Wenn er über die Zukunft seiner Gemeinde spricht, ist Stadtlauringens Bürgermeister Friedel Heckenlauer in seinem Element. Er hat alle Zahlen parat. Wenn er über Baustellen führt, erzählt er voller Leidenschaft und Detailtreue, was wo und wie gebaut wird. Seit 15 Jahren ist er Bürgermeister der gut 4000 Einwohner großen Marktgemeinde. Ideen, sie auf die Zukunft vorzubereiten und Antworten auf die Herausforderungen durch den demographischen Wandel und eine immer älter werdende Bevölkerung zu finden, hat er viele.
Im Moment beschäftigen Heckenlauer und seine Verwaltung drei große Baustellen im Ortskern von Stadtlauringen, die das Bild des Marktes nachhaltig verändern werden.

Sanierung der Ortsdurchfahrt fast fertig
Zum einen die augenfälligste Baustelle, die Sanierung der Staatsstraße 2280
zwischen Bad Königshofen und Schweinfurt. Begonnen wurde das Projekt im Frühjahr vergangenen Jahres, in wenigen Tagen ist es abgeschlossen. Schon länger sind die Baumaschinen am Ortsende Richtung Oberlauringen zu sehen. Die Sperrschilder werden bald abgebaut, die weiträumigen Umleitungen aufgehoben. Wenn die Feinschicht in der Beckenstraße aufgetragen wird, wird die Durchfahrt noch einmal kurz gesperrt. Die umfangreiche Sanierung der Staatsstraße ab Kirchplatz bis Ortsende,

, kostet 1,8 Millionen Euro inklusive Straßenbau. Den Löwenanteil trägt natürlich der Freistaat Bayern, die Gemeinde nutzte die Gelegenheit zu neuen Gehsteigen und Straßenbeleuchtung inklusive einer ansprechenden Sanierung des Kirchplatzes.

Schmuckes Fachwerk
A propos Kirchplatz. Von Schweinfurt kommend auf der rechten Seite gegenüber der Kirche blitzt schon ein schmuckes, gelbes Fachwerk durch das Gerüst. Es ist der Kunsthandwerkerhof am Kirchplatz 2, ein Projekt auf das Friedel Heckenlauer besonders stolz ist. Für 976 000 Euro wird das denkmalgeschützte Haus mit angrenzendem Hof und Scheune nun saniert. Eine Wohn- bzw. Gewerbenutzung ist aufgrund der niedrigen Deckenhöhen nicht möglich gewesen. „Wir wollen es regionalen Künstler oder Kunsthandwerkern anbieten“, erklärt Heckenlauer. An vier Tagen pro Woche soll das Gebäude mit kleinen, aber perfekt für Ausstellungen oder Lesungen geeigneten Räumen auf insgesamt rund 300 Quadratmetern in zwei Stockwerken geöffnet sein. Mit der Fertigstellung rechnet Heckenlauer im Herbst, die offizielle Einweihung soll aber erst im kommenden Jahr stattfinden, wenn auch im Umfeld des Gebäudes alles fertig ist.
Mitten im Ort
Als „ideal für den Ort, weil es Leben in die Mitte bringt“, bezeichnet Friedel Heckenlauer das dritte große Projekt, das im Moment läuft – die Baustelle an der Ecke Beckenstraße/Kettenstraße. Dort bauen Barbara und Markus Brückel als Investoren wie berichtet auf drei zusammengefassten Grundstücken nach dem Abriss der maroden Gebäude ein modernes Wohn- und Geschäftshaus. Die Investitionshöhe liegt bei 1,5 Millionen Euro, geplant sind derzeit zwei Gewerbeeinheiten (insgesamt 175 Quadratmeter) und sieben Wohnungen.
Die Anwesen Beckenstraße 2 und 4 sowie Kettenstraße 1 gegenüber dem katholischen Pfarramt und der Kirche waren teilweise seit 40 Jahren nicht mehr bewohnt, in entsprechendem Zustand. „Das ortsbildprägende Ensemble war ein baulicher Missstand“, so der Bürgermeister, dem die Revitalisierung an dieser bedeutenden Stelle im Ort ein echtes Anliegen war.
2010 bewarb sich die Gemeinde erfolgreich für das bayernweite Projekt „Ort schafft Mitte“. Man kaufte schließlich die drei Grundstücke, erstellte Machbarkeitsstudien und hatte dann das Glück, mit den Investoren jemand gefunden zu haben, der an die Zukunft des Standortes glaubte und wohl auch belohnt wird, da sowohl die Gewerbeflächen als auch die Wohnungen auf reges Interesse stießen. Durch die Rückversetzung des neuen Gebäudes nach dem Abriss der alten Bausubstanz um einen Meter konnte die Gemeinde auch die bisher schlechte Sicht für Autofahrer an der Kreuzung verbessern.
Sanierung des Rathauses als nächstes
Wenn die Bauarbeiten an und entlang der Ortsdurchfahrt fertig sind, kehrt in Stadtlauringen aber keine Bau-Ruhe ein. Die geschätzt 1,1 Millionen Euro teure energetische Sanierung des historischen Rathauses mit barrierefreiem Zugang sowie Einbau eines Aufzuges steht schon in den Startlöchern.