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GRAFENRHEINFELD: Spaß mit Waltraud und Mariechen

GRAFENRHEINFELD

Spaß mit Waltraud und Mariechen

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    Bissig und kein Blatt vorm Mund: So kennt man Waltraud (Martin Rassau) und Mariechen (Volker Heißmann) seit vielen Jahren. In Grafenrheinfeld brachten sie mit ihrem derben Humor das Publikum zum Toben.
    Bissig und kein Blatt vorm Mund: So kennt man Waltraud (Martin Rassau) und Mariechen (Volker Heißmann) seit vielen Jahren. In Grafenrheinfeld brachten sie mit ihrem derben Humor das Publikum zum Toben. Foto: Foto: Schneider

    Wer kennt sie nicht im Frankenland: die Waltraud und das Mariechen alias Martin Rassau und Volker Heißmann. Doch da sich das Programm der beiden Fürther Komiker „ein Duo kommt selten alleine“ nennt, waren neben den zwei schrulligen, stets ungeniert lästernden Witwen noch viele andere skurrile Gestalten auf der Kulturhallenbühne im „strahlend schönen Grafenrheinfeld“.

    Haarsträubend die Kostümierungen der beiden, derb, deftig und brüllend komisch das Programm, das allerdings in der zweiten Hälfte doch ein Quäntchen an Fahrt verlor. Die zwei sind seit über 20 Jahren Kult, begnadete Wortakrobaten, die in Sketchen wie „Diederdadadu“ mit Silben jonglieren, dass einem schon vom Zuhören schwindlig wird. Die beiden folgen einer Tradition, die ihren Anfang im letzten Jahrhundert nahm, als der Komiker sein Dasein noch als „Deppendarsteller“ fristete. Während Rassau nämlich die coole Socke gibt, spielt Heißmann gerne den trotteligen Einfaltspinsel, der Bahnschaffner oder Handyverkäufer gleichermaßen in den Wahnsinn treibt. Zum Totlachen seine Mimik, das dämliche Gesicht, das, wie er verrät, nach den zahlreichen Auftritten mittlerweile schwer abzulegen ist.

    Die beiden kennen kein Pardon, was raus muss, muss raus lautet das Motto und so hat das Publikum in der nicht ganz gefüllten Kulturhalle mächtig was zu Kichern, schon weil es in viele Späße aktiv eingebunden wird und sich viele Witze ganz spontan ergeben, auch mal auf deren Kosten. Wer keinen Spaß versteht, ist fehl am Platz, sagt Heissmann witzelnd, und soll sich lieber gleich ein Blümchen kaufen und auf dem Friedhof warten, bis er dran ist. So sind sie die zwei, fies, aber ehrlich, man nimmt ihnen den Spaß an der Sache ab, auch wenn die etwas zu offensichtliche Werbung für Buch und CD dann irgendwie schade ist, schon weil sie es eigentlich nicht nötig haben. Das komödiantische Talent liegt in der Wiege, das gibt es nicht bei der IHK, doch darüber haben die beiden Fürther weitere Qualitäten. Martin Rassaus Augsburger Puppenkisten-Parodie ist herzallerliebst und Heißmanns stilvoller Bariton beim „davon geht die Welt nicht unter“ eine volltönende Abwechslung zum bissigen Humor. Kurzum, ein toller, höchst kurzweiliger Abend, der mit Waltraud und Marienchens drolliger Tanzzugabe der „Schönen Frauen von Fürth“ einen vollendeten, wenn auch schnellen Abschluss fand.

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