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SCHWANFELD: Sun City im ältesten Dorf Deutschlands?

SCHWANFELD

Sun City im ältesten Dorf Deutschlands?

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    Wohin soll es gehen? Schwanfeld haben Investoren für einen Senioren-Wohnpark im Blick.
    Wohin soll es gehen? Schwanfeld haben Investoren für einen Senioren-Wohnpark im Blick. Foto: Foto: Günter Hübner

    Die Kembach-Gemeinde gilt bereits als ältestes Dorf Deutschlands, nun will sie Ältestendorf werden: Auf den stark wachsenden Anteil der über 65-Jährigen in der Bevölkerung wies Bürgermeister Richard Köth auf der Bürgerversammlung hin. Seit den 70er Jahren sei dieser von etwa 150 auf über 350 Einwohner angestiegen, so Köth im gut gefüllten Bürgerzentrum. Während die Gesamtbevölkerung in den letzten zwei Jahren von 2035 auf 2013 gesunken ist.

    „Gemeinsam statt einsam“ – unter diesem Motto warb Köth nun für Pläne, im Ort einen „Wohnpark 55+“ zu errichten: eine Seniorensiedlung, die gewissermaßen die Lücke zwischen Alten- und Eigenheim schließen soll. Nach anfänglichen Bedenken, ob die Idee (nach Vorbild amerikanischer Alters-Residenzen wie „Sun City“) im Volk ankommen würde, sieht Köth dort nun großes Interesse am „Zukunftsthema“.

    Ein eigener „Kümmerer“ würde für Sicherheit und Gemeinschaft im „dritten Lebensabschnitt“ sorgen. Im Bereich Tagespflege (am alten Hausmeisterhaus der Schule) stellt sich der Rathauschef einen Seniorenverbund mit den Nachbargemeinden vor – ähnlich wie man beim Bauhof auf Synergieeffekte mit Wipfeld setzt. Auch die Gemeinde würde von der Einwohnermehrung profitieren: Es gebe dann mehr Schlüsselzuweisungen vom Staat, Kunden für den lokalen Einzelhandel, mehr Kostenbeteiligte am Wasser- und Kanalnetz, mehr Vereinsleben. Unterm Strich eine „Stärkung des ländlichen Raums“ wie des Kleinzentrums Schwanfeld.

    Köth verwies auf ein gut nachgefragtes Projekt in Meppen und die geplante „September City“ in Waldmünchen im Bayerischen Wald (unter Beteiligung der Schweinfurter Firma rome, tec). Auch in Michelau soll ein solcher Wohnpark entstehen. Wo genau in Schwanfeld die zwanzig barrierefreien Häuser mit Garten und Garagen errichtet werden könnten, ist noch unklar. Fest stehe, so Köth, dass bestehende Baulücken im Ortskern allein nicht ausreichen werden.

    Nicht ganz nachvollziehen konnte Oliver Sprenger die Altersangabe beim Konzept „55+“: Die Ruheständler würden ja nicht jünger, im Gegenteil. Nur seien 65-Jährige heute körperlich so fit wie 55-Jährige, erwiderte Richard Köth. Der Anteil der „Hochaltigren“, ab 80 Jahren, werde sich ebenfalls verdoppeln. Was das Tagespflege-Projekt mit 15 Plätzen angehe, sei er „Berufsoptimist“, so Köth auf Nachfrage von Roland Müller: Wenn man auf Kreisebene eine Einigung über Konzept und Fördergelder erziele, könnte hier schon „Ende 2013“ Eröffnung sein.

    Ein weiteres Zukunftsprojekt: die Dorferneuerung. Die sei eine Sache des Arbeitskreises, meinte der Bürgermeister, vorstellbar sei sie etwa an Kirche, Adenauerplatz oder der Ortsdurchfahrt. Unklar wäre allerdings, wie viel der Staat bezahle, gerechnet wird mit bis zu 30 Prozent Förderung. Wichtig sei eine Bestandsaufnahme: „Was wäre sinnvoll?“ Offizieller Auftakt ist am 26. April.

    Barbara Hertlein monierte die Ablagerung von Hausmüll in die überfüllten Friedhofs-Container. Die will die Gemeinde nach wie vor zur Anzeige bringen, die Container würden umgestellt. Angeregt wurden Abfallnischen, etwa nach Waigolshäuser Vorbild. Kritik gab es am Wiesenwildwuchs entlang der Heiligenthaler Straße zum Kloster - hier denkt Köth an ein Getreidefeld fürs Bandkeramiker-Museum, zwecks touristischer Aufwertung. Seinen Einstand als Nachfolger von Geschäftstellenleiter und Kämmerer Werner Knoblach gab Johannes Seidenspinner, mit den Haushaltsdaten. Nicht zuletzt lobte der Bürgermeister das hohe ehrenamtliche Engagement in der Gemeinde: So hätten sich bereits drei Lesepaten gefunden, Freiwillige würden aber immer gesucht.

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