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Sudhaus ab Mai unter neuer Leitung

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Sudhaus ab Mai unter neuer Leitung

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    Die Wirte des Sudhaus am
Zeughaus: Rita und Horst Grimm.
    Die Wirte des Sudhaus am Zeughaus: Rita und Horst Grimm. Foto: FOTO HERBERT GÖTZ

    Schweinfurt (hg) Die Gastronomie ist ein schnelllebiges Geschäft, nicht nur, was das Anpassen an Modetrends hinsichtlich Ambiente und Speisenangebot betrifft. Dies mag ein wesentlicher Grund dafür sein, dass Pächter von Gaststätten oft schon nach wenigen Jahren ein neues Betätigungsfeld suchen.

    Rita und Horst Grimm gehören schon deshalb zu den Ausnahmen. 15 Jahre lang führten sie das "Sudhaus" am Zeughaus. Am heutigen Donnerstag ist Schluss. Aus gesundheitlichen Gründen wirft Horst Grimm das Handtuch, und alleine will Rita Grimm nicht weitermachen. Ralf Hofmann (derzeit im "Virus" in der Sattlerstraße) wird das Restaurant mit einer gehobenen Küche weiterführen. Zunächst mit einem Mix aus gewohntem Sudhaus-Angebot und neuen Elementen, ab Herbst ist ein neues Ambiente geplant.

    Den Beruf des Kochs und Küchenchefs lernte der aus Norddeutschland stammende Horst Grimm in Schweden, es folgten etliche Jahre an Bord eines Kreuzfahrt-Luxusliners. Wieder festen Boden unter den Füßen, führte der Weg nach Süddeutschland, unter anderem ins "PPP" - Pflaums Posthotel Pegnitz, eine der besten Gourmet-Adressen. Stuttgart International, an diese Station wird er sein Leben lang denken, denn hier "stolperten wir sozusagen übereinander", greift Rita Grimm in das Gespräch ein. Auch sie kann auf eine ganze Reihe von guten Adressen der Küchenszene verweisen. Die gelernte Köchin und Hotelfachfrau stammt aus Süddeutschland - dass sich die "Schwäbin" und der "Fischkopp" dann in Schweinfurt niederließen, erklärt sich beruflich-geografisch: Horst Grimm folgte für einige Jahre dem Beruf seines Vaters und übernahm ein Vertriebsgebiet, in dessen Mittelpunkt die Kugellagerstadt am Main lag.

    Im Dezember 1991 kehrten die Grimms mit der Übernahme des "Sudhaus" in die Gastronomie zurück. Damals noch eine Mischung aus Bistro und Restaurant führten die Grimms eine Küche ein, die damals in Schweinfurt fast unbekannt war. Zum Beispiel Riesenschollen oder Labskaus. Aber auch Elemente anderer europäischer Küchen flossen in das Angebot des Sudhaus ein, immer nach dem Grundsatz: "Wenn eine spezielle Küche, dann originalgetreu gekocht." Und so führte ein Mexiko-Urlaub 1996 zum näheren Kontakt mit der landestypischen Küche und zu einem knapp zweijährigen Aufenthalt im mittelamerikanischen Land für Rita. 1998 schließlich wurde diese authentische mexikanische Küche zum wesentlichen Pfeiler im Angebot des Sudhaus und damit schufen sich die Grimms einen Stammkundenkreis. Und für diesen Kreis dürfte der Rückzug der Wirtsleute einen Verlust bedeuten, denn: "meine mexikanische Küche nehme ich mit, die gebe ich nicht her," sagt die Chefin.

    "Es war eine schöne Zeit," bilanzieren Rita und Horst Grimm mit deutlichem Wehmut in der Stimme. Viele stimmungsvolle Feiern im Sudhaus - dessen Dekoration stets vom Chef selbst gestaltet wurde - begleiteten die Wirtsleute durch die Jahre. Und auch daran werden sie sich stets erinnern: Während der Spielzeit erkor ein spanisches Ballett das Sudhaus zum Stammlokal. Als Dank für die stets gute Bewirtung kochte die Truppe zum Abschied in der Restaurantküche das spanische Nationalgericht - eine Riesen-Paella.

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