Als Martin Luther 1517 seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg nagelte, begann die Reformation. Nicht nur Theologie, sondern auch Kunst, Kultur, Bildung, Politik oder Wirtschaft wurden nachhaltig von der Reformation beeinflusst. In Vorbereitung auf den 500. Jahrestag der Reformation widmet die Evangelische Kirche in Deutschland diesem großen Ereignis eine „Lutherdekade“ bis zum Jahre 2017.
Die neue Geistesströmung des Humanismus machte den gebildeten Menschen zum Ideal. Doch Frauen waren von dieser Entwicklungsmöglichkeit weitgehend ausgeschlossen. Luther veränderte dieses Frauenbild. Er forderte die Achtung und Wertschätzung der Frauen, setzte sich für die Frauenbildung ein, forderte Mädchenschulen und machte seine Frau zu seiner Stellvertreterin.
Diesem neuen Frauenverständnis entsprachen immer mehr gebildete Frauen, die sich über die Bibel den Weg in die oberen Bildungsschichten bahnten. Dazu gehörte auch Argula von Grumbach aus dem bayerischen Adelshaus Stauffen. Sie erwarb sich eine theologische Ausbildung und setzte sich mutig für das Recht der Meinungsfreiheit und der Gleichstellung der Geschlechter ein. Sie nahm persönliche Nachteile in Kauf, um die kirchlichen Missständen ihrer Zeit anzuprangern. Ihren Lebensabend verbrachte sie in Schloss Zeilitzheim.
Im Rahmen der „Lutherdekade“ laden die Frauenbeauftragten der Dekanate Kitzingen, Schweinfurt und Castell zu einer Vortragsveranstaltung mit dem Titel: „Frauen der Reformation ergreifen Wort und Feder!“ in den Festsaal des Schlosses ein. Dabei wird Gudrun Wurmthaler aus Coburg über das Wesen und Wirken von Argula von Grumbach und über das Lebenswerk der Humanistin und Namensgeberin des Schweinfurter Gymnasiums, Olympia Fulvia Morata, referieren.
Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 25. April, 19 Uhr, im Schloss in Zeilitzheim statt. Eintritt 5 Euro (inklusive Imbiss in der Pause). Anmeldung erbeten bei Wiltrud Klapheck Tel. (0 93 81) 80 20 00 oder beim Dekanat Castell Tel. (0 93 25) 9 79 70.