“ vom Mund abgeschaut und haben gerade deshalb das Publikum von Beginn an überzeugt. Alle Texte und Arrangements stammen aus ihrer Feder und alle Gesangs- und Musikeinlagen sind von ihr persönlich komponiert.
Gewitzt und spontan betrachtete Auguste die immer wieder faszinierende Welt von Frauen und Männern. Die rund 70 Kabarettfreunde in der „Alten Scheune“ in Oberschwarzach werden diesen Abend wohl so schnell nicht vergessen, die Lachmuskeln zumindest, wurden sehr strapaziert.