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Schwebheim: Tag der offenen Tür im Tierheim Schwebheim: Das Tierwohl mit dem Herzen sehen

Schwebheim

Tag der offenen Tür im Tierheim Schwebheim: Das Tierwohl mit dem Herzen sehen

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    Diese Kamele passen schon fast durch ein Nadelöhr: Diakon Joachim Werb bei der Alpaka-Segnung.
    Diese Kamele passen schon fast durch ein Nadelöhr: Diakon Joachim Werb bei der Alpaka-Segnung. Foto: Annika Schimpf

    Die Axolotl haben sich zerstritten: Das war die Society-Nachricht aus dem Aquarium, beim Tag der offenen Tür im Tierheim Schwebheim. Im Büro flösselt jetzt nur noch eines von zwei Fundamphibien mexikanischer Abstammung, bekannt für fantastische Regenerationsfähigkeit. Nach großem Andrang am Sonntagmittag geriet auch das Sommerfest der Tierfreunde ein wenig ins Schwimmen, infolge von Dauerregen: Am "Regentanz" der HHC Hip Hop Crew lag das Übermaß an H₂O wohl nicht.

    Die jungen Künstlerinnen, die von Linn Keidel trainiert werden, haben schon hunderte Euro an Spenden fürs Tierasyl gesammelt. Außerdem erklang Musik der Gruppe Mainsong, mit Ausflug des Gitarristen zu den ebenfalls anwesenden Werntal-Alpakas aus Schraudenbach. Da spitzten nicht nur die flauschigen Kleinkamele ihre Ohren. Weiterhin gab es eine Tombola, einen Hallenflohmarkt, Kinderschminken, Fotos von den eigenen Vierbeinern und Infostände – an denen die Besuchenden unter anderem die rund 800 Mitglieder des Tierschutzvereins verstärken konnten.

    Regelmäßig werden im Tierheim Schwebheim Fundtiere abgegeben

    Das Festtreiben im Schwebheimer Gewerbegebiet hatte trotz feuchtfröhlicher Stimmung zwischen Wildschwein-Bratwurst, Torten und Großzelt einen ernsten Hintergrund. Gekämpft wird für das Wohl der Tiere – Leiterin Christina Herrmann zählt aktuell allein 13 Hunde (plus Pensionstiere), 24 Kaninchen und 35 Katzen im Haus. Immer wieder trudeln Fundtiere ein, zuletzt ein blessierter Mauersegler.

    Da sah es schon nach Regen aus: Die HHC Hip Hop Crew im Einsatz.
    Da sah es schon nach Regen aus: Die HHC Hip Hop Crew im Einsatz. Foto: Uwe Eichler

    Los ging es am Sonntag mit Gottesdienst und Tiersegnung, die von Diakon Joachim Werb und Gabi Treutlein gestaltet wurde. Werb erinnerte daran, dass Tierschutz im christlichen Glauben fest verankert ist (oder sein sollte), vom Heiligen Franz von Assisi bis hin zu Papst Franziskus, der "Verantwortung für die Schöpfung" predigt. Wer es weltlicher mag, für den gab es die Mahnung des weisen Fuchs, im "Kleinen Prinzen" von Antoine de Saint-Exupéry: "Man sieht nur mit dem Herzen gut". Ein jeder ist für das verantwortlich, was er sich vertraut gemacht hat, weiß der Fuchs. An die 40 Hunde wurden gesegnet, und natürlich auch die Alpakas.

    Ausstellung zeigt beschlagnahmte Scheußlichkeiten

    Es gab Vorführungen der Rettungshundestaffel des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), ebenso eine Ausstellung der Schweinfurter Ranger: Lothar Schwarz und Iris Kayser sind Naturschutzwächter im Landkreis. Es wurden unter anderem die Scheußlichkeiten gezeigt, die vom Zoll beschlagnahmt worden sind: Elfenbein, Schildkröten, Felle artengeschützter Tiere oder die Kobra im Schnaps, als Viagra-Ersatz.

    Vom Zoll beschlagnahmt: Geschmacklose Mitbringsel aus dem Urlaub wurden in einer Artenschutz-Ausstellung gezeigt.
    Vom Zoll beschlagnahmt: Geschmacklose Mitbringsel aus dem Urlaub wurden in einer Artenschutz-Ausstellung gezeigt. Foto: Uwe Eichler

    Gleich neben dem gut frequentierten Stand von Tierschutzvereins-Chef Johannes Saal warben die "Ärzte gegen Tierversuche" für ihr Anliegen: Kein Tier müsse in Unilaboren leiden, sei es in Würzburg oder Erlangen. Es gäbe Alternativen zu hochsubventionierten, lobbygewünschten Experimenten an lebenden "Messinstrumenten", sagen die Vereinsvertreter.

    Bei sowas werden Naturschützer wild: Lothar Schwarz mit beschlagnahmten Verstößen gegen den Artenschutz.
    Bei sowas werden Naturschützer wild: Lothar Schwarz mit beschlagnahmten Verstößen gegen den Artenschutz. Foto: Uwe Eichler
    Die Schützlinge der ASB-Rettungshundestaffel durften auch gestreichelt werden.
    Die Schützlinge der ASB-Rettungshundestaffel durften auch gestreichelt werden. Foto: Uwe Eichler
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