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BAD KISSINGEN/SCHWEINFURT: Steff Bauer und Sören Ernst stellen aus: Auf Leben und Tod

BAD KISSINGEN/SCHWEINFURT

Steff Bauer und Sören Ernst stellen aus: Auf Leben und Tod

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    Steff Bauer und Sören Ernst stellen aus: Auf Leben und Tod
    Steff Bauer und Sören Ernst stellen aus: Auf Leben und Tod

    Rund 55 Skulpturen an drei Orten, viele mehr als mannshoch und tonnenschwer – die Ausstellung „Auf Leben und Tod“ in Bad Kissingen war eine große Herausforderung für Steff Bauer und Sören Ernst. Zwei Jahre lang haben sich die beiden Bildhauer aus Schweinfurt auf die vierte Ausgabe der Bad Kissinger Kunst Stationen vorbereitet. Die letzten Arbeiten entstanden erst kurz vor der Eröffnung in einer Halle des Bau- und Servicebetriebs der Stadt. Das Aufstellen der Skulpturen in nur wenigen Tagen schließlich war extrem anstrengend.

    Die Skulpturen aus Holz, Stein, Mosaik und Metall sind bis 20. Oktober zu sehen. Steff Bauer zeigt Arbeiten in der Stadtpfarrkirche Herz-Jesu, Sören Ernst im Lichthof des Landratsamts. Für den Rosengarten haben sie ein gemeinsames Konzept realisiert. Auf einem Rundweg wird ein fiktives Menschenleben inszeniert.

    Für Steff Bauer ist die Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des Lebens von Anfang an Teil ihres bildhauerischen Schaffens. Es gibt mehrere Arbeiten zum uralten Thema in der Kunst „Der Tod und das Mädchen“ – eine ist auch in Bad Kissingen zu sehen. Der Tod eines nahen Freundes vor mehr als zwei Jahren war dann der Auslöser für beide Bildhauer, sich noch intensiver mit dem Lebenszyklus des Menschen auseinanderzusetzen – auch im Hinblick auf die große Ausstellung.

    Zu schaffen war das Projekt nur, weil sich die Stadt Bad Kissingen bereit erklärt hat, den Transport der Großskulpturen zu finanzieren, die in Portugal entstanden sind. Das Bildhauer-Paar lebt und arbeitet in den Wintermonaten an der Algarve. Dort entstanden zwei zentrale Werke für den Rosengarten: die beiden Riesenbabys von Steff Bauer, gehauen aus portugiesischem Kalkstein, und das Chamäleon in Mosaiktechnik von Sören Ernst.

    Die Babys sitzen auf einem Schachbrett, sie haben ihr Leben vor sich, das sie Zug um Zug gestalten können, so die Interpretation von Steff Bauer. Die nächste Station sind „Die Schuhe meines Vaters“ und „Die Perlen meiner Mutter“. Hier symbolisiert Sören Ernst all das, was uns Eltern und Großeltern mitgeben. Die Symbolik spielt bei beiden Bildhauern eine große Rolle. Nahe der Saale steht „Oma Tilly“. Die Skulptur entstand nach dem Tod von Steff Bauers Großmutter. Bauer stellt die alte Frau nackt dar, der Sandstein zeigt Flecken und Risse wie der Körper einer Greisin. Umgeben ist die Figur von Satzfragmenten, die das ungewöhnliche Leben der Großmutter in Bruchstücken wiedergeben.

    In der griechischen Mythologie treten die Menschen ihre letzte Reise in einem Boot an. Der Fährmann setzt sie über den Fluss Styx in den Hades. „Lange Überfahrt“ nennt Steff Bauer ihre zweiteilige Arbeit. Neben dem Brunnen im Rosengarten sitzt ein junges Mädchen im Boot, noch weit weg vom Fährmann. Im zweiten Boot im Springbrunnen ist aus dem Mädchen eine alte Frau geworden. Sie hat das Fährgeld in der Hand, sie ist bereit. Auf der anderen Seite der Fontänen, also „hinter dem Schleier“ (so der Titel) stehen sieben Holz-Stelen. Sören Ernst will den Seelen der Verstorbenen eine Gestalt geben. Die sieben Stelen und das große Boot sind erst kurz vor der Eröffnung der Ausstellung entstanden. Die Stadt stellte acht Stämme zur Verfügung, innerhalb von zwei Wochen arbeiteten Bauer und Ernst ihre Skulpturen mit der Kettensäge heraus. Die Bedingungen im ehemaligen Schlachthof waren hervorragend, sagt Steff Bauer. Die Mitarbeiter des Bau- und Servicebetriebs seien sehr hilfsbereit gewesen.

    Kunststationen: Landratsamt, Herz-Jesu-Kirche und Rosengarten. Bis 20. Oktober. Der Eintritt ist frei. Infos: www.kissinger-kunst-stationen.de

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