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Schwebheim: Stern-Apotheke erhält als erste in Bayern Klimaschutz-Emblem

Schwebheim

Stern-Apotheke erhält als erste in Bayern Klimaschutz-Emblem

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    Die Sternapotheke in Schwebheim wurde als eine der ersten Apotheken Deutschlands mit dem Emblem "klimaneutrale Apotheke" ausgezeichnet. Die Urkunde überreichte (von rechts) Bundesminister Gerd Müller an Apothekerin Andrea Thüring im Rahmen einer Festveranstaltung mit Moderatorin Nina Ruge und Hermann Sommer, dem Vorstandsvorsitzenden des Dienstleisters Noventi, der die Initiative ins Leben rief.
    Die Sternapotheke in Schwebheim wurde als eine der ersten Apotheken Deutschlands mit dem Emblem "klimaneutrale Apotheke" ausgezeichnet. Die Urkunde überreichte (von rechts) Bundesminister Gerd Müller an Apothekerin Andrea Thüring im Rahmen einer Festveranstaltung mit Moderatorin Nina Ruge und Hermann Sommer, dem Vorstandsvorsitzenden des Dienstleisters Noventi, der die Initiative ins Leben rief. Foto: Andrea Thüring

    Als eine der ersten und als einzige Apotheke in Bayern erhielt die Schwebheimer Stern-Apotheke das Zertifikat "Klimaneutrale Apotheke". Die Auszeichnung überreichte Bundesminister Gerhard Müller im Rahmen einer Festveranstaltung an Apothekerin Andrea Thüring.

    Das Klima ist in aller Munde und so wundert es nicht, dass sich Noventi, der Marktführer von Produkten und Dienstleistungen im internationalen Gesundheitswesen mit Schwerpunkt Deutschland, den Schutz des Klimas auf die Fahnen geschrieben hat. Unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung rief das Gesundheitsunternehmen die bundesweite Initiative "Zeichen setzen" ins Leben. Ziel der Aktion ist es, in den rund 19 000 Apotheken in Deutschland die Nachhaltigkeit in allen Bereichen zu stärken und so einen maßgeblichen Beitrag zum Schutz der Umwelt zu leisten. Bei der Auftaktveranstaltung in Berlin zeichnete Schirmherr und Bundesminister Gerhard Müller die ersten drei Apotheken aus. 

    Umweltbewusstsein sind für die Schwebheimer Apothekerin schon immer ein Thema gewesen. So bezieht sie bereits seit Jahren Ökostrom und hat die Beleuchtung im Backoffice-Bereich der Apotheke auf LEDs umgestellt. Angespornt durch die Initiative schaute das achtköpfige Team der Apotheke nun, was noch alles geht und machte sich auf die Suche nach "Umweltsünden".  Und es wurde eine Menge Verbesserungswürdiges entdeckt.

    "Vermeiden, reduzieren, ausgleichen" hieß die Devise, und das Vermeiden war relativ einfach. Die kleine Kapselkaffeemaschine wird, sobald alle Kapseln verbraucht sind, durch einen Kaffeevollautomaten ersetzt, das Papier wird zweiseitig bedruckt, Tüten werden soweit möglich eingespart. Ein bisschen komplizierter war es, die Arbeitsplatzdrucker zu Gunsten eines einzelnen Netzwerkdruckers zu ersetzen. Das spart zwar Energie, aber es bedeutete für die Mitarbeiter auch eine Umstellung in den bisher gängigen Arbeitsabläufen. "Das alles brachte schon nennenswerte Einsparungen", sagt Thüring.

    Die Apotheke mit rund 200 Quadratmetern verbraucht jährlich 13,4 Tonnen CO2, so Thüring. Vergleichbare Apotheken lägen bei etwa 25 Tonnen. Da sich nicht alles reduzieren lässt, wird der ökologische Fußabdruck ausgeglichen. Das heißt Noventi und später die Stern-Apotheke selbst kompensieren den CO2-Ausstoß, indem sie ein Windkraftprojekt eines Impfstoffherstellers in Indien unterstützen. Dieses Unternehmen baut Windkraftanlagen in Maharashtra. Der dort erzeugte Strom verhindert laut Thüring den Neubau von Kohlekraftwerken. Außerdem wird die "Allianz für Entwicklung und Klima" von Bundesminister Müller unterstützt.

    Ideen hätte Thüring noch viele, aber als Unternehmerin stößt sie auch an ihre Grenzen. Denn der Umweltgedanke kollidiert mitunter mit der Wirtschaftlichkeit. Ihr Hauptprojekt in diesem Jahr ist es, den CO2-Ausstoß durch ihre Medikamentenlieferungen zu verringern. Als Landapotheke versorgt Thüring einen relativ weit verstreuten Kundenkreis. Täglich fallen Fahrten an, weil verordnete Medikamente in der Apotheke nicht vorrätig sind. Denn anders als früher, wo es einen Arzt vor Ort gab und die Apotheke dessen Medimanentenpräferenzen kannte, kommen die Kunden heute mit Rezepten von vielen unterschiedlichen Ärzte aus den Ärztezentren. Der Bedarf sei deshalb nur schwer vorausplanbar. Hinzu komme, so Thüring, dass die Apotheke nur die Ersatzmedikamente ausgeben darf, mit deren Herstellen die jeweiligen Krankenkassen Verträge haben. Und so müssten immer öfter Medikamente erst bestellt und dann eben ausgeliefert werden. Gerne würde Thüring statt täglich nur jeden zweiten Tag eine Liefertour fahren, aber sie hat Bedenken, dass die Kunden dann bei Internet-Apotheken bestellen. "Und ich kann es mir nicht leisten, Kunden zu verlieren."

    Gerne würde Thüring auch noch ihre Schaufenster-Glasfront durch Thermoglas ersetzen und den Verkaufsraum mit LED ausstatten. Aber auch das ist für sie im Moment "wirtschaftlich undenkbar".

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