Steine haben bekanntlich eine besondere Bedeutung. Sogar in der Bibel findet man immer wieder Stellen, an denen sie als Symbol für etwas ganz Besonderes stehen. So zum Beispiel bei der Geschichte von David und Goliat, bei der ein kleiner Stein eine große Rolle spielt. Auch in der Geschichte von Jakob und der Himmelsleiter ist ein Stein der Platz, auf dem der schlafende Jakob von Engeln träumte, die auf einer Leiter zu ihm hinabstiegen. Am Morgen errichtete er auf dem Stein einen Altar. Oder der Blick zu Moses: Stein war das Material, auf dem er seinem Volk die Zehn Gebote näherbrachte.
Auf der Tafel des kürzlich bei Kolitzheim errichteten Gedenksteines wird ebenfalls auf etwas Wertvolles hingewiesen: die Gemeinschaft, die seit ein paar Wochen von den Christen acht katholischer Pfarrgemeinden unter dem Namen „Pfarreiengemeinschaft Marienhain“ gelebt wird. Sulzheim, Alitzheim, Mönchstockheim, Herlheim, Kolitzheim, Zeilitzheim, Lindach und Stammheim sind die Ortschaften, deren ungefähre geografische Mitte sich an einem malerischen Stück Wald nahe Kolitzheim befindet, der den Namen „Marienhain“ trägt, vielen wohl besser als ehemaliger Militärflugplatz bekannt. Genau hier steht gleich neben der Straße ein schöner Buntsandstein, der an den großen Tag der Bildung der Pfarreiengemeinschaft am 11. Juli 2010 erinnert. Schon viele Autofahrer, Wanderer und Radler haben kurz Rast gemacht dort, um das Symbol der Zusammengehörigkeit zu begutachten und vielleicht auch einmal kurz innezuhalten.
Stein wurde spendiert
Im Rahmen der Vorbesprechungen zu den Feierlichkeiten war der Vorschlag gemacht worden, in der Mitte des Gemeinschafts-Gebietes einen Gedenkstein aufzustellen. Beim Fahrradfahren entdeckte Günter Büttner aus Mönchstockheim den schönen Buntsandstein, der auf dem Gelände von Landwirt Josef Kasper aus Alitzheim lag. Dieser gab sofort seine Zustimmung und spendete den Stein. Darauf ließ Günter Büttner eine 50 mal 60 Zentimeter große Edelstahlplatte mit Lasergravur befestigen. Insgesamt ist der Stein ungefähr 1,40 Meter hoch und 75 cm breit. „Und er hat ein ganz schönes Gewicht!“, verrät der engagierte Mönchstockheimer. Bestimmt fünf bis sechs Zentner bringe er laut den Sulzheimer Gemeindearbeitern auf die Waage. Und die müssen es wissen, sie haben den Stein nämlich gesetzt. Gar nicht so einfach war es, die Eigentumsverhältnisse für das Waldstück zu klären, bis der Gedenkstein endlich, dank der Genehmigung des Landkreises, an Ort und Stelle aufgestellt werden durfte.