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WERNECK: Stroh auf dem Tisch und Geld unterm Teller

WERNECK

Stroh auf dem Tisch und Geld unterm Teller

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    Bunt geht es an Weihnachten in Mexiko zu, wie diese in Blech gestanzte Krippe zeigt.
    Bunt geht es an Weihnachten in Mexiko zu, wie diese in Blech gestanzte Krippe zeigt. Foto: Foto: Silvia Eidel

    Eine Hexe verteilt in Italien die Weihnachtsgeschenke. Geldstücke werden beim polnischen Festessen an Heilig Abend unter den Teller gelegt. Und in Weißrussland kommt Väterchen Frost mit Enkelin Schneeflöckchen Snegurotschka zu den Familien. Solche Weihnachtsbräuche zeigt eine Ausstellung im Foyer des Wernecker Rathauses noch bis zum 20. Dezember.

    Wie international Werneck geworden ist und, dass Menschen aus vielen Ländern der Erde mittlerweile dort leben und ihre heimatlichen Bräuche nicht vergessen haben, zeigt die Schau unter dem Titel „Weihnachten in aller Welt“. Rathausmitarbeiterin Stefanie Büttner hat die Exponate und Informationen zusammengetragen und wurde bei vielen Neu-Werneckern fündig.

    Etwa bei der Frauenärztin Jolanthe Hernas, die den Ablauf des Heiligen Abends aus ihrer polnischen Heimat schilderte und für eine Glasvitrine im Rathausfoyer Geschirr, Oblaten und viel Zubehör zur Verfügung stellte. So gehören zur festlichen Dekoration des Tisches an „Wigilia“ im katholischen Polen neben Tannenzweigen auch Getreide-, Heu- und Strohbündel, die eine gute Ernte bescheren und an den Stall zu Bethlehem erinnern sollen. Oft wird auch ein zusätzliches Gedeck beim Weihnachtsessen aufgelegt, das an die Verstorbenen erinnern und für einen unerwarteten Gast oder Bedürftigen bereitstehen soll.

    Und meist wird auch ein Geldstück unter die Teller gelegt, das im kommenden Jahr vor Armut schützen soll.

    Dass ausgerechnet eine Hexe, die Befana, in Italien Geschenke verteilt, und das traditionellerweise an Dreikönig, zeigt eine weitere Vitrine im Eingangsbereich. Von Natalino vom gleichnamigen italienischen Eiscafé hat die Ausstellungsmacherin unter anderem Panettone, eine süße Kuchenspezialität, erhalten, die traditionell den Abschluss eines üppigen Festessens mit der ganzen Familie bildet.

    Bunt geht es bei den christlichen Familien in Indien zu, hat Stefanie Büttner von Pater Thomas Pullattu aus dem indischen Kerala erfahren, der im Schleeriether Pfarrhaus wohnt. Fast wie Faschingsdekoration wirken die farbenfrohen papierenen Sterne in der Vitrine. Sie zeigen, wie mit viel Krepppapier Häuser und Kirchen in Indien bunt dekoriert werden. Als Weihnachtsbaum wird meist ein Mangobaum oder eine Bananenstaude verwendet. Obwohl nur gut zwei Prozent der Bevölkerung christlichen Glaubens sind, ist Weihnachten in Indien ein offizieller Feiertag.

    Natürlich zeigt die Ausstellung auch bekanntere Bräuche: etwa den deutschen Adventskranz, Mistelzweige aus England, unter denen man sich küssen darf, einen schwedischen Julbock – einen Strohziegenbock – oder dänischen Christbaumschmuck aus Papier.

    Griechische Minischiffe, die statt eines Weihnachtsbaumes dekoriert werden, sind in der Schau ebenso aufgebaut wie eine mexikanische Pinata, eine bunte Figur aus Pappmaschee, gefüllt mit Süßigkeiten. Auch eine in Blech gestanzte farbige Krippe aus Lateinamerika oder Figuren aus Peru verweisen auf Wernecker Wege in alle Welt.

    Information: Die Ausstellung „Weihnachten in aller Welt“ ist zu den Öffnungszeiten des Wernecker Rathauses bis zum 20. Dezember zu sehen: Montag bis Freitag 8 bis 12 Uhr, Mittwoch 8 bis 13 Uhr, Montag und Dienstag 13.30 bis 15.30 Uhr, Donnerstag 13.30 bis 17.30 Uhr.

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