Viele Bürger des 644 Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Ortes Oberlauringen kamen zur Bürgerversammlung ins Sportheim. Die Besucherinnen und Besuchern sprachen die Reform der Grundsteuer in Bayern und die illegale Ablagerung von Abfällen in der Gemarkung an.
Als Anfrage hatte Hans Mager vorab bei Bürgermeister Friedel Heckenlauer die Frage eingereicht, ob der Hebesatz der Grundsteuer im Markt Stadtlauringen in Zukunft sinkt. Durch die Reform der Berechnung des Grundsteuermessbetrages in Bayern nur nach der Fläche zum Jahr 2025 steige für ihn die Grundsteuer, so Hans Mager. Er erinnerte daran, dass die Neuberechnung "einkommensneutral für die Gemeinde" sein sollte. In Stadtlauringen werde der bisherige Hebesatz von 310 Prozent wohl weiter beibehalten, so die Antwort des Rathauschefs.
"Unser Freund - der Biber"
Breiten Raum nahm in der Diskussion die illegale Ablagerung von Abfällen in der Flur ein. Partena Berger nannte die ständige Öffnung des Häckselplatzes ohne Personal in Sulzdorf eine Möglichkeit, diese zu verhindern. Dies verhindere nicht illegale Ablagerungen, so der Bürgermeister. Zudem käme noch hinzu, dass auf dem gemeindlichen Häckselplatz nicht kompostierbares Material mit abgelegt werden könne, entgegnete Heckenlauer weiter. Ein Bürger verwies auf Äste, die den Weihersbach aufstauten. "Wir kümmern uns", so die Zusage Heckenlauers.
"Unser Freund – der Biber", mit diesen scherzenden Worten leitete Heckenlauer seine Erläuterungen zu der im Gemeindegebiet ansässigen Population dieses Nagetier ein. Der Bürgermeister verwies auf den hohen finanziellen Aufwand für Gemeindeverwaltung und dem gemeindlichen Bauhof sowie von Privatpersonen, den diese Tiere verursachen. In der Gemarkung Oberlauringen sind am Tieftalsee Biberbauten vorhanden, die grundsätzlich gut für die Wasserrückhaltung angesehen werden können, so Heckenlauer.
Verbesserte Handy-Nutzung in Stadtlauringen
Eine Verbesserung der Handy-Nutzung könne der neue Sendemast bringen, dessen Errichtung zwischen den Orten Oberlauringen und Leinach die Deutsche Telekom beantragt hat, gab Heckenlauer auf Nachfrage von Partena Berger bekannt. Des Weiteren forderte sie die Errichtung einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 Kilometer pro Stunde auf der Staatsstraße 2280 im Bereich der Einfahrt zum Sportplatz bis zur Abzweigung Fußweg "Tieftalsee".
Volker Steigmeier schlug den Abriss des alten Feuerwehrhauses vor sowie das Versetzen der Pforte zum ehemaligen Rückert-Anwesen. Dadurch könne der Aufgang zum Friedrich-Rückert-Garten barrierefrei gestaltet werden. Heckenlauer sagte eine Prüfung für beide Anliegen zu.
Der Rückblick auf die Buchvorstellung "Die Geschichte der Jüdischen Gemeinde Oberlaurings" im Herbst letzten Jahres nahm Friedel Heckenlauer zum Anlass, die Bürgerinnen und Bürger aufzurufen, die Demokratie zu schützen und zu bewahren. Dies quittierten die Besucherinnen und Besucher der Bürgerversammlung mit Beifall.
"Streuobst für alle" und Photovoltaik in der Flur
Der Bürgermeister dankte den Mitgliedern des Friedrich-Rückert-Arbeitskreises für ihr Engagement zugunsten des "Poetikums". Hier wurden bei knapp 100 Führungen über 780 Besucherinnen und Besucher gezählt. Angeboten werden von den Ehrenamtlichen neben Führungen auch die Vorführung von Rollenspielen und Veranstaltungen zu einem "Literatur-Cafe".
Ausführlich stellte der Rathauschef das Förderprogramm des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus "Streuobst für alle" vor. Der Antrag für die Förderung kann beim Markt Stadtlauringen gestellt werden.
Zum Errichten von Photovoltaikanlagen in der Flur berichtete Heckenlauer, dass außerhalb von gesetzlich privilegierten Flächen die Gemeinden einen Bebauungsplan für geeignete Photovoltaikflächen aufstellen. Auch der Markt Stadtlauringen prüfe, wo sich geeignete Flächen finden, jedoch dürften dort keine Raumwiderstände vorhanden sein, zum Beispiel ein Landschafts- oder Naturschutzgebiet. Für die Gemeinde und die Bürgerinnen und Bürger bestehe dann die Möglichkeit, sich an den Investitionen und Erträgen zu beteiligen.
330.000 Euro für das Feuerwehrhaus
Im Rahmen der Dorferneuerung "Haßbergtrauf" wird in Oberlauringen zurzeit die Dr.-Burghard-Straße erneuert. Weitere Maßnahmen sind die Neugestaltung des Spielplatzes und die Umgestaltung des Dorfplatzes "Am Plan". Das Feuerwehrhaus wird mit Kosten von rund 330.000 Euro ertüchtigt. Die Abbrucharbeiten wurden bereits durchgeführt und neue Rolltore eingesetzt. Jetzt steht die komplette Innensanierung an.
Gemeinderat Bernd Haas berichtete, dass der SPD-Schaukasten im Ort vor der letzten Landtagswahl in Bayern mit rechtsextremen Zeichen beschmiert worden sei. Auf seine Anzeige bei der Polizei habe er noch keine Nachricht.