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SCHWEINFURT: Stadtstrand: Ein bisschen Urlaub am Main

SCHWEINFURT

Stadtstrand: Ein bisschen Urlaub am Main

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    „Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!“ Sonnenanbeter haben bald eine eigene Oase in Schweinfurt – einen Stadtstrand an der Mainlände, auf und um die Bastion zwischen Harmoniegebäude und Johannitern. Die Vorarbeiten sind in vollem Gang, bald rücken die Lastwagen, voll bepackt mit feinem Sand, an.

    Auf rund 1000 Quadratmetern entsteht eine „Oase für Erholung, Ruhe und ein bisschen Urlaub“, sagt Leonid Rosa. Der Schweinfurter wird den „Stadtstrand Schweinfurt“ unter der Flagge der Café Kölsch GmbH betreiben, deren Gesellschafter er und Ramon Hümmer sind. Das Café Kölsch an der Ecke Markt/Stadtknechtsgasse ist ein Partykeller.

    Wer sich am Stadtstrand aufhält, soll auch seinen Spaß haben, es wird am Main aber stiller zugehen. Das neue Gastro-Angebot ist eher zum „Relaxen und Chillen“ da, Musik wird es geben, die aber nur dezent und im Hintergrund.

    Wie kommt es zum unerwarteten Engagement? Das frühere Anwesen Am Unteren Marienbach hatte die Stadt mit Blick auf die Umgestaltung der Mainlände vor Jahren erworben. Das Wohnhaus wurde abgebrochen, die Stadtmauer freigelegt, der vermutlich 1589 entstandene Gewölbekeller saniert. Es gab einen Ideenwettbewerb mit dem Ergebnis Gaststätte: „Gastion“ auf der „Bastion“.

    Es fand sich mit dem bekannten Gastronomen Wilfried Wiederer auch ein Betreiber. Im März erst beschäftigte sich der Stadtrat mit seinem Bauantrag, genehmigte den Glaskubus mit innen und außen über 100 Sitzplätzen. Der Baubeginn sollte noch heuer sein, das städtische Grundstück in Erbpacht vergeben werden.

    Wiederer zog den Bauantrag aber überraschend zurück, worüber Baujurist Jan von Lackum am Dienstag den Stadtrat informierte. Er gab dabei auch kund, dass man mit Leonid Rosa einen Interims-Nutzer gefunden habe. Das heißt: Zunächst diesen Sommer darf er den Strand betreiben.

    Der Chef des „Stadtstrand Schweinfurt“ sagt, dass er sich immer mal wieder mit der ja nicht neuen Idee – andere Städte haben einen Stadtstrand, die JU Schweinfurt hatte einen solchen mal beantragt – beschäftigt habe. Er habe sich auch für die Bastion interessiert, bei der Stadt aber erfahren, dass es mit Wiederer schon einen Betreiber gibt.

    Mit dessen unerwartetem Rückzug saß er nun plötzlich wieder im Boot und eine schnelle Entscheidung war gefordert, weil die Stadt Leben an den Main bringen wollte. Jan von Lackum bestätigte das. Die Stadt sei froh, einen Betreiber gefunden zu haben. Und es geht tatsächlich Schlag auf Schlag. Am Dienstag Information des Stadtrats, am Mittwoch bereits rückten Bagger und Bauarbeiter an. Der Eröffnungstag steht noch nicht fest, aber einen Termin in den ersten Julitagen dementierte Rosa nicht.

    Was erwartet die Besucher? Zunächst mal viel Sand und natürlich Gastronomie. Auf der Bastion wird eine Theke (für Kenner: Tikki-Bar) stehen. Ein Ausschankwagen steht auf dem Platz davor. Rosa spricht von einem Provisorium, anderes wäre so schnell nicht möglich gewesen. Den Höhenversatz löst man mit dem Bau einer Holztreppe mit breiten Stufen, auf denen der Gast auch sitzen kann. Viele Besucher werden auch in die Horizontale gehen: 100 bunte Liegestühle hat Rosa geordert, dazu Schatten spendende Schirme.

    Das Mobiliar hat Lounge-Charakter, es wird auch umfunktionierte Paletten geben. Einmal wöchentlich gibt es eine After-Work-Party. Gereicht werden Cocktails, Wein und eine große Bierauswahl, natürlich auch nicht Alkoholisches. Knurrende Mägen verhindern ein kleines Essensangebot. Zur Verfügung steht neben dem Bereich in und um die Bastion auch die noch geschotterte Fläche gegenüber (zwischen Vogelschutzverein und Themengärten).

    70 000 Euro investiert

    Der Stadtstrand ist Arbeitsplatz für zwei Festangestellte und bis zu 30 Aushilfen. Geöffnet ist täglich, montags bis donnerstags von 15 bis 22, am Freitag, Samstag und Sonntag von 11 bis 23 Uhr. Die Stadt als Grundstückseigentümer hat alle nötigen Anschlüsse längst installiert und schafft aktuell die Voraussetzungen dafür, dass die Lastwagen mit dem Sand anrücken können.

    Rosas Leitspruch:„Wir wollen alle Schweinfurter wieder verstärkt an den Main bringen“. Dementsprechend will der mit dem Stadtstrand-Angebot „generationsübergreifend ansprechen“. Und die Interimslösung? „Wenn der Stadtrand gut angenommen wird und gefällt“, könne er sich ein dauerhaftes Engagement vorstellen. „Ich nutze das natürlich, um mir Gedanken für die Zukunft dort zu machen“, sagt er und erinnert, dass die GmbH immerhin rund 70 000 Euro investiert.

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